Eine junge Frau beobachtet mit ihrem iPhone die Aktienkurse in einer App. © picture alliance / dpa Foto: Fabian Sommer

Trading-Apps: Risiken beim schnellen Handel per Handy

Stand: 24.10.2022 13:19 Uhr

Aktien kaufen und verkaufen - das geht mit Trading-Apps ganz einfach über das Handy. Beworben werden sie mit geringen Kosten und schnellen Gewinnen. Doch der Handel birgt auch Risiken.

von Saskia Engels

"Trading" steht für das eher kurzfristige, oft auch spekulative Handeln mit Börsenwerten. Mit Trading-Apps auf dem Smartphone kann man aktuelle Entwicklungen an den Finanzmärkten in Echtzeit verfolgen und jederzeit auf Kursveränderungen reagieren. Mit den Anwendungen lassen sich oft nicht nur Aktien oder Fonds handeln, sondern auch Währungen, Kryptowährungen, Rohstoffe und Edelmetalle.

Trading-Apps: An wie vielen Plätzen wird gehandelt?

Die Apps sind meist selbsterklärend und benutzerfreundlich gestaltet. Eine Aktie ist schnell gekauft: nur über den Bildschirm wischen, ein paar Mal tippen, schon ist sie im Depot. Es gibt mittlerweile etliche Smartbroker, die alle ihre Vor- und Nachteile haben. Wichtiges Kriterium für die Qualität einer Trading-App: Welche Handelsmöglichkeiten gibt es damit, das heißt, auf welche Börsen und Börsenwerte gibt es überhaupt Zugriff? Je größer das Angebot an verschiedenen Börsen, desto besser.

Sind Trading-Apps für Börsen-Anfänger geeignet?

Viele der Apps bieten Demokontos an, um das Handeln als Einsteiger erst mal risikolos ausprobieren zu können. Zum Angebotspaket gehören häufig Erklärvideos zu verschiedenen Handelsinstrumenten und Mechanismen der Börse. Die Qualität dieser oft als "Schulungsvideos" verkauften Informationen ist sehr unterschiedlich. Auch wird Einsteigern gern angeboten, sich an die Aktivitäten von erfolgreichen Tradern zu hängen und es ihnen gleichzutun, das sogenannte Social Trading. Doch darin steckt auch die Gefahr, unbedachte Risiken einzugehen.

Wer über ein sicheres Börsenwissen verfügt und die Mechanismen der Aktienmärkte versteht, der kann auf jeden Fall mit den neuen Smartbrokern deutlich an Gebühren sparen. Wer sich jedoch neu an den Aktienmärkten tummelt, sollte seine Wertpapiergeschäfte besser zunächst über eine günstige Online-Bank zu Hause am Rechner tätigen.

Risiken bei Trading-Apps

Trading-Apps verleiten zu spontanen Aktionen. Das Handy befeuert dabei die Risikobereitschaft - das hat eine Studie der Universität Frankfurt herausgefunden. Erkenntnis der Arbeitsgruppe um Ökonom Andreas Hackethal, bei der die Daten von rund 180.000 Anlegern ausgewertet wurden: Bei Börsengeschäften per Smartphone gingen die Anleger höhere Risiken ein als am Computer.

Die Apps animieren dazu, unterstützt durch Push-Nachrichten, Börsengeschäfte impulsiv und spontan statt gut überlegt zu tätigen, was der bessere Weg wäre. Das führt dazu, dass man auf einmal Werte kauft und verkauft, die man sonst nicht gehandelt hätte, etwa Kryptowährungen. Viele App-Nutzer vergessen auch schnell, dass das Handeln der Werte außerhalb der eigentlichen Börsenzeiten meist mit einem erheblichen finanziellen Aufschlag einhergeht.

Kosten bei Trading-Apps

Meist sind die Kosten für Transaktionen gering, und das Depot ist häufig kostenlos. Denn es liegt im Interesse der Anbieter, dass über die App viel gehandelt wird, denn an jeder Transaktion wird mitverdient. Positiver Effekt an den Finanzmärkten: Die geringen Kosten der Apps haben einen Preiskampf entfacht, die Handelskosten für Wertpapiergeschäfte nach unten gedrückt - und den Aktien-Markt für neue Kunden attraktiv gemacht.

Allerdings machen auch die Verbraucherzentralen darauf aufmerksam, dass es bei den sogenannten Neo-Brokern nichts umsonst gibt. Kosten könnten auch indirekt weitergegeben werden. Online-Broker bekämen Provisionen von den Handelsplätzen und den Dienstleistern, "die an den jeweiligen Handelsplätzen ihre Kaufaufträge entgegennehmen."

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Die Tricks | 24.10.2022 | 21:00 Uhr

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