Herrmann mit der Malizia nun Mitfavorit bei der Vendée Globe

Stand: 10.06.2024 10:31 Uhr

Nach seinem zweiten Platz bei der New York Vendée hat Boris Herrmann eine positive Bilanz gezogen. Mit seiner Malizia - Seaexplorer zählt der 43 Jahre alte Hamburger Segler nun bei der Solo-Weltumsegelung Vendée Globe ab 10. November zu den Mitfavoriten.

Lob und Anerkennung von höchster Stelle für den deutschen Skipper gab es schon nach dessen Ankunft im französischen Les Sables-d'Olonne: "Malizia ist zu bestimmten Zeiten das beste Boot. Boris muss es in harten Bedingungen nicht so pushen wie andere - ein Vorteil", sagte Franck Cammas, Leistungsdirektor in Frankreichs Americas Cup-Team Orient Express Racing und vielfacher Offshore-Sieger.

"Zwei Rennen ohne große Probleme sind eine echte Leistung. So ins Mekka des Segelsports nach Frankreich zurückzukommen, fühlt sich großartig an." Boris Herrmann

Herrmann selbst äußerte sich ebenfalls hochzufrieden mit den beiden zweiten Plätzen bei den jüngsten Transat-Regatten - die er damit in der inoffiziellen Gesamtwertung gewonnen hat: "Das hat gezeigt, dass wir nicht allzu viel in Frage stellen müssen. Das Schiff ist gut. Jetzt machen wir ganz entspannt ein bisschen Sommer-Refix, ändern aber nichts mehr am Boot - und dann kann es im Herbst losgehen."

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Boris Herrmann hält bei der Einfahrt nach Les Sables-d'Olonne zwei Bengalos hoch. © Marie Lefloch / Team Malizia

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Gute Vorbereitung für die Vendée Globe

Herrmann hatte mit der Malizia am Sonntagnachmittag das Ziel in Les Sables-d'Olonne zwar gut 17 Stunden nach Sieger Charlie Dalin erreicht, bereute aber dennoch seine riskante Routenwahl nicht: "Ich hätte natürlich auch einfach hinter Charlie herfahren können. Aber ich glaube, das wäre für alle, auch für mich, ein weniger spannendes Rennen gewesen. Außerdem wollte ich unbedingt vor dem Wind segeln und den Norden mit seinen Übergängen erleben."

Das Renngeschehen im Live-Tracker

So seien beide Rennen eine gute Vorbereitung für die Solo-Weltumsegelung gewesen, erklärte der Hamburger: "Ich konnte sehr unterschiedliche Dinge mitnehmen: Das Rennen nach New York war gut, weil ich in engem Kontakt mit anderen Booten segelte und ich sehen konnte, dass unser Speed super ist und ich auch Schiffe überholen kann. Auf dem Rückweg war ich dann im Norden sehr allein, was bei der Vendée Globe durchaus vorkommen kann. So konnte ich trainieren und mich ein wenig an dieses Gefühl erinnern und mich darauf vorbereiten."

Herrmann in der Solo-Elite angekommen

Keine Frage, Herrmann rüttelt mehr denn je am Siegnimbus der französischen Segel-Elite: Bei der jüngsten Vendée Globe 2021 wurde er Fünfter, hatte aber bis kurz vor dem Ziel sogar eine Siegchance, ehe er mit einem Fischtrawler kollidierte. Es folgte Rang drei beim Ocean Race, weitere Top-Ten-Plätze beim Défi Azimut, beim Transat Jacques Vabres sowie bei der Retour à la Base und schließlich die beiden jüngsten Podiumsplatzierungen bei der Transat CIC und der New York Vendée.

Die Malizia ist längst nicht mehr so wuchtig wie früher und hat viel Agilität gewonnen. Frankreichs Segellegende Cammas sieht einen weiteren Vorteil für das Team Malizia: "Das Selbstbewusstsein ist groß, weil sie das Südmeer bereits mit dem Boot durchquert haben, das auch bei der Vendée Globe zum Einsatz kommt", sagte er "Yacht Online".

Neben Dalin, Yoan Richomme, Jérémie Beyou und Thomas Ruyant zähle deshalb auch Boris Herrmann zu den Skippern, die die Solo-Weltumsegelung gewinnen könnten.

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Malizia-Skipper Boris Herrmann © Boris Herrmann I Team Malizia

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Dieses Thema im Programm:

Hamburg Journal | 10.06.2024 | 19:30 Uhr

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