"Katastrophal": Hannover 96 hadert schon vor Auftakt mit dem Rasen
Trainer Stefan Leitl von Fußball-Zweitligist Hannover 96 hadert schon vor dem Saisonstart gegen Jahn Regensburg mit dem Rasen. Grund für den Frust ist ein Football-Spiel, das am vergangenen Wochenende im Stadion stattgefunden hat.
"Es ist mehr als unverständlich, dass wir so etwas zulassen", sagte Leitl bei der Spieltags-Pressekonferenz am Donnerstag. Der Rasen sei ein leidiges Dauerthema, seit er Trainer in Hannover ist. "Wir hatten immer Probleme mit dem Stadion. Aber jetzt hatten wir endlich einen sensationellen Platz." Doch dann kam der vergangene Sonnabend.
Die Footballer der Hamburg Sea Devils aus der European League of Football (ELF) hatten auf ihrer Tour durch den ansonsten ELF-freien Norden das Stadion am Maschsee gemietet, um dort ihr Heimspiel gegen Frankfurt Galaxy (23:40) auszutragen. Beim Blick auf den Rasen spricht Leitl nun von einem "katastrophalen Zustand". Die alten Sorgen sind zurück - zumal die Sea Devils fünf Tage vor dem Nordderby gegen den HSV (23. August) erneut in Hannover gastieren werden, und die "Roten" auch in der neuen Saison oft in die Situation kommen dürften, das Spiel machen zu müssen. Ein guter Rasen wäre da auf jeden Fall von Vorteil.
Alle 24 Spieler fit - Leitl kann aus dem Vollen schöpfen
Leitl will sich die "riesengroße Vorfreude" davon allerdings nicht kaputt machen lassen. Wenn heute (13 Uhr/im NDR Livecenter) der Anpfiff gegen Regensburg ertönt, könnte die Mannschaft aus Sicht des Trainers nicht besser vorbereitet sein. "Die Vorbereitung war insgesamt super", befand der 46-Jährige, der sich besonders darüber freute, dass das Team "ohne größere Verletzungen und Ausfälle" durch die sechswöchige Vorbereitung gekommen ist. "Alle 24 Spieler stehen zur Verfügung."
Auch das Fragezeichen hinter dem zuletzt erkrankten Jannik Rochelt ist verschwunden. Der Neuzugang aus Elversberg, mit rund 1,5 Millionen Euro Ablöse der "Königstransfer" des Sommers, ist rechtzeitig zum Saisonstart wieder im Vollbesitz seiner Kräfte.
Nur besser abschneiden als im Vorjahr, oder geht noch mehr?
Die Mannschaft habe "tolle Testspiele" absolviert. Gerade der jüngste 3:2-Erfolg gegen Bundesligist VfL Wolfsburg hat bei vielen sicher Lust auf mehr gemacht. Das Trainingslager sei zudem genau so gut gewesen wie es die Stimmung innerhalb des Teams ist.
"Wenn du um Platz fünf spielst, dann ist es auch nicht mehr weit zum dritten und zweiten. Das muss unser Anspruch sein." 96-Coach Stefan Leitl
Doch entscheidend wird es wie immer auf dem Platz sein - und 96 steht im dritten Jahr des Drei-Jahres-Planes, der den Club zurück in die Bundesliga führen soll, durchaus unter Druck.
Zuletzt betonte Leitl immer, besser abschneiden zu wollen als im Vorjahr. Da liefen die Niedersachsen als Sechster über die Ziellinie. Also rudert der Coach in Sachen der Zielsetzung bereits zurück? "Besser als letztes Jahr abzuschneiden, bedeutet Fünfter aufwärts. Und wenn du um Platz fünf spielst, dann ist es auch nicht mehr weit zum dritten und zweiten. Das muss unser Anspruch sein."
Kontinuität im Kader als großer Trumpf?
Helfen soll dabei die Kontinuität im Kader. Viele Spieler sind schon seit mehreren Jahren in Hannover und wissen, worauf es dem Trainer ankommt. Zugleich sei es somit deutlich einfacher gewesen, die neuen Spieler zu integrieren. Auch deshalb war es möglich, sich in den vergangenen Wochen "sehr viel" im Training zu erarbeiten, wie Leitl betonte.
Nun gehe es allerdings darum, auch gegen die Regensburg "die eigenen Stärken auf den Platz zu bringen". Und genau Letzterer ist das einzige Puzzleteil, das nun nicht passt.
Mögliche Aufstellungen
Hannover 96: Zieler - Neumann, Halstenberg, Knight - Muroya, Kunze, Leopold, Dehm - Voglsammer, Tresoldi, Rochelt
Jahn Regensburg: Gebhardt - Ochojski, Ballas, Breunig, Schönfelder - Geipl, Ernst - Pröger, Viet, Kother - Ganaus