Buchtipps: Spannende Fantasy-Romane für Kinder ab zehn Jahren
Katharina Mahrenholtz stellt die Romane "Baskerville Hall. Das geheimnisvolle Internat der besonderen Talente", "Sepia und das Erwachen der Tintenmagie" und "Die Gesellschaft der geheimen Tiere" vor.
Arthur bekommt eine Einladung in das geheimnisvolle Internat Baskerville Hall. Lange überlegen kann er nicht, schon am nächsten Tag wird er vom Direktor mit einem Luftschiff abgeholt und muss es spontan vor dem Absturz bewahren. War das schon die erste Prüfung? Entsprechend unkonventionell geht es in der Schule zu. Arthur muss direkt zu einem Boxkampf antreten, es gibt ausgestorbene Tiere und einen zahmen Wolf, man kann seine Fächer selbst wählen und man darf durchaus gegen Regeln verstoßen - allerdings auf eigene Gefahr.
Arthur heißt mit vollem Namen Arthur Conan Doyle, seine neuen Freunde in Baskerville Hall sind Jimmy Moriarty und Irene Eagle, ein Lehrer heißt Dr. Watson - und Sherlock Holmes selbst spielt auch eine Rolle. Dazu diverse Elemente aus den echten Holmes-Geschichten, einmal durch den Mixer gedreht - und heraus kommt das erste Abenteuer in Baskerville Hall. Diese neue Buchreihe, übersetzt von Jessika Komina und Sandra Knuffinke, ist ein großer Spaß für alle Sherlock-Holmes-Fans, aber nicht nur für die: Man muss die Originalbücher nicht kennen, bekommt aber schon mal einen ersten Holmes-Geschmack.
"Sepia und das Erwachen der Tintenmagie" von Teresa Bell
Buch-Fantasy ist ja fast ein eigenes Genre - man denke nur an "Tintenherz" von Cornelia Funke oder "Die Stadt der träumenden Bücher" von Walter Moers. Auch in dieser neuen Reihe der Hamburger Autorin Teresa Bell spielen Bücher eine wichtige Rolle: Das Waisenmädchen Sepia beginnt eine Lehre bei dem berühmten Buchdrucker Silbersilbe in der verwunschenen Hafenstadt Flohall. Hier duftet es nach Tinte und Papier - und Sepia fühlt sich sofort zu Hause. Sie findet schnell zwei gute Freunde: Niki, die Tochter einer angesehenen Buchmalerin, und Sanzio, den Lehrling des legendären Buchbinders Folio Seidenhand. Aber irgendwas stimmt nicht in dieser Stadt. Sepia sieht dunkle Gestalten, ein kleiner Buchstabe macht sich selbstständig, Meister Silbersilbe benimmt sich merkwürdig. Ist der dunkle Alchemist zurückgekehrt?
Ein poetisch-spannendes Abenteuer mit einem besonderen Charme: Teresa Bell integriert viele Details und Begriffe aus der Buchdruckkunst in ihre Geschichte - da entsteht wirklich eine ganz neue Welt.
"Die Gesellschaft der geheimen Tiere" von Luke Gamble
Ein verborgenes Anwesen im Wald, wo sich kranke Fabelwesen erholen können - diese Idee ist nicht neu. Aber immer wieder ein wirklich gutes Setting für ein Fantasy-Buch. Hier geht es um Edith, deren Eltern im Amazonasgebiet verschollen sind, weshalb sie die Ferien bei ihrem Onkel verbringen soll. Der ist Tierarzt auf einem verborgenen Anwesen im Wald, und Edith findet schnell heraus, dass die Patienten ziemlich ungewöhnlich sind: ein Pegasuskönig, ein Drachenbaby, Einhörner. Erst will der Onkel sie wegschicken, aber dann stellt sich heraus, dass Edith mit den Tieren kommunizieren kann - und sie deshalb eine große Hilfe bei der Behandlung ist. Als im Himalaya ein Yeti lebensgefährlich erkrankt, darf Edith mit auf eine abenteuerliche Reise.
Spannend und gut geschrieben - ein wunderbares Buch für alle tierliebenden Kinder, übersetzt von Friedrich Pflüger. Und Band zwei ist auch schon erschienen!