Jüdisches Museum
Ausstellungshaus, historisches Baudenkmal und Gedenkstätte: Das Jüdische Museum in Rendsburg gehört zu den ersten Jüdischen Museen, die nach dem Zweiten Weltkrieg in der Bundesrepublik gegründet worden sind.
Das Jüdische Museum gewährt Einblicke in die Geschichte der Juden in Schleswig-Holstein, in die jüdische Religion und Identität. Darüber hinaus zeigt es Werke ausgewählter jüdischer Künstler und Künstlerinnen. Das Museum befindet sich im ehemaligen Gemeindezentrum der Jüdischen Gemeinde Rendsburg. Dazu gehören die Talmud-Tora-Schule von 1830 sowie die einzige ursprünglich erhaltene Synagoge Schleswig-Holsteins. Sie ist im Jahre 1844/45 erbaut worden - und damit noch vor der Zeit der sogenannten Emanzipation, der gesellschaftlichen und rechtlichen Gleichstellung von Jüdinnen und Juden. Deswegen fügt sich das Gebäude recht unauffällig in den Straßenzug ein: Die Religionsausübung war erlaubt, sollte aber kein Aufsehen erregen. Noch heute können der historische Betsaal, die Frauenempore und die Mikwe (das rituelle Tauchbad) besichtigt werden.
Kulturelle Begegnungsstätte und Erinnerungsort
In der Dauerausstellung geht es um zentrale Aspekte der jüdischen Religion und Identität. Dazu gehören die Feiertage ebenso wie die hebräische Schrift oder markante Kleidungsstücke wie die Kopfbedeckung, die sogenannte Kippa. Viele Themen werden interaktiv vermittelt, einige auch spielerisch - speziell für Kinder und Jugendliche. Hinzu kommt eine exklusive Kunstsammlung mit Werken von Max Liebermann über Felix Nussbaum, Ludwig Meidner und Anita Rée bis zu Joseph Hebroni und Moissey Kogan.
Dass das Jüdische Museum nicht nur Ausstellungshaus und Baudenkmal, sondern auch eine Gedenkstätte ist, zeigt insbesondere die Gedenkwand im Innenhof, die an das Schicksal jener Rendsburger erinnert, die aufgrund ihrer jüdischen Herkunft vom NS-Regime verfolgt und in vielen Fällen ermordet worden sind.
Das Jüdische Museum ist Kulturpartner von NDR Kultur.