Neuer Generalmusikdirektor am Theater Osnabrück: Christopher Lichtenstein
Gut ein Jahr lang hat das Theater Osnabrück nach einem Nachfolger für Generalmusikdirektor Andreas Hotz gesucht: Der 37-jährige Christopher Lichtenstein beginnt ab der Spielzeit 2025/26.
Christopher Lichtenstein kommt gebürtig aus einer kleinen Gemeinde in Hessen und wie er selbst sagt: "Nicht aus einer Musikerfamilie". Trotzdem stand für ihn bereits als Kind fest: "Ich möchte Dirigent werden". Und zwar nachdem er ein Orchester im Fernsehen gesehen hatte: "Diese Fähigkeit, diesen Klang, dass da etwas entsteht, obwohl man als Dirigent gar kein Musikinstrument in der Hand hält und noch nicht mal den Stock in die Hand nehmen muss, das fasziniert mich."
Lichtenstein war schon immer von Musik umgeben
Lichtenstein lernt zunächst Geige, bekommt mit 15 Jahren ein Klavier. Er studiert an der Hochschule für Musik in Würzburg, arbeitet später am Staatstheater in Braunschweig. Zurzeit ist er Musikchef an der Danish National Opera im dänischen Aarhus. In Osnabrück hat Lichtenstein sich gegen knapp 100 Bewerber, in einem dreistufigen Bewerbungsverfahren durchgesetzt. Am Ende stand eine Probenwoche mit dem Orchester und ein gemeinsames Konzert an. "Da habe ich gespürt, dass eine Offenheit und Begeisterung da sind. Und vor allen Dingen ein Wille, über sich hinaus zu wachsen", sagt Lichtenstein über sein neues Orchester.
Aus Sicht von Lichtenstein, stellt jedes Stück das Orchester und den Dirigenten vor eine neue Herausforderung: "Dass wir uns für die Tiefe und Schönheit begeistern lassen und dass wir letzten Endes selbst erkennen: 'Deswegen machen wir diesen Beruf'. Da ist so viel Schönheit drin, die wir weitergeben - das beflügelt einen." Er hofft, dass ihm das in der Zusammenarbeit am Theater Osnabrück gelingt.
Jury entschied einstimmig für Christopher Lichtenstein
Beim Bewerbungskonzert war das Publikum begeistert. Die Jury entschied sich anschließend einstimmig für Lichtenstein als neuen Generalmusikdirektor. Auch der Intendant des Osnabrücker Theaters, Ulrich Mokrusch freut sich: "Er ist neben mir als Intendant und als künstlerischer Gesamtverantwortlicher der, der das Haus am meisten künstlerisch prägt." Sowohl in der Oper, im Konzert, als auch in den Sonderformaten: Open Air, Kinder und Jugendkonzerte. Dafür sei es wichtig, jemanden engagiertes zu haben. Jemand, der auch nach vorne und innovativ denke und nicht nur verwalte. "Ich glaube, all dies bringt Herr Lichtenstein mit."
Beethoven, Tschaikowsky und Elgar: Lieblingskomponisten von Lichtenstein
Dem neuen Generalmusikdirektor liegen drei Komponisten ganz besonders am Herzen: Ludwig van Beethoven, Peter Tschaikowsky und Edward Elgar: "Beethoven, das ist für mich immer, als würde Gott zu uns sprechen und das ohne, dass es um Religion oder um Glaube geht. Das ist was Universelles für uns alle."
Tschaikowsky liege ihm am Herzen, weil die Musik diese tiefen Emotionen habe, die einen hin- und herreißen - und auch zerreißen könnten. "Edward Elgar, strahlt für mich etwas Nobles aus. Bei ihm fühle ich jedes Mal, dass wir auch als Menschen gut sein können." Gerade den in Deutschland eher weniger gespielten Elgar will Lichtenstein dem Osnabrücker Publikum nahebringen. Außerdem freut er sich darauf Werke von ganz unbekannten Komponisten zu präsentieren.