Ein Fußballschuh neben einem Fußball © IMAGO/Niklas Heiden

Hansa und Kiel: DFB wertet Junioren-Spiel für beide als verloren

Stand: 08.03.2025 14:16 Uhr

Das Spiel in der U19-Nachwuchsliga zwischen dem FC Hansa Rostock und Holstein Kiel ist mit einer 0:2-Niederlage für beide Teams gewertet worden. Das hat der Deutsche Fußball-Bund (DFB) nach der Verhandlung vor dem Sportgericht bekanntgegeben. Die Partie war kurz vor dem Ende abgebrochen worden. Die KSV erhob Rassismus-Vorwürfe gegen Hansa-Spieler und -Fans.

In seiner Begründung teilte der DFB am Sonnabend mit, dass "ein Verschulden von beiden Mannschaften festgestellt" worden sei: "Hansa Rostock wurde das Fehlverhalten seiner Anhänger und Spieler zur Last gelegt, Holstein das eigenmächtige Verlassen des Platzes."

Drei Rostocker Spieler erhielten persönliche Strafen: zwei über sechs Meisterschaftsspiele, von denen drei Partien zur Bewährung ausgesetzt werden - ein dritter über drei Begegnungen. Zudem müsse das gesamte Team der Mecklenburger an einem Konflikt- und Deeskalationstraining teilnehmen. Der Club muss außerdem 7.500 Euro für das Fehlverhalten seiner Anhänger zahlen.

Abbruch des Spiels in der Nachspielzeit

Die Kieler Spieler hatten in der Partie Anfang Februar beim Stand von 4:3 für den FCH das Feld auf dem Kunstrasenplatz neben dem Volksstadion verlassen. "Grund dafür waren mehrere rassistische Beleidigungen auf dem Spielfeld sowie zusätzliche rassistische Äußerungen seitens der Zuschauer", wie die KSV Holstein dem NDR damals mitgeteilt hatte. Der Schiedsrichter hatte die Partie daraufhin abgebrochen.

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Rassismus-Vorwürfe nach Abbruch von Junioren-Spiel zwischen Hansa und Kiel

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"Hinsichtlich der Spielwertung liegt ein Mitverschulden beider Mannschaften vor, wobei wir erkennen, dass das Verhalten der Rostocker Spieler und Zuschauer ursächlich war." Sportgericht-Vorsitzender Torsten Becker

Die Verhandlung vor dem DFB-Sportgericht am Freitag dauerte der Mitteilung des DFB zufolge "fast zehn Stunden, gehört wurden zwölf Zeugen und ein Sachverständiger". Der Vorsitzende Torsten Becker sagte, dass sich "ein differenziertes Bild der Vorkommnisse ergeben" habe. "Hinsichtlich der Spielwertung liegt ein Mitverschulden beider Mannschaften vor, wobei wir erkennen, dass das Verhalten der Rostocker Spieler und Zuschauer ursächlich war."

Dennoch treffe auch "Kiel ein Fehlverhalten, denn die Entscheidung über einen Spielabbruch kann immer nur vom Schiedsrichter getroffen werden", sagte Becker weiter: "Dies wurde uns auch durch den Sachverständigen, den DFB-Schiedsrichterlehrwart Lutz Wagner, so bestätigt."

Möglicher Einspruch gegen die Spielwertung

Gegen die persönlichen Strafen und die Geldstrafe für den Verein hat der FC Hansa bereits auf einen Einspruch verzichtet, insoweit ist das Urteil rechtskräftig. Mit Blick auf die Spielwertung könnten beide Clubs das Urteil noch anfechten.

Konkret hieß es von Seiten der Kieler in einer ersten Reaktion, dass die KSV "dieses Urteil zur Kenntnis" genommen habe "es im Nachgang eingehend prüfen" werde. "Wir halten uns weitere rechtliche Schritte gegen das Spielwertungsurteil vor", sagte Dominic Peitz, Direktor Nachwuchsleistungszentrum bei den "Störchen". Von Hansa Rostock gab es zunächst keine Stellungnahme.

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