Carsten Brosda zu Gast bei NDR 90,3. © NDR Foto: Alexander Dietze
Carsten Brosda zu Gast bei NDR 90,3. © NDR Foto: Alexander Dietze
Carsten Brosda zu Gast bei NDR 90,3. © NDR Foto: Alexander Dietze
AUDIO: Brosda: Mehr Geld für die Kultur in Hamburg (6 Min)

Carsten Brosda: Mehr Geld für Hamburgs Kultur

Stand: 19.06.2024 17:58 Uhr

Hamburg steckt mehr Geld in die Kultur. Der rot-grüne Senat sieht für die Kulturbehörde im neuen Doppelhaushalt ein Plus von etwa 11 Prozent mit jetzt rund 460 Millionen Euro im nächsten Jahr vor.

von Daniel Kaiser

Kultursenator Carsten Brosda (SPD) spricht von "sensationell guten Nachrichten". Er habe vor einem halben Jahr nicht damit gerechnet, dass man in der Kultur tatsächlich alle Mehrbedarfe ausgleichen und gleichzeitig auch noch Akzente setzen werde können. "Zur Kürzungen kommt es definitiv nicht. Es kommt überall zu einem Anstieg", sagt Brosda NDR 90,3. Das sei eine gute Nachricht für die, die Sorge hatten, dass am Ende real weniger in der Kasse sei, um in der Kultur etwas zu gestalten.

Geld für "solides Fundament"

Das Geld wird gebraucht, um die Menschen im Kulturbereich - insbesondere auch in der Stadtteilkultur - besser zu bezahlen und um die Inflation und die Folgen der aktuellen Krisen in der Welt auszugleichen. Geld für große Sprünge sei zwar nicht dabei. "Ich glaube, die großen Sprünge in der Kultur sind nicht nur eine Frage viel zusätzlichen Geldes, sondern eher die Gewissheit, weiter arbeiten zu können, ohne sich fragen zu müssen, wie das Gleiche auch mit deutlich weniger Geld geht," sagt Brosda. Es geht nach seinen Worten um "ein solides Fundament, von dem man erst einmal losspringen kann." In anderen Städten und Ländern gebe es gerade dagegen echte Sparrunden mit real weniger Geld als im Vorjahr.

Weitere Informationen
Luftaufnahme des Bismarcks-Denkmals in Hamburg mit der mit Hauptkirche St. Michaelis (Michel) im Hintergrund. © picture alliance / imageBROKER | Thomas Lammeyer

"Hamburg dekolonisieren!": Senat beschließt Erinnerungskonzept

Hamburg will seine Kolonialgeschichte weiter aufarbeiten - und will damit schon in den Kitas beginnen. mehr

Mehr Geld auch für die freie Szene

Geplant sind nach Worten des Kultursenators auch neue Förderungen für die freie Szene, die sich in den vergangenen Wochen immer wieder über zu wenig Unterstützung beklagt hatte. Die Kulturbehörde erwägt beispielsweise, einen Co-Finanzierungsfonds einzurichten, um freie Projekte zu unterstützen, die sich um Unterstützung vom Bund bewerben. Es gehe darum, den kulturellen Reichtum Hamburgs zu unterstützen und weiterzuentwickeln, sagt Brosda.

"Signal der Zuversicht"

Auch die anderen Hamburger Behörden haben im nächsten Haushalt im Schnitt 9,8 Prozent mehr Geld zur Verfügung. "Der Haushaltsplan des Senats gibt Hamburg Sicherheit und Stabilität in unsicheren Zeiten", begründete Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) diesen Schritt. Anders als der Bund und viele andere Länder könne Hamburg die Investitionen trotz großer Herausforderungen ausweiten. Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) sprach von einem "wichtigen Signal der Zuversicht in die Stadt und in die Wirtschaft hinein".

"Nachhilfe" für Berlin?

"Harmonisch und geschlossen" seien die Beratungen im Senat gewesen, sagte Tschentscher. Das liege aber auch daran, dass sich alle Seiten im Vorfeld abgesprochen haben, berichtet Brosda. Das sei nach außen geräuschlos, aber drinnen auch harte Arbeit gewesen. "Wir haben da nicht nur Ringelpiez mit Anfassen gespielt", betont der Kultursenator. Mit Blick auf den öffentlichen Haushaltsstreit in der Bundesregierung sagte er: "Andere, die anderswo gerade mit ganz viel öffentlichen Geräuschen einen Haushalt aufstellen, können davon lernen, dass es hilft, die Türen zuzumachen und ernsthaft an der Sache entlang zu überlegen. Wir können in Berlin ein bisschen Nachhilfe leisten, wenn die wollen."

Weitere Informationen
Peter Kropsch, Vorsitzender der Geschäftsführung der Deutschen Presse-Agentur (dpa), Carsten Brosda (SPD), Senator für Kultur und Medien Hamburg, Julia Becker, Aufsichtsratsvorsitzende und Verlegerin der FUNKE Mediengruppe, sowie Kai Gniffke, ARD-Vorsitzender und SWR-Intendant (v.l.n.r.) © picture alliance / dpa Foto: Georg Wendt

"Hamburger Erklärung" will Pressefreiheit stärken

Gegen Desinformation und für Vertrauen in die Medien: Darum geht es beim Mediendialog in Hamburg. Dabei wurde auch eine Erklärung unterzeichnet. mehr

Völlig verkleidet zeigt sich die Südhalle der denkmalgeschützten Deichtorhallen während der Bauarbeiten. Nach der erfolgreichen Sanierung der Nordhalle wird derzeit die Südhalle grundlegend saniert und modernisiert. © picture alliance/dpa | Ulrich Perrey Foto: Ulrich Perrey

Deichtorhallen in Hamburg: Sanierung dauert noch bis 2027

Seit drei Jahren wird das Haus der Photographie der Hamburger Deichtorhallen saniert. Eigentlich sollte es in diesem Jahr fertig werden. mehr

 

Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 | Kulturjournal | 19.06.2024 | 19:00 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

Theater

Ausstellungen

Filmfestival

Der Arm einer Frau bedient einen Laptop, der auf einem Tisch in einem Garten steht, während die andere Hand einen Becher hält. © picture alliance / Westend61 | Svetlana Karner

Abonnieren Sie den NDR Kultur Newsletter

NDR Kultur informiert alle Kulturinteressierten mit einem E-Mail-Newsletter über herausragende Sendungen, Veranstaltungen und die Angebote der Kulturpartner. Melden Sie sich hier an! mehr

NDR Kultur App Bewerbung

Die NDR Kultur App - kostenlos im Store!

NDR Kultur können Sie jetzt immer bei sich haben - Livestream, exklusive Gewinnspiele und der direkte Draht ins Studio mit dem Messenger. mehr

Mann und Frau sitzen am Tisch und trinken Tee. © NDR Foto: Christian Spielmann

Tee mit Warum - Die Philosophie und wir

Bei einem Becher Tee philosophieren unsere Hosts über die großen Fragen. Denise M‘ Baye und Sebastian Friedrich diskutieren mit Philosophen und Menschen aus dem Alltag. mehr

Mehr Kultur

Im Vordergrund stehen drei Personen, verkleidet als Indigene. Dahinter sind zwei Reiter auf Pferden, auch als Indigene verkleidet, und halten brennende Fackeln hoch. © dpa Bildfunk

Klaws als Winnetou zum ersten Mal verliebt: Karl-May-Spiele gestartet

Im diesjährigen Stück "Winnetou II - Ribanna und Old Firehand" in Bad Segeberg gibt es gleich mehrere Premieren. mehr