Frust bei den Hansa-Profis Kai Pröger John Verhoek (M.) © IMAGO/Fotostand

Datenanalyse: Hansa Rostocks Sturm ist nur ein laues Lüftchen

Stand: 21.02.2023 13:40 Uhr

Hansa Rostock muss in der zweiten Fußball-Bundesliga Liga weiterhin den Blick nach unten richten. Dass die Mecklenburger noch in Abstiegsgefahr schweben, liegt vor allem an der schwächelnden Offensive. Die Datenanalyse.

von Sebastian Ragoß

Wenn im Fußball das Wort "belohnen" ins Spiel kommt, dann weiß der erfahrene Zuschauer, dass es zumeist nicht gut läuft für eine Mannschaft. Hansa Rostock hat drei seiner vier Rückrunden-Partien verloren. Zwar gegen die Top 3 der Liga, es setzt sich aber ein Trend fort, der schon über die gesamte Saison zu beobachten ist.

"Jeder ackert, jeder kämpft, jeder schmeißt sich rein. Es ist einfach nur ärgerlich, dass wir uns für diesen Aufwand nicht belohnen", sagte Kevin Schumacher nach dem 0:1 gegen Darmstadt 98.

Defensiv, kämpferisch und in manchen Phasen auch spielerisch sind die Rostocker zweifellos Zweitliga-tauglich.

Erst 18 Treffer in 21 Partien

Doch die Hauptaufgabe jeder Fußball-Mannschaft ist es nun einmal, Tore zu schießen. Und das gelingt der Elf von Trainer Patrick Glöckner viel zu selten: Gerade einmal 18 Treffer haben die Mecklenburger in 21 Partien erzielt, nur der 1. FC Nürnberg (17) ist in der Zweiten Liga noch schlechter.

Der Blick auf die GSN-Daten zeigt, dass der FC Hansa nahezu in allen Offensivkategorien zu den schlechtesten Zweitliga-Teams gehört. Am deutlichsten wird dies mit Blick auf die Stürmertore: Gerade einmal drei Treffer haben alle Hansa-Angreifer zusammen (!) geschossen. Die Offensive wird beinahe allein von den Mittelfeldakteuren Kai Pröger (6 Tore) und Lukas Fröde (4) getragen.

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Schlechtester Wert bei Schüssen auf das Tor

Hansa fehlt es an individueller Klasse, aber auch an einem effektiven Offensivplan. Lediglich 11,48 Schüsse pro Partie (Ligarang 15) stehen für Rostock in den Statistiken, nur 27,4 Prozent gehen aufs Tor - das ist der schlechteste Wert aller Zweitligisten. Die Torwahrscheinlichkeit pro Schuss beträgt lediglich 9,7 Prozent: Rang 17.

Keeper und Kapitän Markus Kolke hat dieses Problem zuletzt klar benannt. "Das einzige Problem in unserem Spiel ist, dass wir zu wenig auf die Kiste kriegen und den gegnerischen Torhüter zu wenig beschäftigen."

Standards sind eine große Schwäche von Hansa

Wobei es durchaus noch weitere Probleme gibt: vor allem die Schwäche bei Ecken und Freistößen. Standardsituationen sind gerade für "kleinere" Mannschaften immer eine gute Möglichkeit, spielerische Defizite und mangelnde individuelle Klasse ein wenig zu kompensieren.

Hansa gelingt dies jedoch fast gar nicht. Drei Treffer nach Ecken hat das Team erzielt, nach einem Freistoß gab es noch kein Tor. Und per Distanzschuss von außerhalb des Strafraums haben die Rostocker in dieser Saison genau einmal getroffen.

Am Sonntag Nordduell beim FC St. Pauli

Auch wenn die Verantwortlichen betonen, sie hätten volles Vertrauen in ihre Stürmer, so könnte es sich als fataler Fehler erweisen, dass die Rostocker im Winter in diesem Bereich die Mannschaft nicht verstärkt haben.

Am Sonntag (13.30 Uhr, im NDR Livecenter) gibt es für die Rostocker Angreifer im Nordduell beim FC St. Pauli die nächste Chance, den Trend zu stoppen.

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Dieses Thema im Programm:

Nordmagazin | 21.02.2023 | 19:30 Uhr

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