Kein Geld für Köhn, aber Rekordeinkauf: Galatasaray verärgert Hannover 96
Hannover 96 ist mächtig verärgert über das Geschäftsgebaren von Galatasaray Istanbul. Der Fußball-Zweitligist wartet auch sechs Monate nach dem Transfer von Derrick Köhn an den Bosporus noch immer auf einen Teil der Ablöse für den Linksverteidiger. Derweil geht der türkische Club fröhlich weiter einkaufen.
"Ich bin sehr aufgeregt. Sie haben mir von dem Projekt erzählt. Ich bin zu einem unglaublich großen Verein gekommen." Diese Worte stammen aus dem Mund von Gabriel Sara. Gesagt hat sie der Mittelfeldspieler nach einer Vertragsunterschrift beim Süper-Lig-Club am Montag. Nach zwei Jahren bei Norwich City in England schlägt der Brasilianer nun seine Zelte in der Türkei auf.
Da klingelt bei Sara - und vermutlich auch seinem Berater - die Kasse. Und auch Norwich freut sich über ein nun prall gefülltes Festgeldkonto. Satte 18 Millionen Euro erhalten "The Canaries" für den Südamerikaner. Oder müsste es heißen: Sollen "The Canaries" für den Südamerikaner erhalten?
Denn was die Zahlungsmoral von Galatasaray angeht, gibt es zumindest unterschiedliche Ansichten. Im fernen Hannover beispielsweise sind die Verantwortlichen von 96 gar nicht gut auf den 24-maligen türkischen Meister zu sprechen. Noch immer warten die Niedersachsen auf etwa 2,5 Millionen Euro aus der Ablösesumme für Köhn, die insgesamt vier Millionen Euro betrug.
96-Sportchef Mann: "Müsste unterbunden werden"
Der Zweitligist hat unlängst den Fußball-Weltverband FIFA eingeschaltet und Galatasaray mit einer Klage gedroht. Aber auch davon soll sich der türkische Club bislang laut Informationen der "Bild" unbeeindruckt zeigen. Demnach bestehe der Verein auf Alternativvorschlägen wie einer Verschiebung des Zahlungsziels oder will gar die Ablöse ganz neu verhandeln.
Darauf wollen sich die 96-Verantwortlichen, die Leistungsträger Köhn im Februar schweren Herzens hatten ziehen lassen, natürlich nicht einlassen. Zumal es Galatasaray ja offensichtlich nicht am den nötigen "Kleingeld" fehlt, wie die kostspielige Verpflichtung von Gabriel Davi Gomes Sara, so der vollständige Name des Rekordtransfers, zeigt.
Die Reaktion von Hannovers Sportchef Marcus Mann? Wenig überraschend nicht sehr positiv. "Man wundert sich schon, wie so etwas geht. Auf Dauer müsste das unterbunden werden", sagte der 40-Jährige. Ob und wann 96 die ausstehenden 2,5 Millionen aus dem Köhn-Transfer erhalten wird, steht noch in den Sternen. Sollte Galatasaray weiter nicht zahlen wollen, wird die FIFA dem Club irgendwann eine finale Frist setzen. Bis dahin kann jedoch noch viel Wasser die Leine herunterfließen...