Stand: 19.07.2012 17:57 Uhr

Die Beatles: Von der Reeperbahn aus die Welt erobert

Der Beatles-Platz in Hamburg-St. Pauli. © NDR Foto: Heiko Block
Fünf Edelstahl-Skulpturen erinnern an der Ecke Reeperbahn/Große Freiheit an die Pizköpfe aus Liverpool.

Wie eine überdimensionale Schallplatte ist der Beatlesplatz an der Reeperbahn/Ecke Große Freiheit angelegt. Auf dem Platz mit einem Durchmesser von 29 Metern sind die "Fab Four" wieder zu fünft wie in ihrer Hamburger Anfangszeit. Die Skulpturen zeigen die fünf Musiker John Lennon, Paul McCartney, George Harrison, Stuart Sutcliff, Ringo Starr und seinen Vorgänger Pete Best. Damit an beide Schlagzeuger erinnert wird, haben die Gestalter des Denkmals die Silhouette der Figur des Schlagzeugers aus beiden Drummern gemischt. Seit 2008 erinnert die Stadt Hamburg mit dem Platz an die legendäre Band aus Liverpool, deren Karriere in der Hansestadt begann.

Hoffen auf den großen Durchbruch 

Durch Zufall kamen die Beatles im Sommer 1960 nach Hamburg und wurden für den "Indra"- Club an der Großen Freiheit engagiert, in dem sie beinahe täglich spielten. Damals waren John Lennon, Paul McCartney, George Harrison, Stuart Sutcliff und Ringo Starr in der Band. Zu der Zeit wimmelte es in Hamburg von Beatbands, die in den Musikclubs die Nacht durchspielten. Wie die Beatles aus Liverpool kamen viele englische Bands nach Hamburg und hofften auf den großen Durchbruch.

Blick auf den Eingang zum Hamburger Star Club (undatiert). Auf einer großen Tafel stehen die Namen der bekannten Künstler, die im Star Club gastierten. Die Weltkarriere der Beatles fand hier ihren Anfang. © picture-alliance / dpa Foto: Lothar Heidtmann
Talentschmiede in den 1960ern: Im "Star Club" wurden die Beatles groß.

Für 30 Mark pro Tag und Kopf spielten die Beatles damals im "Indra" auf, wochentags vier, samstags sechs Stunden. Doch der Erfolg blieb zunächst aus. Nachdem das "Indra" geschlossen wurde, trat die Band auch im "Kaiserkeller", "Top Ten Club" und "Star-Club" auf. In der Hamburger Beatszene sprachen sich die spektakulären Auftritte herum und lockten immer mehr Zuschauer an. Nicht nur der "Hamburger-Sound", den die Gruppe damals entwickelte, prägte den späteren Welterfolg der Beatles, auch die typischen Pilzkopffrisuren stammen aus der Zeit. Der charakteristische Haarschnitt wurde von Jürgen Vollmer - einem deutschen Fotografen - erfunden, mit dem die Band befreundet war.

Eine Nacht in der Davidswache 

Die Beatles in London © picture-alliance / dpa /Ipol
Die Beatles: John Lennon, Ringo Starr, Paul McCartney und George Harrison.

Zahlreiche Anekdoten ranken sich um die Zeit der Beatles in Hamburg. So beglich Paul McCartney 1989 noch eine offene Zeche aus den 1960ern in einer Kneipe. Ebenso wird heute noch von einer Nacht in einer Zelle auf der Davidswache erzählt, die Pete Best und Paul McCartney absaßen, weil sie in einem Lokal ein Kondom angezündet haben sollen. Daraufhin mussten die beiden wegen fehlender Aufenthalts- und Arbeitsgenehmigungen Deutschland verlassen. Auch George Harrison musste ausreisen, weil er noch nicht achtzehn war. Nur Stuart Sutcliffe blieb in Hamburg bei seiner Freundin. Am 10. April 1962 starb er auf dem Weg in ein Krankenhaus mit nur 21 Jahren an einer Gehirnblutung. Die Beatles ersetzten Sutcliffe nicht, sondern traten als Vier-Mann-Band weiter auf.

Ringo Starr ersetzt Pete Best 

Pete Best wurde 1962 kurz vor dem Durchbruch der Beatles mit "Love Me Do" durch Ringo Starr ersetzt, der damals noch bei seiner Gruppe "Rory Storm & the Hurricanes" spielte. Das Publikum reagierte auf den Tausch entsetzt, da der Schlagzeuger sehr beliebt bei den Zuschauern war. An Silvester 1962 spielten die Beatles ihr letztes Konzert im Star-Club in Hamburg, bevor sie zurück nach Liverpool gingen und international bekannt wurden.

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Begeisterte Jugendliche feiern 1964 im Hamburger Star-Club. © picture alliance / Fritz G. Blumenberg Foto: Fritz G. Blumenberg

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Dieses Thema im Programm:

Hamburg Journal | 26.06.2011 | 19:30 Uhr

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