Mentale Probleme bei 96-Profi Ezeh - Bundespolizei ermittelt offenbar
Brooklyn Ezeh, Linksverteidiger von Fußball-Zweitligist Hannover 96, soll übereinstimmenden Medienberichten zufolge am Dienstag auf einer Zugfahrt negativ aufgefallen sein. Der 22-Jährige soll sich aggressiv verhalten und Polizisten attackiert haben. Sein Club bat am Mittwoch um Sensibilität.
Demnach fiel Ezeh bei der Fahrt von Basel nach Hannover auf, weil er unter anderem andere Fahrgäste am Aussteigen gehindert und einen Laptop beschädigt haben soll. Zuerst hatte "Bild" berichtet.
Ezeh soll Polizisten angegriffen haben
Nachdem das Zugpersonal die Bundespolizei über den Vorfall informiert hatte, nahm diese einen Mann in Gewahrsam, bei dem es sich offensichtlich um den 22-Jährigen handelt. Einer Meldung der Bundespolizei von Mittwoch zufolge habe sich der Randalierer, der in der Meldung nicht namentlich genannt wird, weiter "hoch aggressiv" verhalten.
Später habe er Beamte angegriffen, ihnen ins Gesicht gespuckt sowie um sich getreten und geschlagen. Mehrere Personen sollen leicht verletzt worden sein. Es sei ein Ermittlungsverfahren wegen Sachbeschädigung, Körperverletzung und tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte eingeleitet worden.
"Aufgrund seines psychisch auffälligen Verhaltens wurde eine Ärztin zur Feststellung der Gewahrsamsfähigkeit gerufen", hieß es weiter in der Mitteilung.
Ezeh äußert 96 gegenüber "erhebliche mentale Belastung"
Hannover 96 sprach in einer Mitteilung davon, dass Ezeh dem Verein gegenüber vor einigen Tagen geäußert habe, "dass persönliche Umstände bei ihm zu einer erheblichen mentalen Belastung führen". Diese Situation habe sich am Dienstag "verschärft" und "zu für Ezeh gänzlich untypischen Verhaltensweisen" geführt.
"Brooklyn bekommt von uns alle Zeit, die er benötigt." 96-Sportdirektor Marcus Mann
Der Linksverteidiger wurde der 96-Meldung nach zunächst aus dem Trainingsbetrieb herausgenommen, "um dem Sachverhalt die notwendige Aufmerksamkeit widmen zu können". Er werde von Seiten des Vereins "fortlaufend eng begleitet und unterstützt". Der 22-Jährige erhalte "bei der Bewältigung dieser für ihn schwierigen Situation Hilfe seitens des Clubs, insbesondere der medizinischen Abteilung".
"Brooklyn bekommt von uns alle Zeit, die er benötigt", sagte 96-Sportdirektor Marcus Mann. "Er kann sich unserer vollen Unterstützung sicher sein." Der Club bittet zum Schutz des Spielers um "Sensibilität".
Ezeh stand in dieser Saison insgesamt 134 Minuten auf dem Feld. Hatte er zu Saisonbeginn gegen Elversberg noch 90 Minuten gespielt, nahmen seine Einsatzzeiten sukzessive ab. Zuletzt fehlte er zweimal verletzungs- beziehungsweise krankheitsbedingt im Kader.