Keine Tore, keine Punkte - St. Paulis Krise geht weiter
Der FC St. Pauli kommt im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga nicht aus seiner Ergebniskrise heraus. Die Hamburger unterlagen am Sonnabend Borussia Dortmund mit 0:2 (0:0) und kassierten damit die vierte Niederlage in Serie.
Besonders bitter für den Aufsteiger: Zum vierten Mal hintereinander blieb er dabei auch ohne eigenen Torerfolg. Wie in den meisten bisherigen Saisonspielen zeigte die Mannschaft von Trainer Alexander Blessin eine gute Abwehrleistung, blieb allerdings zum wiederholten Male im Angriff harmlos.
"Ich glaube, wir haben eine sehr, sehr gute erste Halbzeit gespielt, in der wir Dortmund richtig vor Probleme gestellt haben. Und dann kommen wir wieder raus und sind ein bisschen inaktiv. Aber ich habe trotzdem nie das Gefühl gehabt, dass wir aufgeben. Wir müssen das Glück wieder auf unsere Seite ziehen", sagte Blessin im Interview mit dem NDR.
"Natürlich wird der Druck größer", gab St. Paulis Noah Weißhaupt mit Blick auf die Tabelle zu, fügte aber auch hinzu: "Ich mache mir keine Gedanken, wenn wir so weiterspielen wie in der ersten Hälfte. Wir müssen halt einfach die Tore machen."
Noch gibt es ein Punktepolster
Tatsächlich haben die Hamburger immer noch ein kleines Punktepolster und eine vergleichsweise gute Tordifferenz (-11). Der Abstand auf einen direkten Abstiegsrang beträgt weiterhin sechs Zähler, sollte Holstein Kiel am Sonntag bei Union Berlin gewinnen, wären es noch fünf. Der Vorsprung auf den Relegationsrang beträgt - Bochums Sieg am grünen Tisch gegen Berlin eingerechnet - vier Punkte.
Für die Kiezkicker geht es mit einem Nordduell weiter - am kommenden Sonnabend (15.30 Uhr, im NDR Livecenter) gastieren sie beim VfL Wolfsburg, der sich in Bremen mit 2:1 durchsetzte.
Zäher erster Durchgang am Millerntor
Die Gastgeber, die mit der gleichen Startelf aufliefen wie beim 0:2 in Mainz, begannen schwungvoll und hatten durch Elias Saads Kopfball die erste gute Gelegenheit der Partie (7.). Doch danach entwickelte sich das bei St.-Pauli-Beteiligung typisch zähe Spiel: Defensiv ließen die zweikampfstarken Hamburger wenig anbrennen, offensiv zündeten sie aber auch nicht gerade ein Feuerwerk.
So ließen sich die Torgelegenheiten im ersten Durchgang an einer Hand abzählen: Noah Weißhaupt rutschte an einer scharfen Hereingabe von Lars Ritzka vorbei (26.), ebenso knapp war es bei einem Schuss des Dortmunders Karim Adeyemi, der am langen Pfosten vorbeitrudelte (45.+1).
Guirassy und Adeyemi schocken St. Pauli
Doch nach Wiederbeginn reichten den Gästen zwei Chancen für zwei Tore: Erst stocherte Serhou Guirassy den Ball zu seinem siebten Rückrundentreffer über die Linie (50.), dann vollendete Adeyemi nach einem Konter, eingeleitet durch einen langen Ball von Guirassy aus dem eigenen Strafraum, zum 2:0 (58.).
Die Partie war damit gelaufen. Denn noch kein einziges Mal war den Hamburgern in dieser Saison ein Punktgewinn nach einem Rückstand gelungen. Und so war es auch diesmal: Der BVB hatte alles im Griff, St. Pauli war das Bemühen nicht abzusprechen. Zur Wahrheit gehört aber auch: Ein richtig guter Torabschluss gelang dem Aufsteiger im gesamten zweiten Durchgang nicht.
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