Millionen-Ablöse für Hannover 96: Köhn wechselt zu Galatasaray Istanbul
Zweitliga-Profi Derrick Köhn von Hannover 96 wechselt einen Tag vor dem Spitzenspiel beim Hamburger SV in einem Millionentransfer zum türkischen Spitzenclub Galatasaray Istanbul. Am Donenrstagabend gab Hannover den sofortigen Wechsel bekannt.
Übereinstimmenden Medienberichten zufolge hatten sich beide Clubs am Vorabend auf eine Ablösesumme geeinigt, die inklusive Bonuszahlungen bei sportlichen Erfolgen von Galatasaray auf rund vier Millionen Euro steigen kann. Gleichzeitig sicherte sich Hannover 96 per Klausel zehn Prozent des Weiterverkaufswerts, sollte Köhn dem 23-maligen türkischen Meister in den nächsten Jahren eine Ablösesumme einbringen.
"Gerade als Zweitligist muss es natürlich auch eines unserer Ziele sein, am Transfermarkt Überschüsse zu erwirtschaften – das ist uns hier sehr gut gelungen", sagte Sportdirektor Marcus Mann. Der Linksverteidiger war am Donnerstagmorgen für den Medizincheck und die Vertragsunterschrift in Istanbul gelandet. 96 tritt am Freitagabend (18.30 Uhr, im Livecenter bei NDR.de) zum Nordduell beim Hamburger SV an.
96-Coach Leitl kritisiert unterschiedliche Transferfenster
96-Coach Leitl hatte am Mittag Verständnis für den Wechselwillen des Spielers und die wirtschaftlichen Zwänge des Clubs geäußert. Allerdings kritisierte der 46-Jährige die unterschiedlichen Transferfenster in den verschiedenen Ligen. Mit einer einheitlichen Regelung käme man "dem Fairplay" näher, sagte Leitl. In der Türkei endet die Transferfrist erst an diesem Freitag.
In Köhn verlieren die Niedersachsen einen absoluten Leistungsträger - und Dauerbrenner. Der 25-Jährige stand in dieser Spielzeit in allen 20 Liga-Partien für die "Roten" auf dem Feld, erzielte drei Tore und bereitete sechs vor. Der gebürtige Hamburger hatte beim HSV alle Jugendmannschaften durchlaufen und war 2017 in die zweite Mannschaft von Rekordmeister Bayern München gewechselt. Über Willem II in den Niederlanden war Köhn 2022 an die Leine gekommen.
96 steht ohne Linksverteidiger da
Hannover steht nun mitten im Aufstiegsrennen der Zweiten Liga ohne Linksverteidiger da, weil Köhns Vertreter Brooklyn Ezeh bereits seit November nicht mehr mit dem Profiteam trainiert hat.
Das 2:1 gegen Rostock war somit sein letztes Spiel für 96. Köhn absolvierte am Mittwoch sein letztes Training bei den "Roten". Insgesamt erzielte er seit seinem Wechsel in die niedersächsische Landeshauptstadt in 56 Pflichtspielen acht Treffer und bereitete zwölf vor.
Köhn könnte Champions League spielen
Galatasaray hat dringend einen Außenverteidiger gesucht, weil der Franzose Sacha Boey im Januar zum FC Bayern München und der Ex-Leipziger Angelino zu AS Rom gewechselt ist. Der Club liegt in der Süperlig vor dem 25. Spieltag gleichauf mit Tabellenführer und Stadtnachbar Fenerbahce (beide 63 Punkte) auf Platz zwei. Für Köhn könnte es also in der kommenden Spielzeit in die Champions League gehen.