Wolfsburg siegt dank Wimmer-Doppelpack bei Werder Bremen
Der VfL Wolfsburg hat seine Europapokal-Ambitionen mit einem 2:1 (1:0)-Erfolg bei Werder Bremen untermauert und gleichzeitig für eine Zuspitzung der Krise beim Nordrivalen gesorgt. Ein Doppelpack von Patrick Wimmer entschied am Sonnabend das Duell der Pokal-Frustrierten.
Beide Teams waren unter der Woche im Viertelfinale des DFB-Pokals ausgeschieden. Nun konnte zumindest Wolfsburg, das bei Leipzigs RasenBallsportlern unglücklich verlor, Frustbewältigung betreiben. Wimmers erster Bundesliga-Doppelpack (6., 48.) sorgte für Aufatmen beim Werksclub, der sich aber bei Keeper Marius Müller bedanken musste. Der Schlussmann vereitelte mehrere Bremer Hochkaräter glänzend. Das "Wie" war Wimmer dann aber ziemlich egal. "Klar schauen wir auf Europa. Das ist unser Ziel, dorthin zu kommen. Aber wir wissen ganz genau, dass jedes Spiel schwer wird. Jetzt müssen wir uns beweisen", sagte der Torschütze.
"Was die Performance angeht, haben wir eine Reaktion gezeigt." Werder-Verteidiger Milos Veljkovic
Für Werder, das bei Drittligist Arminia Bielefeld aus dem Pokal geflogen war, setzte es Pflichtspiel-Pleite Nummer fünf in Folge. Die Leistung stimmte diesmal allerdings beim Team von Coach Ole Werner, für das Mitchell Weiser kurz vor Schluss den Anschlusstreffer erzielte (90.). "Uns fehlt momentan die Effizienz in beiden 16-Meterräumen. Ich glaube, wir haben mehr vom Spiel und mehr Chancen gehabt. Was die Performance angeht haben wir eine Reaktion gezeigt", sagte Verteidiger Milos Veljkovic.
Werder-Verteidiger Amos Pieper sagte dem NDR: "Es ist gerade brutal, wieder mit einer Niederlage dazustehen. Wir müssen noch mehr investieren, um die Siege zu erzwingen."
Müller glänzt in Cottbus, Müller glänzt in Bremen
Es "müllerte" am Sonnabend in Fußball-Deutschland. Zunächst verhalf Marcus Müller dem VfL Osnabrück mit zwei Toren zum 2:1-Erfolg im Drittliga-Match beim FC Energie Cottbus, dann wuchs Marius Müller im Weserstadion über sich hinaus und sorgte dafür, dass Wolfsburg bei Werder zur Pause sehr schmeichelhaft mit 1:0 führte.
Der 31 Jahre alte Torsteher - Vertreter des verletzten Stammkeepers Kamil Grabara - vereitelte die Topchancen von André Silva (18., 21.), Jens Stage (29.) und Weiser (33.). Einmal hatte Müller zudem das Glück des Tüchtigen, als Silva am Pfosten scheiterte (19.).
Zetterer-Patzer sorgt für Rücken-Tor von Wimmer
Machte in der Summe fünf hochkarätige Gelegenheiten für die Hausherren in Hälfte eins. Das sprach für eine gelungene Bremer Vorstellung. Und eine solche war es auch - aber eben mit einem kleinen Schönheitsfehler, dem Gegentor zum 0:1. Und diesen musste Keeper Michael Zetterer auf die an diesem Tag nicht vorhandene Kappe nehmen.
Denn bei einem Eckstoß von Andreas Skov Olsen griff der 29-Jährige im Fünfmeterraum - seinem Hoheitsgebiet - daneben. Der Ball sprang Wimmer, der sich bereits weggedreht hatte, an den Rücken und von dort aus in die Maschen. Viel mehr als die kuriose "Bude" brachte der Autoclub offensiv in den ersten 45 Minuten nicht zustande. Im letzten Drittel des Feldes fehlte den "Wölfen" wie schon beim Pokalmatch in Leipzig der letzte Punch.
Die "Wölfe" lassen das Murmeltier grüßen
Der zweite Durchgang begann wie der erste: Mit einem Wimmer-Treffer. Tor Nummer zwei des Mannes mit dem Zopf fiel allerdings nicht in die Rubrik "glücklich", sondern war ein Kunstwerk. Der Österreicher wurde von den Bremern zu zaghaft angegangen, legte sich den Ball auf den rechten "Schlappen" und schoss das Spielgerät in den rechten Giebel.
Mit dem 2:0 kurz nach der Pause zogen die "Wölfe" Werder so ein bisschen den häufig zitierten Stecker. Die Werner-Elf mühte sich zwar weiter nach Kräften. So flüssig wie noch in Abschnitt eins kombinierten die Hausherren nun jedoch nicht mehr. Und wenn sich dann doch mal wieder eine Chance ergab, hieß es wieder: "Alles Müller, oder was?" So musste Stage in der 69. Minute zum zweiten Mal an diesem Nachmittag feststellen, dass der VfL-Keeper in einem vorigen Leben vermutlich einmal eine Krake war.
Kurz vor Ultimo gelang es Weiser mit einem ebenso feinen wie platzierten Linksschuss zwar doch noch den schier Unbezwingbaren zu bezwingen. Zu mehr als dem Anschlusstreffer sollte es aber nicht mehr reichen für die Werderaner.
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