Wäschetrockner sind eine gute Hilfe im Haushalt - doch moderne Geräte enthalten oft klimaschädliches Gas als Kühlmittel. © Monkey Business Images Foto: -

Wärmepumpentrockner können das Klima schädigen

Stand: 06.08.2021 10:33 Uhr

Wärmepumpentrockner sparen gegenüber herkömmlichen Wäschetrocknern deutlich Strom. Doch sie haben auch eine Schattenseite: Für die neue Technologie werden oft klimaschädliche Treibhausgase eingesetzt.

von Niels Walker

Wärmepumpentrockner sind der aktuelle Stand der Technik für den Haushalt, wenn um das Trocknen von Wäsche geht. Sie verbrauchen mehr als 50 Prozent weniger Energie als ein herkömmlicher Kondenstrockner. Doch in den modernen Geräten werden oft Gase als Kühlmittel eingesetzt, die deutlich klimaschädlicher sind als Kohlendioxid (CO2).

R134a und R450a: Klimaschädliche Gase als Kühlmittel

Es gibt zwei umstrittene Gase, die oft in Wärmpepumpentrocknern benutzt werden: R134a oder R450a. Nach Informationen des Umweltbundesamtes ist R450a etwa 600-mal so schädlich wie CO2. Das Gas R134a ist sogar 1.430-mal so schädlich, wenn es in die Atmosphäre gelangt. In einem durchschnittlichen Trockner befinden sich etwa 200 bis 300 Gramm dieser Gase. Die Gase haben aber auch Vorteile: Sie sind nicht giftig für den Menschen und sie sind außerdem nicht brennbar. Unter Sicherheitsaspekten sind es also sehr gute Kühlmittel - wäre da nicht das Klimaproblem.

Wärmepumpe funktioniert ähnlich wie Kühlschrank

Eine Wärmepumpe ist nichts anderes als ein Kühlkreislauf, wie er vom Kühlschrank bekannt ist. Das aus Gas bestehende Kühlmittel wird durch einen Kompressor zusammengedrückt und flüssig gemacht. Dabei entsteht Wärme. Während im Kühlschrank die Wärme aus dem Inneren herausgeholt wird, bleibt sie im Trockner erhalten, um so die Wäsche zu trocknen. Das Problem: Nicht jedes Gas ist für diesen Einsatz geeignet.

Propan als Alternative: Brennbar, aber besser für das Klima

Umweltschützer von Greenpeace beklagen, dass es dasselbe Problem schon bei Kühlschränken und Klimaanlagen gab: Klimaschädliche Gase werden verwendet, obwohl es Alternativen gibt. Die Umweltschützer verweisen auf den Einsatz von Propan. Dieses Gas ist im Vergleich nur drei mal so schädlich wie CO2.

Eine Anfrage von MARKT bei mehreren Herstellern zeigt, dass jedoch ein Umdenken stattgefunden hat. Propan, auch R290 genannt, soll bei vielen Wäschetrockner-Produzenten die bisherigen Kältemittel ersetzen. Einige Geräte sind schon auf dem Markt.

Hersteller müssen nicht angeben, welches Gas verwendet wird

Welches Gas in welchem Gerät als Kühlmittel Verwendung findet, lässt sich für Laien schwer ausfindig machen. Die Hersteller sind nicht dazu verpflichtet, das verwendete Gas auf dem Informationsblatt anzugeben. Es findet sich oft nur nach längerem Suchen in der Betriebsanleitung.

Immer mehr Hersteller werben aber auch aktiv damit, alternative Kühlmittel zu verwenden. Wer einen neuen Wäschetrockner kaufen will, sollte sich bestenfalls im Fachhandel dazu beraten lassen.

Keine Explosionsgefahr durch Propan im Wäschetrockner

Experten halten das brennbare Propan übrigens nicht für übermäßig gefährlich. So bestehe auf keinen Fall eine Explosionsgefahr, da dafür zu wenig Propan in Wäschetrocknern vorhanden ist. Außerdem sind die Kühlkreisläufe von Wärmepumpentrocknern verlötet und damit luftdicht. Das Gas kann unter normalen Umständen also auch nicht entweichen.

Weitere Informationen
Waschpulver wird in eine Waschmaschine gefüllt © fotolia.com Foto: Gajus

Wäsche richtig waschen: Welches Mittel macht sauber?

30, 60 oder 90 Grad? Waschpulver, Flüssigwaschmittel oder Waschkapseln? So wird Wäsche gründlich und sparsam sauber. mehr

Dieses Thema im Programm:

Markt | 09.08.2021 | 20:15 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

Technik

Haushalt

Mehr Verbrauchertipps

Themenbild zur Kfz-Versicherung: Ein Spielzeugauto steht auf einer Liste unterschiedlicher Versicherer. Daneben liegen ein Taschenrechner und ein Kugelschreiber. © picture alliance / dpa Themendienst

Autoversicherung bis 2. Dezember wechseln und Geld sparen

Viele Kfz-Versicherungen haben kräftige Beitragserhöhungen angekündigt. Ein Anbieterwechsel kann sich daher lohnen. mehr