Mario Vargas Llosa hat das Genre des Diktatorenromans mit geprägt
Der peruanische Schriftsteller und Literaturnobelpreisträger Mario Vargas Llosa ist tot. Der Autor von Werken wie "Der Krieg am Ende der Welt" und "Das Fest des Ziegenbocks" starb am Sonntag im Alter von 89 Jahren in der peruanischen Hauptstadt Lima, wie seine Familie mitteilte.
Vargas Llosa galt als einer der großen Namen der lateinamerikanischen Literaturbewegung der 1960er- und 1970er-Jahre, der auch der Kolumbianer Gabriel García Márquez und der Argentinier Julio Cortázar angehörten. "Mit tiefer Trauer geben wir bekannt, dass unser Vater, Mario Vargas Llosa, heute in Lima im Kreise seiner Familie friedlich gestorben ist", schrieb sein ältester Sohn Alvaro im Onlinedienst X in einem Beitrag, den auch seine Geschwister Gonzalo und Morgana Vargas Llosa unterzeichneten. Eine Todesursache wurde nicht genannt.
In Lima verstorben
Der Schriftsteller hatte in den vergangenen Monaten von der Öffentlichkeit zurückgezogen in der peruanischen Hauptstadt gelebt. In dieser Zeit hatten sich die Gerüchte über eine Verschlechterung seines Gesundheitszustands gemehrt. Im Oktober erklärte sein Sohn Alvaro, Vargas Llosa stehe "kurz vor seinem 90. Geburtstag". Dies sei ein Alter, "in dem man seine Aktivitäten etwas reduzieren sollte", erklärte er, ohne sich zur Gesundheit seines Vaters zu äußern.
Ein Leben voll mit Sprache und Literatur
Der am 28. März 1936 geborene Vargas Llosa wuchs in einer peruanischen Mittelstandfamilie auf und arbeitete zunächst als Journalist. Zu seinen bekanntesten Romanen zählen neben "Der Krieg am Ende der Welt" und "Das Fest des Ziegenbocks" auch "Die Stadt und die Hunde", "Das böse Mädchen" und "Der Geschichtenerzähler".
Seit 2011 wurde er in den Adelsstand erhoben worden - und nach ihm wurde sogar ein Komet benannt. 2010 wurde Vargas Llosa mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet. Für Kritik bei Linksintellektuellen in Südamerika sorgte Vargas Llosa mit seinen häufig konservativen Ansichten. 1990 trat er bei der Präsidentschaftswahl in Peru an, unterlag aber seinem Rivalen Alberto Fujimori.
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