Amoura kontert Van der Heyden - Kein Sieger zwischen Wolfsburg und St. Pauli
Der FC St. Pauli hat am Sonnabend einen Befreiungsschlag im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga verpasst. Im Nordduell beim VfL Wolfsburg kamen die Hamburger trotz einer guten Leistung und Führung nur zu einem 1:1 (1:0). Das Remis hilft keinem der beiden Teams weiter.
Für die Mannschaft von Trainer Alexander Blessin war das Ergebnis bitter. Zwar holte St. Pauli nach zuvor vier Niederlagen am Stück mal wieder einen Zähler, doch es war deutlich mehr drin. Die Braun-Weißen waren über weite Strecken der Partie das bessere, weil giftigere, griffigere und strukturiertere Team.
Blessin freute zwar die "gute Performance" seines Teams, dennoch waren es aus seiner Sicht "für uns ganz klar zwei Punkte zu wenig". Das auch, weil er den Elfmeter, mit dem Mohamed Amoura (70.) den Führungstreffer von Siebe Van der Heyden (38.) egalisierte, für fragwürdig hielt. St. Paulis Torschütze hatte Jukub Kaminski kurz am Trikot gezupft. "Da hätte ich erwartet, dass man zumindest nochmal draufschaut."
"Heute hat irgendwie was gefehlt." VfL-Kapitän Maximilian Arnold
Doch auch beim Team von Trainer Ralph Hasenhüttl war man nicht so recht zufrieden mit dem Ergebnis, was aber eher mit der eigenen Leistung zu tun hatte. "Heute hat irgendwie was gefehlt. Ich weiß nicht, warum wir uns zu Hause so schwer tun", sagte der wieder genesene Kapitän Maximilian Arnold. Seine Mannschaft hatte in den 90 Minuten zuvor weitgehend enttäuscht und gegen das intensive Anlaufen sowie die kompakte Defensive der Hamburger erst in der Schlussphase zu einem druckvolleren Spiel gefunden.
Die "Wölfe" reisen am kommenden Sonnabend zum FC Augsburg (15.30 Uhr), St. Pauli, das durch Bochums Überraschungssieg bei Tabellenführer Bayern München (3:2) nur noch zwei Zähler Vorsprung auf den VfL auf Relegationsrang 16 hat, empfängt tags zuvor die TSG Hoffenheim zum Kellerduell am Millerntor (14. März, 20.30 Uhr, im NDR Livecenter).
St. Pauli findet besser in die Partie
Die Gäste kamen in Wolfsburg deutlich besser ins Spiel. St. Pauli presste die "Wölfe" erfolgreich und erzwang in der ersten Viertelstunde immer wieder Abspielfehler der Niedersachsen. Noah Weißhaupt (4.) und Lars Ritzka (7.) hatten erste Abschlüsse für das Blessin-Team, das nach Ballgewinnen schnell umschaltete.
Erst allmählich fand das Hasenhüttl-Team besser in sein Pass- und Positionsspiel. Am Ende der ersten gelungenen Kombination rauschte der Schuss von Yannick Gerhardt knapp rechts am Tor von Nikola Vasilj vorbei (16.). Der Kopfball von Stürmer Jonas Wind nach einer Ecke ging über den Kasten (24.).
Van der Heyden bringt FCSP in Führung
Der VfL bekam zwar mehr Kontrolle, gefährlicher blieben allerdings die Gäste. Oladapo Afolayan scheiterte in der 37. Minute mit einem Schuss noch an Wolfsburgs Keeper Marius Müller, eine Minute später aber belohnten sich die Hamburger für ihren guten Auftritt: Ecke von Danel Sinani von der rechten Seite, Kopfballvorlage von Kapitän Jackson Irvine vom linken Pfosten, Kopfballtor von Van der Heyden am rechten Pfosten. Und die Gastgeber? Staunende Beobachter von St. Paulis Standard-Stafette.
Für das Blessin-Team war es der erste Treffer seit dem 1. Februar (1:1 gegen Augsburg). Die Torlos-Flaute endete nach 471 Minuten. Mit der knappen Führung für die Braun-Weißen ging es in die Pause.
Amoura trifft zum Ausgleich
Und anders als beim 0:2 in der Vorwoche gegen Dortmund kamen die Blessin-Schützlinge auch mit reichlich Energie aus der Kabine. Der Schuss des eingewechselten Elias Saad wurde gerade noch geblockt (49.). Die "Wölfe" hingegen enttäuschten zunächst weiter und kamen gegen das lauf- und zweikampfintensive Spiel der Gäste kaum zum Zuge.
Erst in der 61. Minute hatte Tiago Tomas mal wieder eine Gelegenheit für das Hasenhüttl-Team. Sein Schuss aus halblinker Position verfehlte das Tor aber um rund einen Meter. Vier Minuten später brachte der portugiesische Stürmer nicht genug Druck hinter seinen Kopfball.
Zwingend war das, was die Gastgeber anboten, nicht wirklich. Und doch kamen sie zum Ausgleich, weil Van der Heyden den eingewechselten Jukub Kaminski am Trikot zupfte und Schiedsrichter Robert Hartmann das für einen Strafstoß reichte. Eine schmeichelhafte Entscheidung aus Wolfsburger Sicht. Amoura war es egal, der Algerier schnappte sich den Ball und traf souverän unten rechts zum 1:1.
In der Schlussphase probierte der VfL nochmal anzuschieben und kam zu zwei guten Chancen, scheiterte aber beide Male am glänzend parierenden Vasilj: Amoura in der 78. und Kaminski in der 87. Minute. So blieb es beim Remis, das keinem der Teams so richtig weiterhilft.
