Vorfälle im Derby bei 96: Fast 200.000 Euro Strafe für Braunschweig
Die Ausschreitungen von Teilen seiner Anhänger im Niedersachsenderby bei Hannover 96 kommen Zweitligist Eintracht Braunschweig teuer zu stehen. Das DFB-Sportgericht verurteilte den BTSV zu einer Geldstrafe von 197.875 Euro.
Das teilten der DFB und die Eintracht am Freitag mit. "Wir mussten nach den Vorfällen im Hinspiel mit einem entsprechenden Strafantrag rechnen. Die hohe Summe der Geldstrafe trifft uns dennoch sehr hart", erklärte Eintracht-Geschäftsführer Wolfram Benz. "Eintracht Braunschweig befindet sich unvermindert in einer wirtschaftlich herausfordernden Lage."
Für den Meister von 1967 gibt es allerdings noch die Möglichkeit, dass das Strafmaß um die Hälfte reduziert wird. Voraussetzung dafür ist laut der Rechts- und Verfahrensordnung des DFB, dass es dem Club gelingt, mehrere Täter zu ermitteln und in Regress zu nehmen.
BTSV-Fans sorgen für sechsstelligen Sachschaden
Braunschweig hatte das Hinrunden-Duell beim Erzrivalen Hannover 96 am 5. November des vergangenen Jahres im WM-Stadion am Maschsee mit 0:2 verloren. Anhänger des BTSV hatten während der Partie in der Arena randaliert, mehrfach Pyrotechnik gezündet und dadurch neben einer Spielunterbrechung einen Sachschaden von rund 122.000 Euro erzeugt.
Das DFB-Sportgericht listete in seiner Mitteilung am Freitag detailliert auf: Gezündet wurden im Eintracht-Block mindestens 69 Böller, 42 Bengalische Feuer, 15 Rauchtöpfe, sieben Raketen, fünf Feuerwerksbatterien sowie zwei Leuchtspuren.
Innenministerin Behrens fordert Derbys ohne Gästefans
Auch beim torlosen Rückspiel zwischen der Eintracht und 96 kam es am vorvergangenen Wochenende zum ständigen Zünden von Pyrotechnik und Feuerwerkskörpern in beiden Fanblöcken. Niedersachsens Innenministerin Daniela Behrens (SPD) forderte beide Clubs deshalb in dieser Woche dazu auf, die Derbys in der nächsten Saison jeweils ohne Gästefans auszutragen.