Hamburgs Davie Selke © Witters Foto: Tim Groothuis
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AUDIO: HSV-Stürmer Selke über Zukunft in Hamburg: "Denke, wir finden einen Weg" (2 Min)

HSV: "Maschine" Selke zwischen Rekord und ungeklärter Zukunft

Stand: 22.02.2025 11:51 Uhr

Stürmer Davie Selke hatte mit seinen beiden Treffern großen Anteil am Erfolg des HSV gegen den 1. FC Kaiserslautern. Der 30-Jährige spielt eine starke Saison und könnte im Aufstiegskampf zum X-Faktor für die Hamburger werden - und doch ist seine Zukunft in der Hansestadt noch unklar.

von Tobias Knaack

Fabio Baldé dürfte es verschmerzen können. Da traf der HSV-Youngster in der 78. Minute nach einer feinen Einzelleistung erstmals in der 2. Liga - und doch stand der gebürtige Hamburger maximal am Rande des Rampenlichts. Im Fokus aller war, mal wieder in diesen Wochen, Selke nach seinem erneuten Doppelpack und den Ligatreffern 15 und 16. So häufig hat er als Profi noch nie in einer Saison getroffen.

"Es hat selbst vor meiner Einwechslung von der Bank aus riesigen Spaß gemacht zuzuschauen", sagte Baldé und meinte damit nicht zuletzt die beiden schön heraus gespielten Tore Selkes. Bei beiden Treffern reichten dem Mittelstürmer zwei Kontakte und eine flüssige Bewegung zum Erfolg. In der 42. Minute legte er sich den Ball nach einer Flanke von William Mikelbrencis mit der Brust vor und spitzelte ihn mit rechts ins lange Eck.

Im zweiten Durchgang schickte er Kaiserslauterns Verteidiger nach einem Pass von Kapitän Ludovit Reis mit der Annahme ins Karussell und knallte den Ball danach stramm ins Tor (65.).

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Mitspieler feiern "Monster" und "Maschine" Selke

Doch nicht nur wegen seiner Treffer adelten seine Mitspieler Selke nach dem gleichermaßen dominanten wie verdienten 3:0 (1:0) gegen den direkten Konkurrenten im Aufstiegskampf. Baldé bezeichnete den 30-Jährigen mit Blick auf dessen Einsatzwillen und seine Leader-Funktion als "Maschine". Der schottische Winter-Zugang Adedire Mebude, der am Freitag sein Startelf-Debüt feierte, verwendete honorierend in englischer Sprache die Zuschreibung "Monster". 

Und Selke selbst? Der 30 Jahre alte Routinier wollte nicht viel über sich reden, sondern gab das Lob lieber zurück. "Es ist schon brutal, wie ich hier bedient werde." Die Gesichtsmaske, die er seit seiner Jochbeinverletzung trägt, scheint ihn noch weiter zu beflügeln. "Ich fühle mich wohl damit", sagte er. Dabei hatte er gegen den FCK noch mit Magenproblemen zu kämpfen und wurde nach knapp 77 Minuten ausgewechselt - begleitet vom begeisterten Applaus der HSV-Fans im Volksparkstadion.

Maskenmann Selke mit fünf Toren in drei Partien

Seit seiner ersten Partie mit Maske vor zwei Wochen trifft er nach Belieben: fünf Tore in drei Partien. Auch dank seines nächsten Doppelschlags bei der Machtdemonstration gegen den FCK übernahmen die Hanseaten vorübergehend die Tabellenführung.

Selke wird aktuell zur Lebensversicherung des HSV im Aufstiegskampf. Allein in diesem noch jungen Jahr traf er beim knappen 3:2 in Berlin, sorgte mit zwei Treffern für den Last-Minute-Erfolg bei Aufsteiger Münster (2:1), rettete das Remis in Regensburg und verzückte die HSV-Fans mit seinem erneut starken Auftritt gegen Kaiserslautern. 

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Und auch wenn der seit mittlerweile elf Ligaspielen ungeschlagene HSV beileibe nicht nur Selke ist, fokussiert sich aktuell vieles auf den Stürmer. Auf dem Platz wegen seiner Tore, neben dem Platz aufgrund der ungeklärten Frage seines Verbleibs in der Hansestadt. Nach der Partie gegen den FCK machte er den Hamburger Fans im Gespräch mit dem NDR Hoffnungen darauf. "Ich weiß das hier alles sehr, sehr zu schätzen und würde gerne hier bleiben", sagte der 30-Jährige.

"Ich weiß, was ich will, und ich glaube der Verein weiß auch, was er will - und dann sollte man einen Weg finden." HSV-Stürmer Davie Selke

Er brauche "jetzt hier nicht groß rumpokern", denn: "Ich weiß, was ich will, und ich glaube der Verein weiß auch, was er will - und dann sollte man einen Weg finden und ich denke, dass wir einen Weg finden werden." Es würde die HSV-Fans freuen. Und sicher auch Youngster Baldé. Auch wenn er dann trotz eigener guter Leistungen weiterhin nicht so sehr im Rampenlicht steht.

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