Blick auf den Rasen während der Zweitligapartien zwischen Hannover 96 und Jahn Regensburg. © NDR.de
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AUDIO: Rasenchaos bei Hannover 96: Nächstes Mal nicht ganz so bunt (1 Min)

Fußball auf dem Footballfeld - Rasenstreit bei Hannover 96

Stand: 07.08.2024 11:44 Uhr

Der ramponierte Rasen in der Arena von Hannover 96 bleibt auch nach dem gelungenen Ligastart Thema beim Fußball-Zweitligisten. Zwar ist das nächste Heimspiel - gegen den HSV - erst in drei Wochen, aber davor sind erneut die Footballer der Hamburg Sea Devils am Start. Die reagierten am Dienstag auf die Kritik.

Die hatten vor einer Woche ihre ELF-Partie gegen Frankfurt in Hannover bestritten und den gerade erst für 150.000 Euro frisch verlegten Rasen arg in Mitleidenschaft gezogen: Vom einst satten Grün war an vielen Stellen kaum noch etwas übrig, zudem waren überall auf der Spielfläche noch blasse Linien, Zahlen und Logos zu sehen. Das hatte 96-Coach Stefan Leitl ("Der Platz ist im Arsch") gewaltig auf die Palme gebracht.

Dass man überhaupt habe spielen können, sei lediglich "Michael Meyer und seinem Team zu verdanken", schickte Leitl ein großes Dankeschön an die Greenkeeper der Niedersachsen. Dennoch hielt der 96-Coach an seiner Kritik fest: "Der Platz ist bespielbar, aber: Wir tätigen ein Invest, ein großes Invest, mit einem sehr guten Platz, damit wir beste Bedingungen zum Saisonstart haben." Und dann sei sein Team, "das wichtigste im Club", nicht ein einziges Mal auf diesem Platz gewesen, da sei dieser eines Profi-Fußballspiels schon nicht mehr würdig.

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Tresoldi: "Am Anfang war es ein bisschen komisch"

96-Profi Nicolò Tresoldi fand es "am Anfang ein bisschen komisch", wie er dem NDR sagte, "aber am Ende haben wir 2:0 gewonnen, deshalb war es nicht so schlimm". Auch Regensburgs Trainer Joe Enochs räumte ein, dass der Zustand des Rasens nicht spielentscheidend gewesen sei: "Natürlich wünscht man sich einen reinen Fußballplatz, wenn man nach Hannover reist, in der besten 2. Liga der Welt, wie alle sagen. Aber wir müssen es so nehmen, wie es ist."

So bleiben solle der Rasen "lieber nicht", schob Hannovers Stürmer Tresoldi hinterher - doch genau das droht den Niedersachsen. Denn der Mietvertrag, den Ex-Clubchef Martin Kind als Manager der Tochtergesellschaften von Hannover Fußball KG, und damit auch der Stadionbetreibergesellschaft, zu verantworten hat, beinhaltet ein weiteres Gastspiel der Footballer: Am 18. August treten die Sea Devils in der Arena am Maschsee gegen die Cologne Centurions an.

"Wir wollen sicherstellen, dass der Rasen für alle Beteiligten in bestmöglichem Zustand bleibt." Mark Weitz, Geschäftsführer der Sea Devils

Beim Football-Club aus Hamburg haben sie die Kritik aus den Reihen von Hannover 96 natürlich registriert. Sea-Devils-Geschäftsführer Mark Weitz ging am Dienstag darauf ein. "Wir verstehen die Kritik nicht an uns als Franchise oder Team, sehen aber die Bedenken bezüglich des Rasenzustandes nach dem ersten Spiel. Wir haben alle vertraglichen Vereinbarungen sorgfältig eingehalten und stehen in engem Austausch mit unserem Kooperationspartner Hannover 96, um sicherzustellen, dass der Rasen für alle Beteiligten in bestmöglichem Zustand bleibt", sagte er.

Mehrere Maßnahmen seien diesbezüglich schon ergriffen worden. Weitz: "Dazu gehört, wie bereits vorab geplant, die Verwendung ausschließlich weißer Markierungen beim Kreiden des Feldes und keine Bemalung der Endzonen."

Vor dem nächsten Spiel der Sea Devils am 18. August trägt dort auch noch Hannover 96 II am 11. August in der Arena seine Drittliga-Heimpremiere gegen Rot-Weiss Essen aus. Keine guten Voraussetzungen dafür, dass am 23. August die Zweitliga-Fußballer von Hannover 96 ihren Gästen vom HSV eine perfekte Spielfläche anbieten können.

Kind räumt ein: "Waren leider zu großzügig"

Ob es für die Sea Devils Auflagen für die erneute Rasennutzung und -gestaltung geben wird, ist offen. Ebenso, ob die Hamburger Footballer für die Reparaturkosten aufkommen müssen. Überhaupt bleibt die Frage, ob der Deal für Hannover 96 finanziell lukrativ ist.

Kind jedenfalls räumte gegenüber der "Neuen Presse" bereits ein, "leider zu großzügig" gewesen zu sein: "Wir haben Dingen zugestimmt, die in diesem Geschäftsmodell üblicherweise gar nicht praktiziert werden können, weil die meisten Stadionbetreiber das gar nicht erst zugelassen haben."

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Dieses Thema im Programm:

NDR 2 Sport | 05.08.2024 | 23:03 Uhr

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