Lattenpech und Handelfmeter: VfL Wolfsburg scheitert im DFB-Pokal
Der Traum des Fußball-Bundesligisten VfL Wolfsburg vom zweiten Sieg im DFB-Pokal ist geplatzt. Die Niedersachsen verloren am Mittwochabend ihr Viertelfinale bei RB Leipzig mit 0:1 (0:0) und schieden damit als letzter Nordclub aus dem Wettbewerb aus.
Die "Wölfe" zeigten gegen die Sachsen eine ansprechende Leistung, waren im Angriff jedoch zu harmlos. Hinzu kam Pech. Ein diskutabler Handelfmeter, den Benjamin Šeško verwandelte (69.), führte zum Gegentor. "Das ist sehr, sehr schwer zu akzeptieren. Ich glaube, dass es absolut kein klares Handspiel war. Die Hand geht weg vom Ball hinter den Körper. Dementsprechend gibt es einen sehr faden Beigeschmack", erklärte Wolfsburgs Coach Ralph Hasenhüttl. Der Österreicher kritisierte zudem, dass der Videoschiedsrichter nach der Szene, die zum Penalty führte, nicht eingriff: "Dafür ist er schließlich da."
Damit kommt es nun am Sonnabend (15.30 Uhr) in Bremen in der Bundesliga zum norddeutschen Pokal-Frustduell, wenn der VfL bei Werder gastiert. Die Hanseaten hatten sich am Dienstagabend bei Drittligist Arminia Bielefeld bis auf die Knochen blamiert.
VfL spielt gefällig, ist aber zu harmlos
Die Zuschauer im Leipziger Fußball-Tempel sahen von Beginn an ein temporeiches Duell zweier Mannschaften mit ziemlich identischer Spielanlage. Sowohl die RasenBallsportler als auch die "Wölfe" waren nach Ballgewinnen auf schnelles Umschaltspiel und rasche Abschlüsse aus. Die typische RB-Schule halt, die VfL-Coach Hasenhüttl bekanntlich ja in seiner Zeit bein den Sachsen (von 2016 bis 2018) auch kennen- und liebengelernt hat.
Nur das mit dem Toreschießen wollte im ersten Durchgang bei beiden Teams einfach nicht klappen. Im Abschluss mangelte es den Kontrahenten jeweils an der nötigen Präzision. Ein kleines Chancenplus hatte dabei zur Pause Wolfsburg. So verhinderte der belgische Ballfänger Maarten Vandevoordt in der 45. Minute gegen Patrick Wimmer mit einer schönen Parade den Rückstand.
Amoura scheitert am Aluminium, Šeško verwandelt Elfmeter
Kurz nach dem Seitenwechsel wäre Vandevoordt bei einem Kopfball von Mohammed Amoura chancenlos gewesen, hatte jedoch Fortune, dass das Torgestänge für ihn rettete (48.). Gegen Andreas Skov Olsen war der Schlussmann kurz darauf dann wieder zur Stelle (49.).
"Meine Spieler haben ihr Herz auf dem Platz gelassen. So auszuscheiden ist wirklich bitter." Wolfsburgs Trainer Ralph Hasenhüttl
Leipzig war durch die Doppelchance endgültig dafür sensibilisiert, den VfL besser aus dem eigenen Strafraum fernzuhalten. Und getreu dem Motto: "Angriff ist die beste Verteidigung" war der "Brauseclub" nun bemüht, das Zepter an sich zu reißen. Und dies gelang dem zweimaligen Pokalsieger. RB wurde zunehmend zwingender, hatte Chancen und schließlich auch ein bisschen Fortune, dass Schiedsrichter Tobias Reichel auf Handelfmeter entschied, nachdem Kilian Fischer den Ball aus kurzer Distanz an den Unterarm bekommen hatte. Šeško lief an und verwandelte den Strafstoß sicher zur Leipziger Führung.
Behrens vergibt Ausgleich
Die Hasenhüttl-Elf stemmte sich anschließend leidenschaftlich gegen das drohende Aus und hatte durch den eingewechselten Kevin Behrens die große Chance zum Ausgleich. Aber der Stürmer scheiterte am herausstürzenden Vandevoordt (88.). Kurz danach war Schluss in der Messestadt und damit der Traum vom Halbfinal-Einzug geplatzt.
