Zieler rettet Hannover 96 einen Punkt bei Preußen Münster
Fußball-Zweitligist Hannover 96 ist am Sonntag bei Preußen Münster nicht über ein 0:0 hinausgekommen. Das Team von Trainer Stefan Leitl zeigte beim Aufsteiger über weite Teile eine schwache Leistung und konnte sich bei Torhüter Ron-Robert Zieler bedanken, dass es überhaupt zu einem Punktgewinn reichte.
Die Niedersachsen konnten im ersten Auswärtsspiel der neuen Spielzeit zu keinem Zeitpunkt an den souveränen Saisonauftakt gegen Jahn Regensburg (2:0) anknüpfen. Viel Ballbesitz, aber kaum Tempo und noch weniger Torchancen - die "Roten" konnten sich vielmehr vor allem bei Keeper Zieler bedanken, dass sie Zählbares aus Münster mitnahmen. Gleich mehrfach entschärfte der 35-Jährige Chancen der Gastgeber.
"Dass die Null hinten steht, ist sicherlich das Beste an diesem Nachmittag." 96-Trainer Stefan Leitl
Der Kapitän war nach der Partie "nicht zufrieden mit der Leistung". Das Team habe gewusst, dass es gegen den euphorisierten Aufsteiger in dessen ersten Heimspiel "ekelig wird" - und doch habe man "nicht das auf den Platz bekommen, was wir uns vorgestellt haben". Auch sein Trainer befand, dass seine Mannschaft, "kein gutes Spiel gemacht" habe: "Dass die Null hinten steht, ist sicherlich das Beste an diesem Nachmittag", sagte Leitl.
Mit dem torlosen Remis verpasste 96 den Sprung an die Tabellenspitze und befindet sich in einem Pulk von gleich sieben Teams, die nach dem zweiten Spieltag vier Punkte auf dem Konto haben. Am kommenden Sonnabend tritt Hannover in der ersten Runde des DFB-Pokals bei Drittligist Arminia Bielefeld an (18 Uhr, im NDR Livecenter), bevor am Freitag, 23. August, der punktgleiche HSV zum Zweitliga-Nordduell an die Leine kommt (18.30 Uhr).
Zieler rettet mehrfach stark gegen Batmaz
In Münster entwickelte sich zu Beginn eine temporeiche Partie - was aber vor allem an den Gastgebern lag, die die Niedersachsen tief in die eigene Hälfte drückten und sich eine Vielzahl an Standardsituationen erarbeiteten. Nach einem Einwurf gelangte der Ball zu Jorrit Hendrix, dessen Schuss knapp am Tor von Hannovers Schlussmann Zieler vorbeirauschte (8.).
Fünf Minuten später musste der 96-Kapitän erstmals eingreifen - und das in höchster Not gleich doppelt: Über Hendrix und Marc Lorenz gelangte der Ball zu Malik Batmaz, Zieler aber parierte zweimal reaktionsschnell gegen den Preußen-Stürmer. Und das Leitl-Team? Das tat sich gegen den dicht gestaffelt stehenden Aufsteiger schwer und hatte durch Havard Nielsens Kopfball in den ersten 45 Minuten nur eine Halbchance (7.).
Zwar gewannen die Niedersachsen nach dem druckvollen Beginn der Münsteraner zunehmend an Spielkontrolle, gefährlich aber blieben in einem nun immer zerfahreneren Spiel die Gastgeber. Doch wieder entschied Zieler das Privatduell mit Batmaz für sich, als dieser nach einem schönen Lorenz-Pass frei vor ihm auftauchte (36.).
Ngankam verpasst den Sieg
Leitl konnte mit dem Auftritt seiner Mannschaft nicht zufrieden sein und wechselte zu Beginn des zweiten Durchgangs doppelt: Andreas Voglsammer ersetzte Nielsen, Max Christiansen kam für Fabian Kunze. Besser wurde das Spiel dadurch zwar nicht, aber immerhin hatten sowohl Christiansen (49.) als auch Voglsammer Abschlüsse. Der Schuss des Angreifers senkte sich abgefälscht neben das Preußen-Tor (62.).
Ansonsten blieb die Partie auf dem schwachen Niveau, das sie über weite Teile der ersten Hälfte gehabt hatte. Torraumszenen, geschweige denn Torchancen, blieben absolute Mangelware. Und wenn, dann hatten sie weiterhin die Gastgeber. Doch zuerst parierte Zieler nach einem weiten Lorenz-Einwurf den Schuss von Münsters Mittelfeldspieler Luca Bazzoli, dann setzte Innenverteidiger Niko Koulis den Abpraller unbedrängt über den 96-Kasten (75.).
Und da auf der anderen Seite der eingewechselte Neuzugang Jessic Ngankam in der Nachspielzeit den Ball aus dem Gewühl heraus an die Latte nagelte (90.+1), blieb die Partie ohne Schlusspointe. Ein Sieg Hannovers wäre schlicht auch nicht verdient gewesen.