Ein Abwehrbock, ein Traumtor: Bielefeld kegelt Hannover aus dem DFB-Pokal

Stand: 17.08.2024 20:00 Uhr

Fußball-Zweitligist Hannover 96 ist erneut in der ersten Runde des DFB-Pokals gescheitert. Gegen Drittligist Arminia Bielefeld verlor das Team von Stefan Leitl vor allem wegen der schwachen ersten Halbzeit verdient mit 0:2 (0:2).

von Tim Osing

Für viele Spieler war es ein Duell mit ihrem jeweiligen Ex-Club, zum Beispiel für 96-Mittelfeldspieler Fabian Kunze - dessen Zwillingsbruder Lukas bei Arminia in der Startelf stand. 96-Trainer Leitl ließ zudem den früheren Bielefelder Andreas Voglsammer von Beginn an spielen, er rückte mit Lars Gindorf für Jannik Rochelt und Havard Nielsen in die Startelf. Im Tor begann wie in den Pokalspielen des Vorjahres Leo Weinkauf für Ron-Robert Zieler, der in der vergangenen Woche noch das Unentschieden gegen Preußen Münster gerettet hatte.

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Halstenberg patzt, Oppie trifft traumhaft

Die Niedersachsen begannen vor 26.044 Zuschauern fahrig, Bielefeld hatte die ersten Abschlüsse zu verzeichnen und nutzte den ersten dicken Schnitzer. Routinier Marcel Halstenberg spielte am eigenen Strafraum einen Fehlpass in die Füße von Marius Wörl. Der 20-Jährige, aktuell von 96 zu den Ostwestfalen verliehen, spitzelte den Ball im Fallen zu André Becker, der zur 1:0-Führung einschoss (14.).

Kurz danach legten die entschlossenen Bielefelder nach: Kaito Mizuta legte am linken Strafraumeck ab für Louis Oppie, der wuchtig mit links in den rechten Winkel traf. Ein Traumtor des - natürlich - ehemaligen Hannoveraners (23.).

Leitl reagierte auf das schwache Auftreten seines Teams, wechselte noch vor der Halbzeit Josh Knight für Rochelt aus - und den offenbar angeschlagenen Fabian Kunze für einen anderen Ex-Bielefelder, Max Christiansen (37.). Zuvor war 96 immerhin zu ersten Abschlüssen gekommen. Lars Gindorf schoss aus 25 Metern vorbei (30.), Nicolo Tresoldi scheiterte an Arminias Torwart Jonas Kersken (31.).

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Hannover scheitert erneut an einem Drittligisten

Die zweite Hälfte begann mit einer vierminütigen Unterbrechung, Hannovers Fans zündeten zahlreiche Raketen und Rauchtöpfe auf der Nordtribüne. Sportlich änderte sich danach wenig. Bielefeld setzte Nadelstiche, Wörl scheiterte an Weinkauf (54.). Auf der Gegenseite wurde eine Christiansen-Flanke gefährlich, Tresoldi wäre kurz vor Kersken beinahe noch an den Ball gekommen (58.).

Hannover steigerte sich, der Drittligist überließ den "Roten" aber auch die Initiative. Nach einer Ecke kam Phil Neumann aus kurzer Distanz zum Abschluss, Kersken machte sich groß und klärte erneut (75.). Richtig zwingend wurde der Favorit nicht mehr, selbst in der wegen der Pyro-Unterbrechungen sehr langen Schlussphase (neun Minuten Nachspielzeit) gelang es Hannover nicht, Bielefeld einmal im eigenen Strafraum einzuschnüren.

Leitl und Mann sind sauer

Wie im Vorjahr, als Hannover im Elfmeterschießen in Sandhausen scheiterte, ist in der ersten Runde des DFB-Pokals gegen einen Drittligisten Schluss. "Wir brauchen jedes Mal einen Rückstand, um zu verstehen, dass hier ein Fußballspiel stattfindet. Ich kann es mir auch langsam nicht mehr angucken. Wir spielen einen Schlafwagenfußball", wetterte 96-Sportdirektor Marcus Mann. "Wir sollten jetzt mal schleunigst aufwachen", sagte Leitl. Nächste Chance: Am kommenden Freitag gegen den Hamburger SV.

Die Bielefelder dagegen freuten sich über das Weiterkommen - und in den Schlussminuten noch über das Comeback von Ex-96-Profi Noah Sarenren Bazee, der seit Oktober 2023 mit einem Kreuzbandriss gefehlt hatte.

1.Spieltag, 17.08.2024 18:00 Uhr

Arm.Bielefeld

2

Hannover 96

0

Tore:

  • 1:0 A. Becker (13.)
  • 2:0 Oppie (22.)

Arm.Bielefeld: Kersken - Lannert, Großer, Felix, Oppie - Corboz, Schreck (90.+2 Sarenren-Bazee) - L. Kunze, Wörl (80. L. Schneider), Mizuta (77. Boujellab) - A. Becker (77. Kania)
Hannover 96: Weinkauf - Neumann, Halstenberg, Knight (37. Rochelt) - Muroya, Leopold, F. Kunze (37. Christiansen), Dehm (64. Ezeh) - Gindorf (64. Nielsen), Voglsammer (79. Ngankam) - Tresoldi
Zuschauer: 26044

Weitere Daten zum Spiel

Dieses Thema im Programm:

Hallo Niedersachsen | 18.08.2024 | 19:30 Uhr

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