Ritterschlag für Mecklenburgisches Staatstheater: "Sancta" beim Theatertreffen
Zum jährlichen Berliner Theatertreffen werden die bemerkenswertesten Inszenierungen der zurückliegenden Spielzeit eingeladen. Nach 2011 ist das Mecklenburgische Staatstheater nun wieder dabei - mit der Opernperformance "Sancta" von Florentina Holzinger.
Die Opernperformance beginnt mit der Oper "Sancta Susanna" von Paul Hindemith. In der Hauptrolle der Susanna singt in Schwerin Cornelia Zink, Solistin am Mecklenburgischen Staatstheater. "Es ist tatsächlich in den Proben entstanden", erinnert sich Zink, "dass ich bei den Prophezeiungen am Ende auch noch dabei sein werde und einen Satz sage: 'Ich sang mein erstes Solo mit fünf Jahren, eine Stimme sprach zu mir, dass ich 2024 mein ganzes Instrument dem Publikum enthüllen werde.'"
Der Großteil der Darstellerinnen gehörte bei dieser Inszenierung zu den Mitstreiterinnen von Florentina Holzinger. Sie waren somit Gäste am Haus. Das Mecklenburgische Staatstheater hat die Bühne, die Technik, aber auch viele Künstler gestellt, erklärt Hans-Georg Wegner, der Generalintendant des Hauses: "Wir haben mit Conny Zink, die aus unserem Musiktheater-Ensemble ist, die Hauptdarstellerin gestellt. Wir haben die Damen des Opernchores des Mecklenburgischen Staatstheaters dabei und wir haben natürlich unsere wunderbare Mecklenburgische Staatskapelle im Graben. Damit haben wir nicht nur die Premiere mitgestaltet, sondern mit dieser identischen Besetzung der Schweriner Premiere sind wir dann auch nach Wien gefahren, zu den Wiener Festwochen."
Schwerin beim Gipfeltreffen der Theater dabei
Dass "Sancta" jetzt zum Theatertreffen nach Berlin eingeladen wurde, nennt der Theaterintendant einen Ritterschlag für sein Haus: "Das ist das Gipfeltreffen der Theater im deutschsprachigen Raum und dass wir da dabei sind, ist fantastisch. Im Übrigen, auch das Schauspiel ist auf der Shortlist gewesen mit "Chico Zitrone im Tal der Hoffnung". Das hätte ich ihnen auch sehr gegönnt. Vielleicht klappt es beim nächsten Mal."
Neben Schwerin und Wien gab es Aufführungen von "Sancta" zudem an der Staatsoper Stuttgart und an der Berliner Volksbühne, hier wiederum waren auch der Schweriner Opernchor und Cornelia Zink als Solisten zu erleben. Im kommenden Mai soll es erneut vier Aufführungen beim Theatertreffen geben, so Wegner: "Die Vorstellungen, die jetzt in Berlin geplant sind, die organisieren wir gerade. Aber wir gehen davon aus, dass dieselbe Zusammenstellung ist, wie wir sie im Herbst an der Volksbühne hatten."
Wahrnehmung über Deutschlands Grenzen hinaus
Auch wenn diese Opernperformance eine künstlerische wie finanzielle Gemeinschaftsarbeit von Schwerin, Wien, Stuttgart und Berlin ist, so ist sich Hans-Georg Wegner sicher: "Ohne das Mecklenburgische Staatstheater wäre diese Produktion einfach gar nicht machbar gewesen. Insofern bin ich wahnsinnig stolz, dass wir mit diesem Haus, mit den Ressourcen, die wir hier vor Ort haben und vor allen Dingen mit den Leuten, die wir hier haben, die wirklich engagierte, leidenschaftliche Theatermenschen sind, dass wir mit denen gemeinsam auf Augenhöhe mit den anderen großen Partnern das hier produziert haben." Vier ausverkaufte Vorstellungen hatte es im vergangenen Frühjahr gegeben und eine Wahrnehmung über Deutschlands Grenzen hinaus bis nach Großbritannien in die USA.