Aus der Pokal-Traum: Werder scheitert im Viertelfinale in Bielefeld
Werder Bremen ist im Viertelfinale des DFB-Pokals bei Arminia Bielefeld gescheitert. Die Mannschaft von Trainer Ole Werner verlor beim Drittligisten am Dienstagabend verdient mit 1:2 (0:2). Die Hanseaten enttäuschten.
Die Bielefelder haben damit ihrer imposanten Pokalgeschichte in dieser Saison ein weiteres Kapitel hinzugefügt: In der ersten Runde hatten die Ostwestfalen Zweitligist Hannover 96 (2:0) rausgeworfen. In den folgenden beiden Duellen mussten mit Union Berlin (2:0) und dem SC Freiburg (3:1) bereits zwei Bundesligisten dran glauben. Ihr Halbfinal-Einzug ist eine Sensation.
Für Werder war es die vierte Pflichtspiel-Niederlage in Folge. Zu allem Überfluss kehrt Werder mit einem verletzten Marvin Ducksch nach Bremen zurück. Der Topscorer musste nach einer knappen halben Stunde mit einer Oberschenkelverletzung runter. Es ist zumindest unwahrscheinlich, dass der zweimalige Nationalspieler am Sonnabend im Nordduell gegen den VfL Wolfsburg wieder dabei sein kann.
Erst muss Ducksch runter, ...
Die Arminia und ihre Fans hatten Werder vom Anpfiff weg einen echten Pokalfight aufgezwungen. Die Räume waren sehr eng und die Bielefelder kämpften um jeden Ball. Die lautstarken 26.601 Zuschauer auf den Tribünen des ausverkauften Stadions taten ihr Übriges. Der Bundesligist versuchte es spielerisch. Werner hatte sein Team ohnehin mit der Doppelspitze Ducksch/André Silva extra offensiv aufgestellt. Nur: Zu Chancen kamen die Bremer nicht. Stattdessen wurde die Verletzung von Ducksch zum ersten "Höhepunkt" der Partie (29.).
... dann dreht Bielefeld groß auf
Und es wirkte, als hätte der Favoritenschreck nur darauf gewartet, dass der Gegner irgendwie aus dem Gleichgewicht gerät. Mit der zweiten Chance ging der Drittligist in Führung: Werders Julian Malatini ließ sich den Ball abjagen, Marius Wörl zog in die Mitte und wuchtig ab. Der Mittelfeldmann traf den Ball perfekt und der sprang vom Innenpfosten in die Maschen (35.).
Zwei Zeigerumdrehungen später parierte Torhüter Michael Zetterer einen sehenswerten direkten Freistoß von Stefano Russo stark. In der 41. Minute lag der Ball aber zum zweiten Mal hinter Zetterer im Netz. Russos Hereingabe verlängerte Malatini unglücklich im hohen Bogen ins lange Eck. Mitchell Weiser versuchte noch zu klären - erfolglos. 0:2!
Joker Burke sticht und sorgt für Hoffnung
Werner schickte mit Leonardo Bittencourt und Oliver Burke zwei neue Offensivkräfte auf den Platz. Und Burke hatte auch schnell die erste Chance (47.). Noch größer war die Möglichkeit des für Ducksch eingewechselten Justin Njinmah. Doch Torhüter Jonas Kersken fischte dem pfeilschnellen Angreifer den Ball gerade noch vom Fuß (48.). Das 1:2 ließ allerdings nicht mehr lange auf sich warten: Bittencourt ging gut dazwischen, legte auf Burke ab - und der Schotte jagte den Ball zum Anschluss ins Tor (56.). Jetzt ging es hin und her.
Eine längere Verletzungspause beim Bielefelder Roberts Uldrikis sorgte jedoch für einen Bruch im Spiel. Und Werder musste danach lange auf die große Chance zum Ausgleich warten: Allerdings passte es auch zu diesem Pokalabend aus Bremer Sicht, dass Amos Pieper mit seinem Kopfball an der Latte scheiterte (90.+2). Das vermeintliche 3:1 von Sam Schreck zählte nach Videobeweis nicht (90.+6). Doch auch so blieb es beim Bielefelder Sieg.
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