Prunkdegen nach 260 Jahren zurück in Braunschweig
Er ist ein historisches Zeugnis: der Hofdegen Herzog Ferdinands von Braunschweig-Lüneburg aus dem 18. Jahrhundert. Das Herzog Anton Ulrich-Museum (HAUM) hat das Stück nun in seine Sammlung übernommen.
Es "ist ein einzigartiges Kunstwerk friderizianischer Goldschmiedekunst des späten Rokokostils", international anerkannte Experten sehen ihn als "Kulturgut nationalen Ranges" - nach Angaben des Museums sind vergleichbare Prunkdegen aus dieser Zeit nicht bekannt. Die Museumsforscherin Martina Minning habe herausgefunden, dass der Degen um 1760 im Umfeld der für den Berliner Hof Friedrichs II. tätigen französischen Goldschmiede gefertigt wurde, heißt es in einer Mitteilung. Herzog Ferdinand von Braunschweig-Lüneburg, der Befehlshaber der mit Preußen verbündeten königlich-britischen Armee, schenkte das Stück dem britischen Generalleutnant George Howard - als Dank für dessen Verhandlungen zum Ende des Siebenjährigen Krieges.
Mohrs: Degen ist bedeutendes Zeugnis Braunschweiger Geschichte
Bis vor wenigen Jahren war der Degen im Besitz der Erben des britischen Generalleutnants. Nun wird der Degen in der Dauerausstellung im zweiten Obergeschoss des Herzog Anton Ulrich-Museums präsentiert. "Die künstlerische, dynastische und aufgrund persönlicher Beziehungen naheliegende Verbindung zum preußischen Hof erhebt das Stück zu einem bedeutenden Zeugnis Braunschweiger Geschichte", heißt es in der Mitteilung weiter. Und für Niedersachsens Wissenschaftsminister Falko Mohrs (SPD) ist der Prunkdegen nicht nur für die Sammlung ein großer Gewinn, "sondern auch für die Bewahrung des kulturellen Erbes ganz Niedersachsens und insbesondere des alten Landes Braunschweig".