Ein Mann neben einem roten Samtvorhang © Mecklenburgisches Staatstheater Foto: Silke Winkler

Theaterintendant Hans-Georg Wegner: "Haltet euch fest!"

Stand: 03.10.2023 06:00 Uhr

Der Generalintendant des Mecklenburgischen Staatstheaters Hans-Georg Wegner stellt das Motto der Spielzeit vor. Ein Essay über neue Theaterformen, das Vorbild "Antike" und das Theater als "Schule des Mitgefühls".

von Hans-Georg Wegner

"Haltet euch fest!" ist das Motto, das wir der Spielzeit 2023/ 2024 gegeben haben. Es ist eine Aufforderung zur Solidarität untereinander, lädt aber auch dazu ein, darüber nachzudenken, an welchen Werten wir in dieser von Umbrüchen und Veränderungen geprägten Gegenwart festhalten wollen. Und nicht zuletzt ertönt die Aufforderung "Haltet euch fest!", bevor die Achterbahn startet, das Spektakel beginnt!

Unser Spielplan hat zu all den Aspekten dieses Mottos viel zu bieten. Das Schauspiel startet mit einem antiken Stück, das aus den Entstehungszeiten der Demokratie stammt und ganz ähnliche, existentielle Fragen aufwirft, wie sie uns heute beschäftigen: Wir spielen "Die Orestie" von Aischylos.

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Ein Mann mit kunstblutverschmierter Kleidung stützt sich auf einen Bühnenboden. © Silke Winkler Foto: Silke Winkler

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Neue Formen zu hochaktuellen Themen

Neue Formen, verbunden mit einem hoch aktuellen Thema erwarten Sie bei der Musiktheater-Uraufführung "Stoff": Hier werden wir uns mit den Chancen der sogenannten Kreislaufwirtschaft beschäftigen. Es geht darum, dass wir lernen, dass das, was wir üblicherweise wegschmeißen, in Zukunft die Quelle wertvoller Rohstoffe sein wird. Die Natur macht es vor - wir müssen das lernen. Spielerisch, in Workshops und auf der Bühne, werden wir junge Menschen mit in die Aufführungen einbinden.

Unser Ballett X Schwerin wiederum schafft in seiner neuen Choreografie "Bach - Past, Present & Future" eine Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart: Meister der elektronischen Musik Francesco Tristano komponiert, inspiriert von Bach, Neues und Ballettdirektorin Xenia Wiest stellt es neben Choreografien zu Musik des Urvaters deutscher Kompositionskunst Johann Sebastian Bach.

Theater als "Schule des Mitgefühls"

Das sind nur drei von vielen Erlebnissen, die das Mecklenburgische Staatstheater in der kommenden Saison anbietet. Warum sollten Sie sich unser Programm ansehen und zu uns in Theater kommen? Weil wir einer der letzten Orte sind, wo Sie Gemeinschaft mit anderen Menschen erleben können. Es gibt nichts aufregenderes als die Spannung im Publikum, wenn der Vorhang aufgeht und man die Reise durch vielfältige, vertraute und neue Emotionen beginnt! Theater ist und bleibt die Schule der Gefühle und des Mitgefühls. Und es hilft uns, diese chaotische und manchmal ratlos machende Welt ein wenig besser zu verstehen. Also: Haltet euch fest - aneinander, an dem was euch wertvoll ist, und auch dann, wenn das einzigartige Erlebnis Theater beginnt!

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Der Zuschauerraum im Großen Haus des Mecklenburgischen Staatstheaters. © Mecklenburgisches Staatstheater Schwerin Foto: Silke Winkler

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Dieses Thema im Programm:

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