Jugendbücher im Februar: Spannend, poetisch und kreativ
Wir stellen neue Jugendbücher vor: Ein spannender Thriller über den Mord an einem Lehrer, eine Geschichte über den Wert von Freundschaft und ein Buch über den Zauber eines Neustarts.
"Nothing more to tell" von Karen M. McManus: Mord an einem Lehrer
Die Amerikanerin Karen M. McManus ist die Königin der Jugendbuchthriller. Sie erzählt einfach smart und süffig und ist immer für überraschende Wendungen gut. In ihrem neuen Roman geht es um den Mord an einem Lehrer. Der liegt zwar schon vier Jahre zurück, wurde aber nie aufgeklärt. Und als die 17-jährige Brynn nach einem Umzug an ihre alte Schule zurückkehrt, will sie endlich herausfinden, wer hinter der Tat steckt. Gefunden wurde die Leiche damals von drei Mitschülern - einer davon war Tripp, ein früherer Freund von Brynn. Aber sowohl er als auch die beiden anderen sagen nicht die Wahrheit über den Tag des Mordes. Und auch Mister Larkin, der getötete Lehrer, verbarg ein riesiges Geheimnis. Als Brynn beginnt, in der Vergangenheit zu wühlen, wird es gefährlich...
Das Tolle an den Büchern von Karen M. McManus sind die vielschichtigen, lebensnahen Charaktere und die wirklich spannenden Geschichten.
"So viel Zorn und so viel Liebe" von Sabaa Tahir: Der Wert von Freundschaft
Sal und Noor sind Teil der pakistanischen Gemeinde einer kalifornischen Kleinstadt. Sie waren allerbeste Freunde, fast wie Geschwister, aber dann hat sie ein Streit völlig entzweit. Beide haben mit großen Problemen zu kämpfen. Sals Mutter ist gerade gestorben, sein Vater trinkt und deshalb bleibt es an Sal hängen, sich um das Motel der Familie zu kümmern. Noor träumt vom College-Besuch, aber ihr Onkel, bei dem sie lebt, ist dagegen und will, dass sie nach ihrem Schulabschluss in seinem Laden arbeitet. Als Sal falsche Entscheidungen trifft, wird seine Lage immer verzweifelter. Vielleicht kann ihm jetzt allein noch Noor helfen...
Sabaa Tahir erzählt warmherzig und sehr kraftvoll, ihre Sprache ist poetisch und bildhaft. "So viel Zorn und so viel Liebe" ist eine Geschichte über den Wert von Freundschaft, den man leider oft erst erkennt, wenn es fast zu spät ist.
"Dark Ivy. Wenn ich falle" von Nikola Hotel: Zwischen Neustart und Verlust
Nach ihrem High-School-Abschluss wechselt Eden an die traditionsreiche Woodford Academy. Sie kommt aus einfachen Verhältnissen, ihre Mutter ist vor ein paar Jahren gestorben und erst kürzlich hat sie ihren besten Freund verloren. Durch die Umstände des Verlustes traumatisiert, erhofft sie sich in Woodford einen Neuanfang. Gleich am ersten Tag trifft sie auf den überaus privilegierten William Grantham III. Die beiden fühlen sich sofort zueinander hingezogen und verbringen viel Zeit miteinander.
Nikola Hotel schreibt gefühl- und stimmungsvoll über diese Phase des Erwachsenwerdens, über den Zauber eines Neustarts, über Freundschaft und Verlust. Und wer noch nie etwas von Blackout Poetry gehört hat, wird dieser kreativen Textgestaltung im Buch begegnen. Dabei werden alle Wörter eines Textes geschwärzt. Bis auf die, die einen neuen Sinn ergeben. Das Buch endet mit einem krachenden Cliffhanger, der Lust auf Band zwei macht und der erscheint bereits im April dieses Jahres.