Hansa Rostock: Zu kleiner Kader - Trainer Hollerbach schlägt Alarm
Jüngst hat Fußball-Drittligist Hansa Rostock in Ahmet Gürleyen den zehnten externen Neuzugang für die kommende Saison präsentiert. Doch Trainer Bernd Hollerbach ist mit seinem Kader noch nicht zufrieden.
"Die Personaldecke ist schon sehr dünn. Ich hoffe, dass wir noch ein paar Spieler bekommen", erklärte der neue Hansa-Coach den "Norddeutschen Neuesten Nachrichten" angesichts von erst 22 Profis, die beim Zweitliga-Absteiger unter Vertrag stehen. Jüngst schlossen die Mecklenburger mit zwei neuen Innenverteidigern - neben Gürleyen wurde auch Dominik Lanius verpflichtet - die Lücken in der Abwehr.
Defensiv scheinen die Rostocker nun gut aufgestellt. Im Tor dürften Benjamin Uphoff, der derzeit die Nase vorne hat, und Philipp Klewin um die Nachfolge des zu Werder Bremen abgewanderten Markus Kolke rangeln. Dahinter lauern noch drei weitere junge Keeper, um den Konkurrenzkampf zu beleben.
Die Abwehrreihe um die auch nach dem Abstieg verbliebenen Damian Roßbach und Alexander Rossipal wurde gezielt mit robusten Profis verstärkt. "Mit seiner giftigen und galligen Spielweise bringt er genau die Aggressivität mit, die in der 3. Liga erforderlich sein wird", sagte Rostocks Direktor Profifußball Amir Shapourzadeh über Neuzugang Gürleyen - fast wortgleich hatte er sich zuvor über Lanius geäußert.
Hansa hat Nachholbedarf in der Offensive
Im Mittelfeld sieht der 41-Jährige das Team "gut aufgestellt", kündigte in der "Ostsee-Zeitung" aber an, "weiterhin die Augen und Ohren offen zu halten. Je nachdem, wie die kommenden Wochen laufen, gucken wir nach Spielern für drei bis fünf Positionen, die potenzielle Stammkräfte werden können, aber auch nach Leuten für die Breite des Kaders."
Bedarf haben die Rostocker vor allem in der Offensive. Sveinn Gudjohnsen ist bislang der einzige Mittelstürmer an Bord der "Kogge", wegen einer Sprunggelenksverletzung fiel er zudem zuletzt aus. Die Suche nach weiteren Angreifern läuft, Shapourzadeh hat klare Vorstellungen: "Im besten Fall wollen wir mit zwei Spitzen spielen. Dort gilt es, sich gut zu ergänzen - mit einem klassischen Neuner, der als 'Wandspieler' agiert, Bälle halten kann und ein gutes Kopfballspiel hat, sowie einem Stürmer, der Wege in die Tiefe geht und gutes Tempo mitbringt."
3. Liga startet in zwei Wochen
Das Geschehen auf dem Transfermarkt nehme gerade Fahrt auf, so Shapourzadeh. Er sieht Hansa aber "spät dran" - auch, weil er erst seit Anfang Juni im Amt ist: "Idealerweise führe ich Minimum sechs Monate vor Beginn der Transferperiode schon Vorgespräche mit Spielern, bereite Dinge vor, zeige vielleicht schon mal die Infrastruktur und starte dann tiefgründigere Gespräche. Das war bei uns nicht der Fall. Aber Jammern bringt nichts."
Zwei Wochen bleiben Hollerbach, Shapourzadeh und Hansa noch, um bis zum Saisonstart gegen Stuttgart II ein konkurrenzfähiges Team ins Rennen zu schicken.