Second Hand: Geld verdienen mit Gebrauchtem

Stand: 07.04.2025 12:12 Uhr

Wenn in Schrank und Keller nichts mehr hineinpasst, beginnt oft das große Ausmisten. Gut erhaltene Handys, Altkleider oder Bücher kann man spenden oder verkaufen, etwa auf Online-Plattformen. Wie funktioniert das?

Nach dem Ausmisten kommt zunächst das Sortieren: Was gehört in den Müll? Und was findet noch dankbare Abnehmer? Eine Faustregel dazu lautet: Könnte man die gebrauchten Klamotten, Handys, Fahrräder und Bücher guten Gewissens einem Freund oder Verwandten schenken, eignen sich die Gegenstände meist auch für den Verkauf.

Altkleider im Second-Hand-Laden oder online verkaufen

Ein Kleiderschrank hängt voller Kleidung. © Armin Staudt / photocase.de Foto: Armin Staudt / photocase.de
Gut erhaltene Kleidung kann man auf verschiedenen Online-Plattformen zum Verkauf anbieten.

Saubere und unbeschädigte Kleidung kann man einem örtlichen Second-Hand-Laden anbieten. Oft wird die Kleidung dort in Kommission genommen. Das bedeutet: Man bekommt nur Geld, wenn die gebrauchte Kleidung einen Käufer findet.

Bei Second-Hand-Portalen im Internet, die sich auf Mode spezialisiert haben, gibt es in der Regel verschiedene Varianten des Verkaufs:

  • Der Verkäufer kümmert sich um alles - Fotos erstellen, Text zu den Kleidungsstücken schreiben, Kundenanfragen beantworten.
  • Die Online-Plattform kümmert sich um Fotos, Texte und Kundenkontakt. Dafür behalten die Anbieter einen Teil des Erlöses als Provision.
  • Sofort-Bezahlung: Die Verkäufer schicken ihre Kleidung versichert und portofrei an den Online-Second-Hand-Laden und werden sofort bezahlt. Um alles Weitere kümmert sich der Ankäufer.

Online-Plattformen für Design-Mode sind zum Beispiel vestiairecollective, Farfetch und Buddy & Sally. Für gewöhnliche Kleidung gibt es Anbieter wie Momox Fashion, Vinted, Kleiderkorb oder Second Life Fashion.

Beim Verkauf sollte man sich darüber im Klaren sein, dass die Preise für gebrauchte Textilien deutlich unter dem ehemaligen Neupreis der Ware liegen. Wer einen Zwischenhändler einschaltet, wird zudem meist weniger einnehmen, als wenn man sich selbst um den Verkauf kümmert.

Altkleider spenden

Saubere und gut erhaltene Kleidung kann man auch spenden. Bei den Sammelstellen rät die Verbraucherzentrale dazu, auf das Siegel des Fachverbands BVSE, das Siegel "FairWertung" oder das DZI-Spenden-Siegel zu achten. Vertrauenswürdige Anbieter findet man auch über die Website altkleiderspenden.de Alternativ kann man gebrauchte Altkleider bei Kleiderkammern abgeben, wie sie etwa das Deutsche Rote Kreuz in vielen Städten betreibt.

Kleidertauschpartys: Nachhaltig zu neuer Mode

Eine weitere Möglichkeit, die sich wachsender Beliebtheit erfreut, sind Kleidertauschpartys, die vielerorts organisiert werden. Das Prinzip ist einfach und lässt sich auch im eigenen Bekanntenkreis umsetzen: Jeder bringt ein oder mehrere saubere Stücke aus dem eigenen Kleiderschrank mit und tauscht diese einfach gegen ein Stück ein, das jemand anderes mitgebracht hat.

Gebrauchtes Handy verkaufen, entsorgen oder spenden

Smartphone mit Kopfhörern © Fotolia.com Foto: Maksim Kostenko
Gebrauchte Handys lassen sich häufig noch verkaufen, sofern sie in gutem Zustand sind.

Fast 200 Millionen alte Handys sollen laut Schätzungen des Digitalverbandes Bitkom in deutschen Haushalten ungenutzt herumliegen. Gut erhaltene Smartphones lassen sich weiterverkaufen, zum Beispiel über Ankaufsportale wie Clevertronic, Wirkaufens oder Back Market. Vor dem Verkauf unbedingt private Daten wie Fotos und Adressen löschen. Dafür das Handy auf die Werkseinstellungen zurücksetzen. 

Alte Handys, die keinen Käufer mehr finden, kann man bei Recyclinghöfen entsorgen oder auch spenden, denn die Geräte enthalten viele wertvolle Rohstoffe wie Gold, Silber oder Seltene Erden, die wiederverwendet werden können. Etliche Organisationen wie der Naturschutzbund NABU, die Deutsche Umwelthilfe oder die Caritas sammeln alte Geräte.

Bücher: Geld verdienen mit Bestsellern

Bücher, die nicht mehr gebraucht werden, lassen sich relativ unkompliziert bei speziellen Ankaufsportalen wie momox.de und rebuy.de verkaufen. Per Smartphone scannt man den ISBN-Code und erfährt sofort den Ankaufspreis. Häufig zahlen die Ankäufer allerdings nur kleine Beträge, vor allem ältere Bücher nehmen sie häufig überhaupt nicht an. Relativ gut laufen dagegen aktuelle Bestseller. Über Vergleichsportale wie werzahltmehr.de können Verkäufer herausfinden, wo sie den besten Preis bekommen. Das Porto übernimmt ab einem bestimmten Ankaufswert meist das Ankaufsportal.

Haushaltswaren und Möbel verkaufen

Eine junge Frau bringt ausrangierte Dinge in ein Sozialkaufhaus. © fotolia Foto: highwaystarz
Sozialkaufhäuser nehmen Möbel und Haushaltswaren an. Am besten vorher anrufen, da oft nur spezielle Dinge gebraucht werden.

Haushaltsgegenstände und Möbel kann man über allgemeine Verkaufsportale oder Online-Flohmärkte zum Kauf anbieten - zum Beispiel bei Kleinanzeigen, Quoka oder Shpock. Vorteil: Man kann die Sachen ausdrücklich an Abholer verkaufen und hat so keine Mühe mit dem Versenden von Paketen. Um die Chance auf einen Verkauf zu erhöhen, sollte man immer gute Fotos von den Gegenständen machen und detaillierte Texte schreiben.

Wer viele Dinge verkaufen möchte, braucht Zeit, Geduld, und manchmal starke Nerven - etwa, wenn Ankäufer unbedingt handeln wollen, selbst wenn ein Festpreis genannt wurde. Zudem kommt es immer wieder vor, dass Kaufinteressenten fest vereinbarte Termine am Ende platzen lassen.

Eine weitere Möglichkeit, viele verschiedene Dinge auf einen Schlag loszuwerden, bleibt der traditionelle Flohmarkt. Allerdings kosten die Plätze in der Regel eine Standgebühr, sodass sich der Verkauf erst ab einer bestimmten Einnahmehöhe lohnt.

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Dieses Thema im Programm:

Markt | 05.07.2023 | 18:15 Uhr

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