Paypal-Alternative Wero: So funktioniert der neue Zahlungsdienst
Waren online bezahlen oder Freunden Geld schicken: Dafür nutzen Millionen Kunden die Zahlungsdienste Paypal, Google Pay oder Apple Pay. Europäische Banken haben vor Kurzem ein eigenes System gestartet.
Kunden können den neuen, digitalen Bezahldienst Wero seit Anfang Juli 2024 nutzen - allerdings nur, wenn sie ein Konto bei einer Bank besitzen, die den Dienst bereits anbietet. Bislang sind das in Deutschland nur die Sparkassen, die Deutsche Bank sowie Volks- und Raiffeisenbanken. Weitere Banken sollen aber folgen. Noch stehen nicht alle Funktionen zur Verfügung: Derzeit kann man über Wero lediglich direkte Zahlungen von einer Person zur anderen abwickeln.
Bezahlen mit Wero: Online-Shops und stationärer Handel sollen folgen
Ab 2025 soll es dann möglich sein, in Online-Shops über wero zu bezahlen - ab 2026 auch im stationären Handel.
Wero ist als europäische Alternative zu den sogenannten digitalen Wallets US-amerikanischer Bezahldienste wie Paypal, Google Pay und Apple Pay gestartet. Der Dienst soll digitale Zahlungen innerhalb Europas vereinfachen und Kunden größere Sicherheit bieten. Ins Leben gerufen wurde wero wurde von der European Payment Initiative (EPI), einem Zusammenschluss aus 16 europäischen Banken. Der Name des Bezahldienstes ist ein Kunstwort, das sich aus den Begriffen "we" (= wir) und "Euro" zusammensetzt.
Privat Geld versenden ohne Umweg über Drittanbieter
Vorteil von Wero: Anders als etwa bei Paypal müssen Nutzerinnen und Nutzer nicht beim selben Anbieter registriert sein, um über den Dienst privat Geld zu senden. Da das Zahlungssystem mit vielen europäischen Banken kooperiert, ermöglicht wero Echtzeitüberweisungen von einem Konto auf das andere - ohne den Umweg über einen Drittanbieter. Es reichen die Handynummer oder E-Mail-Adresse des Empfängers, die Angabe einer IBAN ist nicht notwendig. Die direkte Überweisung reduziert nicht nur die Transaktionszeit, sondern auch die potenziellen Sicherheitsrisiken.
Um die Wero-App zu aktivieren, muss man nicht den Google Play Store oder den Apple App Store aufrufen, sondern die App der eigenen Bank. Auf der Website von Wero ist zu sehen, welche Banken bereits an dem System teilnehmen. In der App der Bank, beispielsweise der Sparkasse, können Nutzer dann Wero aktivieren. Wer nicht nur Geld senden, sondern auch empfangen möchte, muss dort Handynummer oder E-Mail-Adresse hinterlegen.
Wero besonders für den Handel interessant
Der bislang nur eingeschränkte Funktionsumfang hat zum Start von Wero für einige negative Kritik gesorgt - insbesondere, da es mit "Giropay" bereits einen erfolglosen Vorläufer gab, der Ende 2024 eingestellt werden soll. Allerdings war "Giropay", anders als Wero, auf Deutschland beschränkt. Aus der Sicht von Händlern hat Wero aber einen großen Vorteil: Denn der Marktführer Paypal ist zwar für Privatleute kostenlos, der Handel muss aber - wie auch bei Kreditkartenzahlungen - für jede Transaktion eine Gebühr zahlen. Außerdem kommt das Geld mit Wero sofort beim Händler an, was dessen Liquidität verbessert.