Hannover 96 rettet gegen Neuling SV Elversberg einen Punkt
Hannover 96 ist der gewünschte Einstieg in die neue Saison der 2. Fußball-Bundesliga nicht gelungen. Gegen den erfrischend auftretenden Aufsteiger SV Elversberg reichte es am Sonnabend nach einem 0:2-Rückstand zumindest zu einem 2:2 (1:2).
"Das Ergebnis haben wir uns anders vorgestellt", räumte Rückkehrer Marcel Halstenberg im ARD-Interview ein. "Die erste Halbzeit war schwer, wir haben zu viele Chancen in 90 Minuten zugelassen, zu wenige in der Offensive erspielt. Klar, erstes Spiel, ein Punkt - ist okay. Wir wollen aber mehr." Einige 96-Fans sahen das offenbar genauso. Es gab nach der Partie auch Pfiffe für die Gastgeber. Halstenberg: "Es war einfach ein schweres Spiel. Die Fans haben sich das auch anders vorgestellt, haben erwartet, dass wir drei Punkte holen. Aber da sieht man, dass Elversberg auch Qualität hat."
96-Trainer Stefan Leitl war "froh, dass wir dieses 0:2 noch in ein 2:2 biegen konnten". Seiner Mannschaft habe "die nötige Schärfe und Griffigkeit" gefehlt.
Leitl-Team enttäuscht in der ersten Hälfte
Mit drei Neuzugängen in der Startelf (Halstenberg, Brooklyn Ezeh und Max Christiansen) war Leitl in die Partie gegen das Team aus der saarländischen 15.000-Einwohner-Stadt gegangen. Es war aber alles andere als überzeugend, was die "Roten" zustande brachten. Bis auf einen Schuss von Derrick Köhn ans Außennetz (14.) zeigten die Gastgeber in der ersten Hälfte offensiv lange Zeit nichts. Und die Defensive wirkte alles andere als stabil - gerade bei den Steckpässen der Gäste. So musste Phil Neumann in höchster Not vor dem einschussbereiten Wahid Faghir klären (7.).
Hannovers Patzer laden Elversberg förmlich ein
Auch vom Top-Transfer Halstenberg ging keine Souveränität aus. Im Gegenteil: Der gebürtige Laatzener hatte Anteile am Rückstand. Sein Aussperren des Gegenspielers an der Seitenlinie misslang gründlich, Faghir luchste dem neunmaligen Nationalspieler den Ball ab und scheiterte an 96-Keeper Ron-Robert Zieler. Der aber konnte den Schuss nur zur Ecke abwehren - und die hatte Folgen. Die Kugel sprang an mehreren 96-Profis vorbei, bevor der frühere Braunschweiger Marcel Correia sie zum 1:0 für die Elversberger über die Torlinie drückte (22.). Es war das erste Zweitliga-Tor der SVE-Vereinshistorie.
Und es kam noch bitterer für das Leitl-Team, bei dem früh Nicolo Tresoldi für den verletzten Angreifer Havard Nielsen in die Partie kam (29.). Einen eigentlich nicht sehr fordernden Distanzschuss von Faghir ließ Zieler durch die Hände gleiten - 0:2 (38.). Spätestens jetzt musste mehr von 96 kommen, und das gelang auch zumindest ein bisschen. Einen von Correia an Tresoldi verschuldeten und per Videobeweis ermittelten Strafstoß verwandelte Cedric Teuchert sicher zum 1:2 (43.). Mit der verdienten Führung der Gäste ging es in die Pause.
"Joker" Tresoldi gleicht für Hannover aus
Halstenberg blieb in der Kabine, Julian Börner kam für ihn in die Partie. Hannover hatte schon bald nach Wiederbeginn Fortune, dass es keinen Foulelfmeter für die Gäste gab: Teuchert hatte Faghir am Bein getroffen und zu Fall gebracht, der VAR meldete sich aber nicht. Kurz darauf waren die "Roten" bei einem Aluminium-Treffer des starken Dänen Faghir (52.) erneut im Glück. 1:3 hätte es heißen können, 2:2 hieß es dann wenige Sekunden später. Jannik Dehms scharfen Flachpass von der rechten Seite verwertete im Strafraum Tresoldi zum Ausgleich (53.).
96 erhöht den Druck, doch der Erfolg bleibt aus
Dennoch war Elversberg weiterhin das gefährlichere Team. Und ein weiteres Mal hatte 96 Glück, dass es nach einem Trikotziehen von Christiansen keinen Elfmeter gab (69.). In der Schlussphase erhöhten die Gastgeber aber den Druck auf das Elversberger Tor. Der kurz zuvor eingewechselte Fabian Kunze (84.) und Teuchert (87.) hatten auch gute Gelegenheiten, ihr Team in Führung zu bringen. Aber auch trotz fünfminütiger Nachspielzeit reichte es nicht mehr zum Siegtreffer.