Die Illustratorin Regina Kehn und der Autor Sasa Stanisic nehmen den Jugendliteraturpreis für ihr Kinderbuch "Wolf" entgegen. Rechts steht Bundesfamilienministerin Lisa Paus. © picture alliance/dpa | Boris Roessler Foto: picture alliance/dpa | Boris Roessler
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AUDIO: Jugendliteraturpreis 2024 verliehen (3 Min)

Jugendliteraturpreis 2024 geht nach Hamburg

Stand: 20.10.2024 08:18 Uhr

Der Deutsche Jugendliteraturpreis in der Sparte Kinderbuch geht in diesem Jahr nach Hamburg. Autor Saša Stanišić und die Illustratorin Regina Kehn haben den Preis in Frankfurt für ihr Buch "Wolf" entgegengenommen.

Sieger beim Kinderbuch wurde der Roman "Wolf" von Saša Stanišić aus dem Hamburger Carlsen Verlag. Darin beschreibt der Gewinner des Deutschen Buchpreises 2019 einen Mobbing-Fall unter Jugendlichen in einem Waldcamp. "Das Thema, das uns alle beschäftigt ist Mobbing, ein Mitschüler hat die Fähigkeit, das wahrzunehmen und sprachlich zu beschreiben", erläutert Stanišić im Interview mit dem Börsenblatt. "Es ist so wichtig, diese Konflikte zu beobachten und den Mut zu finden, auch etwas zu sagen." Illustriert wurde das Buch von der Hamburgerin Regina Kehn.

In der Sparte Jugendbuch setzte sich Eva Rottmann mit "Kurz vor dem Rand" aus dem Verlag Jacoby & Stuart durch. Im Mittelpunkt des Romans steht die Skaterin Ari, die mit ihrem Vater in einer Hochhaussiedlung wohnt. Um das Thema Migration geht es im ausgezeichneten Sachbuch, dem dokumentarischen Comic "Games - Auf den Spuren der Flüchtenden aus Afghanistan" aus dem Bielefelder Splitter Verlag. In Comic-Sequenzen angereichert durch Infografiken und Sachtexte schildert der Autor und Illustrator Patrick Oberholzer die Fluchterfahrungen von fünf Menschen aus Afghanistan. Als bestes Bilderbuch überzeugte "Wünsche" aus dem Berliner Horami Verlag. Darin erzählen die Autorin Muon Thi Van und die Illustratorin Victo Ngai eine Fluchtgeschichte aus Südvietnam, die auf der Familiengeschichte der Autorin basiert. Petra Steuber hat den Text ins Deutsche übertragen.

Preis für Lebenswerk geht an Übersetzer Rolf Erdorf

Übersetzer Rolf Erdorf mit bronzener Preisstatue Momo © Sebastian Kissel/Arbeitskreis Jugendliteratur Foto: Sebastian Kissel
Übersetzer Rolf Erdorf mit der bronzenen Preisstatue Momo.

Neben vier Büchern in den Sparten Bilder-, Kinder-, Jugend- und Sachbuch wurden die Übersetzerin Astrid Bührle-Gallet in der Kategorie "Neue Talente" und von der Jugendjury Alice Winns historischer Roman "Durch das große Feuer" und der Übersetzer Rolf Erdorf für sein Lebenswerk ausgezeichnet, wie der Arbeitskreis für Jugendliteratur mitteilte. Erdorf hat rund 200 Titel aus dem Niederländischen ins Deutsche übertragen. Er treffe immer den richtigen Ton, lobte die Sonderpreisjury und sprach von einem "Übersetzerhandwerk in vollendeter Form".

Der Deutsche Jugendliteraturpreis wird seit 1956 für Kinder- und Jugendbücher vergeben. Er ist mit insgesamt 72.000 Euro dotiert. Stifter der Auszeichnung ist das Bundesjugendministerium, Ausrichter ist der Arbeitskreis für Jugendliteratur. Die Preise wurden am Freitagabend von Ministerin Lisa Paus (Grüne) in Frankfurt am Main übergeben.

Weitere Informationen
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Dieses Thema im Programm:

NDR Kultur | Der Sonnabend | 19.10.2024 | 08:40 Uhr

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