Erste Niederlage unter Antwerpen - VfL Osnabrück unterliegt Wiesbaden

Stand: 07.03.2025 21:51 Uhr

Der VfL Osnabrück hat in der 3. Liga erstmals nach zuvor neun Partien ohne Pleite wieder verloren. Gegen den SV Wehen Wiesbaden gab es am Freitagabend ein 0:1 (0:0). Die erste Niederlage unter dem neuen Coach Marco Antwerpen bedeutet einen Rückschlag im Abstiegskampf.

von Tobias Knaack

Seit Antwerpens Amtsantritt Mitte Dezember hatte der VfL nicht mehr verloren. Sechs Tage nach dem 2:1-Sieg beim damaligen Tabellenführer Energie Cottbus aber kamen die Osnabrücker lange Zeit nicht in die Gänge. Erst ab Mitte des zweiten Durchgangs entwickelten sie mehr Druck und Torgefahr.

Insgesamt taten die Niedersachsen allerdings zu wenig, um ihre Serie am Leben zu halten. Thijmen Goppel erzielte in der 55. Minute nach einer schönen Kombination den Treffer des Tages zum insgesamt nicht unverdienten Auswärtssieg für den SVWW.

Antwerpen: "Nicht gut gelungen, den Gegner intensiver zu stressen"

"Es war ein Spiel mit wenig Höhepunkten und Torchancen", resümierte VfL-Coach Antwerpen nach der Partie. Er bemängelte, dass sein Team "nicht konsequent zu Ende gespielt" habe. Es sei, so der 53-Jährige, nicht gut genug gelungen, "den Gegner intensiver zu stressen".

Für sein Team ist die Niederlage ein Rückschlag im engen Abstiegskampf der 3. Liga. Immerhin: Es gibt fast umgehend die Möglichkeit zur Wiedergutmachung, denn bereits am Dienstag geht es mit einer enorm wichtigen Partie weiter. Beim VfB Stuttgart II können sich die Lila-Weißen im Duell mit einem direkten Konkurrenten im Tabellenkeller wieder Luft verschaffen (19 Uhr, im NDR Livecenter).

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Große Choreografie, großer Kampf, kaum Chancen

Vor der Partie würdigten die Fans des VfL ihr Stadion anlässlich von 50 Jahren Flutlicht mit einer großen Choreografie - inklusive Feuerwerk von den Masten. Der Slogan: "Flutlichtspiele an der Bremer Brücke: Man sagt, es habe magische Kräfte."

Osnabrücks Fans mit einer großen Chroegrafie (50 Jahre Flutlicht im Stadion an der Bremer Brücke) © picture alliance / kolbert-press | kolbert-press/Marc Niemeyer
Choreografie der Fans des VfL Osnabrück zu 50 Jahren Flutlicht an der Bremer Brücke.

Magisch war mit Beginn der Begegnung dann allerdings nicht mehr viel. Beide Mannschaften boten ziemliche Magerkost, verstrickten sich gegenseitig in Zweikämpfe im Mittelfeld und verzettelten sich immer wieder mit Fehlpässen. Torraumszenen? Gab es bis zur 37. Minute nicht, ehe VfL-Stürmer Marcus Müller zumindest mal einen Schuss auf das Gäste-Tor brachte. Sein Versuch aber geriet viel zu zentral - kein Problem für SVWW-Keeper Florian Stritzel. Es war die "gefährlichste" Szene einer Hälfte ohne Höhepunkte. Auch Schiedsrichter Martin Speckner empfand offenbar nur wenig Freude am Dargebotenen und beendete den ersten Abschnitt äußerst pünktlich.

Goppel bringt die Gäste in Führung

Zu Beginn des zweiten Durchgangs zündeten die Osnabrücker Anhänger sehr viel Feuerwerk - und allmählich kam auch die Begegnung auf Betriebstemperatur. Das zunächst allerdings hauptsächlich, weil die Gäste sich steigerten, höher pressten und sich für den mutigeren Auftritt in der 55. Minute belohnten. Über vier Stationen kombinierten sich die Hessen von hinten links nach vorne rechts einmal diagonal über das Feld. Am Ende setzte Goppel den Ball aus rund 16 Metern platziert neben den Pfosten. Keine Chance für VfL-Torhüter Lukas Jonsson.

Antwerpen reagierte mit einem Dreifach-Wechsel, er brachte Joel Zwarts, Braydon Manu und Nikky Goguadze. Sein Team tat sich aber unverändert schwer, die Abwehr des SVWW in Bewegung - geschweige denn: in Verlegenheit - zu bringen. Dafür war insbesondere das Passspiel im letzten Drittel zu ungenau. So dauerte es bis zur 69. Minute, bis Kapitän Niklas Wiemann nach einer Ecke eine Chance hatte. Sein Kopfball aber strich knapp am rechten Winkel vorbei. Noch in der selben Minute köpfte Wiemanns Verteidiger-Kollege Jannik Müller über das Tor.

VfL um Elfmeter gebracht

So schwer sich die Niedersachsen taten, in der 75. Minute hatten sie schlicht Pech: Emanuel Taffertshofer trat Dave Gnaase im Strafraum eindeutig auf den Fuß, Referee Speckner aber verweigerte den fälligen Strafstoß. Und da es in der 3. Liga keinen Videoassisten gibt, konnte auch niemand seine Entscheidung korrigieren. So hatte die klare Fehleinschätzung Bestand.

Der VfL rannte an und stemmte sich gegen die Niederlage, mehr als einen Schuss von Müller in der Nachspielzeit (90.+2) aber brachte die Mannschaft nicht mehr zustande. Zum Jubiläum der Flutlichtmasten an der Bremer Brücke gab es dieses Mal keine Magie.

27.Spieltag, 07.03.2025 19:00 Uhr

VfL Osnabrück

0

Wehen Wiesb.

1

Tore:

  • 0:1 Goppel (55.)

VfL Osnabrück: Jonsson - Karademir, Ja. Müller, Wiemann - Niehoff, Amoako, N. Kölle (61. B. Manu) - Kayo (46. Gnaase), Henning (61. Zwarts) - Kehl (67. Tesche) - Ma. Müller (61. Goguadze)
Wehen Wiesb.: Stritzel - Mockenhaupt, Carstens, Luckeneder - Nink (87. Fechner), Janitzek (70. Greilinger) - B. Jacobsen, E. Taffertshofer - Goppel (79. Wohlers), Gözüsirin - Flotho (87. Agrafiotis)
Zuschauer: 14412

Weitere Daten zum Spiel

Dieses Thema im Programm:

Sport aktuell | 07.03.2025 | 22:25 Uhr

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