Welcher Begriff wird das Jugendwort 2024?
Der Langenscheidt Verlag sucht auch 2024 wieder das Jugendwort des Jahres. Ab 10 Uhr werden die zehn Begriffe bekannt gegeben, die in diesem Jahr zur Auswahl stehen. Danach startet die Abstimmung.
Eine Fachjury hat in den vergangenen Wochen alle Einreichungen geprüft. Erst wenn ein Begriff als "verbreitet" eingestuft wird und dieser laut Pressemeldung von Langenscheidt "nicht von einer Kampagne initiiert ist", bleibt er im Rennen. Die Wörter müssen nicht zwingend deutsch sein. Auch Begriffe aus dem Arabischen, Türkischen, Englischen oder anderen Sprachen zählen, wenn sie häufig genutzt werden. Einreichungen mit rassistischem, sexistischem oder homophobem Bezug sind nicht zulässig. Die Top 10 gibt Langenscheidt am 30. Juli bekannt. Dann beginnt die Abstimmung über das Jugendwort.
Top 10 ab 30. Juli 2024, Top 3 ab 10. September
Die erste Abstimmungsphase läuft bis zum 3. September. Am 10. September werden die Top-3-Begriffe bekannt gegeben. Bis zum 8. Oktober kann dann nochmal abgestimmt werden. Wie im vergangenen Jahr erfolgt die Bekanntgabe des Jugendwortes 2024 nicht per Pressemeldung, sondern auf der Buchmesse Frankfurt: am 19. Oktober vor Live-Publikum.
"Boomer-Wort" des Jahres 2024 lautet "Sportsfreund"
Im Mai hatte der TikToker Levi Pennell seinerseits zur Wahl des Boomer-Wortes 2024 aufgerufen. Er wollte herausfinden, welches "Retro"-Wort der Boomer-Generation viel zu selten genutzt werde. Von all den unter seinem Account von Jugendlichen eingereichten Begriffen, an denen sich wohl an die 200.000 Nutzende beteiligt hatten, blieben drei übrig. Tagesschau-Moderator Jens Riewa verkündete die Top 3 Boomer-Worte des Jahres auf Pennells Account: "Schnabulieren", "Papperlapapp" und "Sportsfreund". Gewonnen hat letztlich "Sportsfreund".
Rückblick auf 2023: "Goofy" war Jugendwort des Jahres
Vergangenes Jahr war "goofy" das meistgewählte Wort der Jugendlichen im Voting. Bekannt wurde das Wort bereits 1939, als Comicfigur von Walt Disney. Als treuer Freund von Micky Maus fällt Goofy besonders durch seine Naivität und Tollpatschigkeit auf.
Das waren die Jugendwörter der vergangenen zehn Jahre
- 2023: goofy - tollpatschige, alberne Person oder Verhaltensweise, die andere zum Lachen bringt
- 2022: smash - mit jemandem etwas anfangen
- 2021: cringe - peinlich, zum Fremdschämen
- 2020: lost - ahnungslos, verwirrt
- 2019: kein Jugendwort
- 2018: Ehrenmann/Ehrenfrau - guter Mensch
- 2017: I bims - Ich bin's
- 2016: fly sein - besonders abgehen
- 2015: Smombie - Zusammensetzung aus Smartphone und Zombie
- 2014: Läuft bei dir - Gut gemacht! Du hast es drauf! Cool!
- 2013: Babo - Boss, Chef:in
Seit 2008 veröffentlicht Langenscheidt das Jugendwort des Jahres - als allererstes siegte damals "Gammelfleischparty" (Ü-30-Party). Bei den Einreichungen achtet ein Gremium lediglich darauf, dass bestimmte Kriterien eingehalten werden. So sind unter anderem Einreichungen mit rassistischem, sexistischem oder homophobem Bezug nicht zulässig.
Viele Begriffe sind generationsübergreifend in den Wortschatz übergegangen. Ein gutes Beispiel dafür ist "cringe" (das Fremdschämen), das Jugendwort 2021, das auch von Älteren genutzt wird. Petra Schulz, Professorin für Deutsch als Zweitsprache an der Goethe-Universität Frankfurt, hat dafür eine einleuchtende Erklärung: "Der Begriff "cringe" hat sich durchgesetzt, weil er eine lexikalische Lücke gefüllt hat."