Transfercoup perfekt: Halstenberg zurück bei Hannover 96
Fußball-Zweitligist Hannover 96 ist eine spektakuläre Rückholaktion gelungen: Der Wechsel von Marcel Halstenberg vom DFB-Pokalsieger RB Leipzig nach Niedersachsen ist perfekt. Der 31-Jährige hat bei seinem früheren Jugendclub einen Zweijahresvertrag bis 2025 unterschrieben.
Die Ablösesumme für den Defensivmann soll dem Vernehmen nach bei rund 700.000 Euro liegen. Am Vormittag hatte sich der Abwehrspieler in Leipzig verabschiedet, am Nachmittag war er zum Transfer-Vollzug in Hannover. Halstenberg soll den Niedersachsen mit seiner großen Erfahrung dabei helfen, die oberen Plätze in der Zweiten Liga angreifen zu können.
"Bei mir ist die berühmte Floskel tatsächlich wahr: Ich habe als kleiner Junge wirklich in 96-Bettwäsche geschlafen." Marcel Halstenberg
Der Routinier hat bei den "Roten" bereits zwölf Jahre in der Jugend verbracht, für Hannovers Zweitvertretung hatte er 19 Partien in der Regionalliga Nord bestritten. Am Sonnabend im Testspiel gegen Villarreal feiert er sein Comeback im 96-Trikot.
Neun Länderspiele für die DFB-Elf
2011 wechselte Halstenberg zum West-Regionalligisten Borussia Dortmund II, mit dem er in die Dritte Liga aufstieg. 2013 folgte der Transfer zum Zweitligisten FC St. Pauli. Für die Kiezkicker lief der Verteidiger in 54 Zweitligaspielen (sechs Tore) auf, ehe er sich RB Leipzig anschloss.
Mit den Sachsen stieg er in die Bundesliga auf, spielte in der Champions League und avancierte zum Nationalspieler: 2017 gab er sein Debüt im DFB-Trikot, sein bis dato letztes Länderspiel bestritt er bei Europameisterschaft 2021 beim 4:2 gegen Portugal.
Halstenberg will mehr Zeit für die Familie
Es sind vor allem familiäre Gründe, die den Linksverteidiger nun zurück zu seinem Ex-Club treiben. "Bei Hannover 96 habe ich fast meine gesamte Jugend verbracht und meine Familie und mein Freundeskreis sind hier fest verwurzelt. Ich hatte immer den großen Wunsch, in meiner Karriere wieder für meinen Heimatclub zu spielen", sagte der 31-Jährige.
2020 war sein Vater Andreas verstorben, seine Mutter Petra einige Monate danach. Im Interview mit der "Mitteldeutschen Zeitung" ließ Halstenberg im vergangenen Jahr durchblicken, dass er besonders seiner Tochter mehr Zeit mit der Familie ermöglichen will.
Auch Ehefrau Franziska stammt aus der Gegend. "Ich bin dankbar dafür, dass wir meinen großen Bruder, mit dem ich ein sehr enges Verhältnis habe, und meine Schwiegereltern, die ich nun schon 18 Jahre kenne und die mittlerweile wie meine eigenen Eltern sind, an unserer Seite haben", sagte Halstenberg einmal. Mit seiner Rückkehr zu 96 ist das Familien-Idyll endgültig perfekt.