Jürgen Badur (parteilos), Bürgermeister von Buxtehude, und Boris Pistorius (SPD), niedersächsischer Innenminister, stehen neben einem Ortseingangsschild der Hansestadt Buxtehude. © Stadt Buxtehude

Buxtehude ist seit zehn Jahren Hansestadt

Stand: 28.04.2024 15:02 Uhr

Buxtehude im Landkreis Stade darf sich seit dem 28. April 2014 Hansestadt nennen - als damals dritte Stadt in Niedersachsen. Mitglied der Hanse war Buxtehude bereits 1363. Damals existierte dort ein moderner Hafen.

von Karin Hansen

Die Hansezeit habe das Stadtbild von Buxtehude besonders geprägt und die Bürger identifizierten sich damit - so die wichtigsten Gründe für die Verleihung des Titels "Hansestadt", erklärt Niedersachsens damaliger Innenminister Boris Pistorius (SPD) am 28. April 2014. Der Politiker überreicht der Stadtverwaltung die Ernennungsurkunde. Bis heute führe der Fleth-Kanal vor Augen, wie ein Hafen zur Hansezeit ausgesehen habe. Insgesamt gibt es in Niedersachsen mit Lüneburg, Stade, Buxtehude und Uelzen vier Hansestädte. Uelzen führt den Titel offiziell seit April 2016 im Namen.

Auszeichnung nach mehr als 750 Jahren

Bereits 2008 hat die Stadt versucht, den Titel zu bekommen - damals noch ohne Erfolg. Dabei hat die Hanse in Buxtehude eine lange Tradition: Schon im Jahr 1363 wird die Stadt zum ersten Mal in diesem Zusammenhang erwähnt. Der Buxtehuder Hafen ist zur Hansezeit einer der modernsten Häfen in ganz Europa.

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Buxtehude, 1285 vom Bremer Erzbischof Giselbert gegründet, ist seinerzeit die erste deutsche Stadt, die planmäßig um ein zentrales Hafenbecken herum gebaut worden ist. Es wird Sammelstelle für das Getreide der Elbmarschen, das von hier aus vor allem in die Niederlande verschifft wurde. Die Hafengründung habe die Mitgliedschaft in der Hanse von 1363 bis 1591 maßgeblich gefördert, so eine Sprecherin des Innenministeriums 2014.

Vor den Toren Hamburgs gelegen - historischer Stadtkern

Die Hansestadt Buxtehude mit seinen knapp 41.000 Einwohnern (Stand: 31.12.2022) liegt vor den Toren Hamburgs, am Rand des Alten Landes. Im historischen Stadtkern mit seinen kleinen Gassen stehen noch Fachwerkhäuser aus dem 16. Jahrhundert. Doch nicht alle schönen Häuser sind so alt. Das reich verzierte Heimatmuseum etwa ist erst 1913 gebaut worden. Es ist einem traditionellen Ackerbürgerhaus nachempfunden, das ein großer Stadtbrand zuvor vernichtet hat.

Begehrter Titel als Investition in die Zukunft

Buxtehudes Bürgermeister Jürgen Badur (parteilos) hält zu einer Schiffstaufe eine Rede. © NDR Foto: Karin Hansen
Der damalige Bürgermeister Jürgen Badur hofft auf einen Zuwachs im Bereich Tourismus.

Der Titel "Hansestadt" bedeutet neben den Feierlichkeiten 2014 auch einige Arbeit. Denn die Buxtehuder Verwaltung muss sich um neue Stempel, Siegel, Formulare und Geschäftspapiere kümmern. Sie alle bekommen den historischen Namenszusatz. Das kostet Geld. Doch die Investition soll sich lohnen, so die Hoffnung: Der ehemalige Bürgermeister Jürgen Badur (CDU) verspricht sich damals von dem Zusatz "Hansestadt" einen Imagegewinn und Zuwachs für den Tourismus.

Noch heute ist auf der Website von Buxtehude zu lesen, dass nun seit 2014 "die ganze Republik - von Hamburg bis München - [weiß,] dass Buxtehude kein Wolkenkuckucksheim, sondern ein ganz realer Ort ist".

Zwei Hansestädte in einem Landkreis

Vermutlich das erste, was den Bürgern nach der Verleihung des Titels aufgefallen ist, sind die neuen Ortsschilder mit der Aufschrift "Hansestadt Buxtehude". Insgesamt 52 Schilder der Stadt sind quasi aktualisiert worden.

Stolz auf den Ehrentitel kann aber nicht nur Buxtehude sein, sondern auch der Landkreis, der mit Stade bereits eine Hansestadt hat. Und zwei Hansestädte in einem Landkreis - das ist in Niedersachsen einmalig. Außerdem ist noch Uelzen eine Hansestadt.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Regional Lüneburg | 28.04.2014 | 16:00 Uhr

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