Sieg in Leverkusen! Werder Bremen nutzt die Gunst der Stunde
Ausgerechnet beim Meister Bayer Leverkusen hat Fußball-Bundesligist Werder Bremen seine Sieglosserie beendet. Die Hanseaten feierten am Sonnabend einen unerwarteten 2:0 (1:0)-Erfolg in Leverkusen, das Bayern München statt Bremen im Kopf hatte.
Der deutsche Meister setzte gegen Werder Bremen alles auf die Karte Champions League. Trainer Xabi Alonso veränderte seine Startelf nach der Achtelfinal-Hinspiel-Niederlage in München (0:3) auf sieben Positionen - auch Ausnahmekönner Florian Wirtz saß zunächst auf der Bank. Am Dienstag (21 Uhr, im NDR Livecenter) bestreitet Bayer das Rückspiel in der "Königsklasse" gegen die Bayern.
Schmid und Njinmah treffen für Werder
Werder nutzte die Gunst der Stunde gegen unsortierte Leverkusener. Romano Schmid (7.) und Justin Njinmah (90.+4) sicherten mit ihren Toren Bremen den ersten Sieg nach zuvor wettbewerbsübergreifend fünf Niederlagen in Folge.
"Was gibt es Schöneres, als mit fünf Niederlagen hierher zu fahren und gegen eine der besten Mannschaften ein geiles Spiel zu machen und zu gewinnen." Romano Schmid
"Ich bin einfach richtig stolz auf die Mannschaft. Wenn wir so auf dem Platz stehen wie heute, sind wir eine gute Bundesligamannschaft", sagte Torschütze Schmid. Trainer Ole Werner war hochzufrieden mit seinem Team: "Ich freue mich für Jungs, weil wir aus schwierigen Wochen mit wenigen Erfolgserlebnissen kommen. Und das auswärts beim deutschen Meister, das spricht sehr für die Mannschaft."
Leverkusen agierte in der ersten Hälfte ohne Wirtz und Co. wenig zielstrebig und lud die Gäste hinten zum Toreschießen ein. Mario Hermoso leistete sich in der siebten Minute einen katastrophalen Fehlpass, den Werder sofort ausnutzte - Romano Schmid traf zum 1:0. Die Gastgeber wurden gegen kompakte Bremer kaum gefährlich. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte benötigten die Grün-Weißen allerdings etwas Glück, als ein Freistoß von Aleix Garcia an die Latte klatschte.
Wirtz kommt und muss direkt verletzt wieder raus
Alonso reagierte und brachte zur zweiten Hälfte unter anderem Wirtz in die Partie, der nach nur neun Minuten Spielzeit aber schon wieder runter musste - humpelnd. Mitchell Weiser hatte den Nationalspieler unabsichtlich, aber übel am Sprunggelenk getroffen. Der Bremer kassierte dafür Gelb, seine fünfte. Er fehlt Werder damit am kommenden Sonnabend (15.30 Uhr, im NDR Livecenter) im Heimspiel gegen Gladbach.
Leverkusen war wütend, setzte ab Mitte der zweiten Hälfte zum Powerplay an. Doch Bremen hielt die Null - vor allem dank Michael Zetterer. Der Werder-Torwart packte gleich zweimal ganz starke Paraden gegen Distanzschüsse von Exequiel Palacios (72., 74.) aus, ehe Njinmah nach einem Konter mit dem 2:0 den Deckel für Bremen draufmachte.
Zugunfall: 500 Bremer Fans verpassen Spiel
Wegen eines Zugunfalls verpassten etwa 500 Werder-Fans das Spiel. Der Sonderzug, der den grün-weißen Anhang ins Rheinland bringen sollte, kollidierte am Samstagvormittag mit einer Person. Laut ersten Polizeiangaben handelte es sich bei dem Unglück, das sich im Bereich des Bassumer Bahnhofs (Landkreis Diepholz) ereignete, um den Suizid eines 59-Jährigen. Die genauen Umstände müssten noch untersucht werden. Die Schäden am Zug machten eine Weiterfahrt unmöglich, zudem wurde die Strecke zwischen Bremen und Osnabrück zeitweise gesperrt.
