Payback und Co.: Wann lohnen sich Rabattkarten?
Mit Bonusprogrammen können Kunden beim Einkaufen sparen, geben aber ihre Daten preis. Für wen lohnt sich das "Punkte sammeln" mit Payback und Co und was sollten Verbraucher dabei beachten?
"Haben Sie eine Kundenkarte?" oder "Sammeln Sie Punkte?" Diese Fragen gehören in etlichen Geschäften zum Einkauf dazu. Vier von fünf Kunden in Deutschland nutzen einer Umfrage zufolge beim Einkauf ein oder mehrere Bonussysteme. Das Prinzip ist immer ähnlich: Bei Vorlage der Kundenkarte gibt es anhängig vom Umsatz für jeden Einkauf einen bestimmten Rabatt oder Sammelpunkte, die zu einer Gutschrift umgewandelt werden. Die Karten gibt es sowohl in Plastikform als auch digital, sie sind in der Regel kostenlos.
Payback: Eine Karte, mehrere Unternehmen
Größter Bonusprogramm-Anbieter in Deutschland ist Payback. Anders als bei Kundenkarten einzelner Unternehmen wie beispielsweise der Ikea-Family-Card oder der Hagebau-Kundenkarte nehmen am Payback-System mehrere Unternehmen teil, sodass teilnehmende Kunden bei verschiedenen Einzelhändlern Punkte sammeln können.
Lohnen sich die Bonusprogramme für Verbraucher?
Mit den Bonusprogrammen gibt es meist einen Preisnachlass zwischen einem halben und bis zu drei Prozent, angerechnet in Form von Punkten. Das ist nicht allzu viel. Wer sparen möchte, für den ist es daher in vielen Fällen günstiger, auf Angebote - auch konkurrierender Anbieter - zu achten und sich nicht an ein einzelnes Unternehmen zu binden, so die Verbraucherzentrale. Lohnender sind Sonderaktionen, bei denen die Rabatte für Bonuskartenbesitzer meist deutlich höher sind. Allerdings können diese zu Käufen verführen, die man sonst überhaupt nicht getätigt hätte.
Sammelpunkte können nach einiger Zeit verfallen. Bei Payback ist das nach drei Jahren der Fall. Wer die Karte nur selten einsetzt, hat daher womöglich nie etwas von den gesammelten Punkten.
Unternehmen erhalten Kundendaten
Größter Nachteil der Bonusprogramme nach Ansicht von Verbraucherschützern: Um sie zu nutzen, müssen Kunden ihre persönlichen Daten preisgeben. Aus ihnen können die Unternehmen Kundenprofile erstellen. Je öfter die Karte eingesetzt wird, desto genauer lässt sich das individuelle Konsumverhalten nachverfolgen. In der Regel müssen mindestens Name und Adresse angegeben werden, häufig fragen die Unternehmen aber zusätzlich nach weiteren Informationen wie Haushaltsgröße, Einkommen, Beruf oder Hobbys. Um sie zu speichern, müssen Kunden aber ausdrücklich ihr Einverständnis geben.
Payback: Rewe ist ausgestiegen, Edeka und Sparkasse steigen ein
Ende 2024 ist die Rewe-Group, zu der auch der Discounter Penny gehört, bei Payback ausgestiegen. Grund: Das Programm wurde dem Unternehmen zu teuer. Rewe musste für seine Teilnahme jährlich 150 Millionen Euro an Payback zahlen. Rewe und Penny bieten nun jeweils eigene Rabattsysteme über eine App an. Auch die Haustierbedarfsfirma Fressnapf hat angekündigt, im Frühjahr bei Payback auszusteigen. Dagegen ist Edeka, der größte Lebensmittelhändler in Deutschland, seit 2025 neu dabei - inklusive der zum Verbund gehörenden Ketten Netto und Marktkauf.
Bereits angekündigt ist zudem eine neue Kooperation zwischen Payback und den Sparkassen. Alle, die ein Girokonto bei einer Sparkasse besitzen, können künftig mit ihrer Girokarte beim Einkaufen direkt Payback-Punkte sammeln. Sparkassen-Kunden müssen dann keine Payback-Karte mehr nutzen, sondern bekommen die Bonuspunkte direkt bei Kartenzahlung gutgeschrieben.