BTSV-Präsidentin Kumpis zu Pyro-Vorfällen: "Werden nachsteuern"
Eintracht Braunschweigs Präsidentin Nicole Kumpis hat selbstkritisch auf die massenhaft ins Stadion gebrachte Pyrotechnik beim Zweitliga-Derby am vergangenen Sonntag gegen Hannover 96 reagiert. "Klar ist, dass wir nachsteuern müssen", erklärte die 50-Jährige.
"Verschiedene Fangruppierungen suchen immer wieder kreative Wege, diese Dinge ins Stadion zu bringen. Wir haben ein sehr offenes Stadion. Es ist etwa durch Leichtathletik-Veranstaltungen unter der Woche nicht hermetisch abgeriegelt", sagte Kumpis und versprach: "Da müssen wir auch mit der Betreibergesellschaft sprechen, was wir weiter für Verbesserungsmöglichkeiten haben."
Schon unmittelbar nach dem Ende des Niedersachsenderbys (0:0) hatte Innenministerin Daniela Behrens heftige Kritik geübt und ein Treffen mit Vertretern beider Clubs angekündigt: "Meine Erwartungshaltung an die Vereine ist sehr klar: Ich möchte, dass die Sicherheit im Stadion verbessert wird. Da sind erste Schritte gemacht worden, aber mir reicht es noch nicht aus", sagte die SPD-Politikerin am Sonntag.
Kumpis: "Intensiver Aufwand", trotzdem Fehler
Kumpis räumte trotz eines "intensiven Aufwands" Fehler bei den Einlasskontrollen ein: "Wir hatten auch Hunde, die Pyro vor der Partie aufspüren sollten, aber nicht reagiert haben", erläuterte die BTSV-Präsidentin. Ähnlich hatte sich zuvor bereits Eintracht-Geschäftsführer Wolfram Benz geäußert. Der Verein habe im Vorfeld gemeinsam mit der Polizei und einem Sicherheitsdienst alles versucht, um das Hereinschmuggeln von Pyrotechnik durch Zuschauer zu verhindern.
Benz kritisierte Teile der Fanszenen heftig und bezeichnete das Verhalten von einigen Anhängern der beiden Fußball-Zweitligisten in einer Presseerklärung am Dienstag als "verantwortungslos" und "absolut inakzeptabel". Eintracht Braunschweig habe ein Leitbild, "welches hier mit Füßen getreten wurde. Fans, Mitarbeiter und Spieler wurden in Gefahr gebracht. Das ist nicht zumutbar. Auf solche Stadionbesucher wollen und können wir verzichten!"
Leuchtraketen in Tribünenbereich geschossen
Während des Niedersachsenderbys hatten Fußball-Chaoten immer wieder Pyrotechnik gezündet. Zu Beginn der zweiten Halbzeit musste das Spiel für kurze Zeit unterbrochen werden, nach dem Schlusspfiff schossen Anhänger von Hannover 96 zwei Leuchtraketen in einen Tribünenbereich mit Braunschweiger Zuschauern.
Ein Ordner erlitt nach Angaben der Braunschweiger Polizei ein Knalltrauma, weil in seiner Nähe von Eintracht-Fans ein Knallkörper gezündet wurde. Zudem hätten Einsatzkräfte beobachtet, dass ein weiterer Ordner von einer Rakete im Gästebereich getroffen wurde, so die Polizei.