Hansa Rostock und Ex-Vorstandschef Marien lösen Vertrag vorzeitig auf
Robert Marien und Fußball-Drittligist FC Hansa Rostock haben den Vertrag des ehemaligen Vorstandschefs endgültig aufgelöst. Darauf hätten sich der 43-Jährige und der Aufsichtsrat der Mecklenburger verständigt, wie der Club am Dienstag mitteilte.
Mariens Kontrakt wäre ursprünglich noch bis Ende 2025 gelaufen. Die vorzeitige Auflösung sei "vor dem ausschließlichen Hintergrund der sportlichen Neuaufstellung und Neustrukturierung des FC Hansa Rostock" getroffen worden, hieß es weiter.
Bereits kurz nach dem Abstieg in die 3. Liga Ende Mai hatte der FC Hansa die Freistellung Mariens bekanntgegeben. Die Entscheidung zur Trennung sei unabhängig von der Liga-Zugehörigkeit bereits vor der Niederlage gegen Paderborn, die am letzten Spieltag der vergangenen Zweitliga-Saison den Abstieg besiegelte, getroffen worden, hatte der Club damals mitgeteilt.
Marien im Mai von der Freistellung bei Hansa überrascht
Marien hingegen hatte sich überrascht gezeigt und geäußert, er habe die Trennung "so nicht erwartet". Zudem sprach er von einem "Bruch" und betonte: "Ich habe den Fans versprochen, dass ich wiederkomme. Und ich hätte zu meinem Wort gestanden." Die Entscheidung wolle er allerdings "professionell nehmen und akzeptieren" und sich nun beruflich neu orientieren.
Im März hatte der ehemalige Vorstandschef nach ärztlichem Rat eine Auszeit angetreten, die ursprünglich sechs Monate hatte dauern sollen. Im Wunsch nach einem kompletten Neuanfang hatte der Club den gebürtigen Mecklenburger, der seit 2016 Vorstandsvorsitzender der "Kogge" gewesen war, aber freigstellt.
Bis zur Bestellung des neuen Vorstandes werden die Geschäfte weiterhin durch Interimsvorstand Jürgen Wehlend sowie die beiden verbliebenen Vorstandsmitglieder Michael Meier und Günter Fett kommissarisch weitergeführt.
Rostock mit holprigem Saisonstart
Der Start in die neue Saison ist für die Rostocker holprig: Der Streit um die Kündigung des Hauptsponsors, der Rücktritt des Aufsichtsrats Michael Brügmann, massive Fan-Beleidigungen in den sozialen Netzwerken nach dem Pokal-Aus gegen Hertha BSC (1:5) und ein Pfeifkonzert im Ostseestadion nach dem Remis gegen Borussia Dortmund II (1:1) am vergangenen Sonnabend belasten den Verein. Nur zwei Punkte aus den ersten drei Liga-Partien bedeuten sportlich zudem Tabellenplatz 18 - und erhöhen den Druck auf Neu-Trainer Bernd Hollerbach und Sportchef Amir Shapourzadeh.