Deichtorhallen in Hamburg: Sanierung dauert noch bis 2027
Seit drei Jahren wird das Haus der Photographie der Hamburger Deichtorhallen saniert. Eigentlich sollte es in diesem Jahr fertig werden. Doch nach und nach wurde klar, dass der Umfang der notwendigen Bauarbeiten deutlich größer ist als zunächst angenommen.
In die Halle des Hauses der Photographie ist Wasser eingedrungen, Beton und Stahl sind marode. Die Decke wird derzeit von über 2.000 Stützen gehalten. Fenster, Klinker und Dach müssen erneuert werden. Über den Stand der Sanierungsarbeiten verschafften sich Kultursenator Carsten Brosda (SPD) und Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) am Donnerstag einen Überblick.
Statiker sahen Einsturzgefahr
Das Haus der Photographie war sogar einsturzgefährdet, erzählt Martin Görge, Geschäftsführer der Sprinkenhof GmbH, die zuständig für die Sanierung ist: "Die Statiker haben uns vor ziemlich genau vier Jahren gesagt: 'Fünf Jahre habt ihr noch'. Vielleicht wäre es gerade jetzt so an der Zeit gewesen, wo man sich nicht mehr gerne hier drin aufgehalten hätte."
Die Herausforderungen sind groß. Schließlich sei es eine ehemalige Gemüse-Handelshalle, die in ein hochmodernes Museum und in eine Ausstellungshalle für die Fotografie transformiert werden soll, so Görge weiter. Das bedeute, dass technisch und klimatisch ganz andere Anforderungen gestellt werden müssten. "Das können wir alles kalkulieren und berechnen. Aber was im Detail im Beton und im Stahl alles zu erneuern war, das hat sich über viele Jahre jetzt erst herausgestellt."
Tore und Ornamente sollen gerettet werden
Was erhalten werden kann, wird aber wieder eingebaut, so der Architekt Johannes Carl: "Wir werden einige Teile, wie die Tore oder spezielle Ornamente, retten." Der Großteil der Fassade sei allerdings durch die Zeit und die unterschiedlichen Nutzungen abgängig geworden, erklärt Carl. Der Stahl sei korrodiert, die Steine nicht wieder einsetzbar. Damit war klar, dass alles viel länger dauert als geplant und auch teurer wird.
Brosda spricht von Wow-Effekt in der Halle
Aber das Gefühl, wenn man in der Halle steht, spreche für sich, meint Kultursenator Brosda: "Wow, ehrlicherweise. Also man weiß, dass das ganz grandiose Hallen sind. Aber das in der Leere und der Größe noch mal zu sehen, gibt einem wirklich noch mal ein Raumgefühl und zeigt, warum es sich lohnt, das hier auch zu Ende zu bauen."
Finale Kosten noch unklar
Wie teuer die Sanierung letztendlich wird, ist noch unklar. Genaue Zahlen will der Finanzsenator nicht nennen. Vor drei Jahren waren etwas mehr als 66 Millionen Euro veranschlagt. Klar ist auch für Dressel, dass in jedem Fall zu Ende gebaut werde. "Wenn man eine Baustelle anfängt in dieser Art und Weise, dann muss man es auch zu Ende führen. Und ich glaube heute ging es mal darum, deutlich zu machen, wie schwierig, diese Baustelle tatsächlich ist."
Sanierung soll im Sommer 2027 fertig sein
Im Sommer 2027 soll die Sanierung abgeschlossen sein. Neben der Ausstellungsfläche soll es dann im Haus der Photographie Räume für kulturelle Bildung, eine Buchhandlung und Gastronomie geben.