Drei Kekspackungen und zwei Fertigsoßen: Die Kandidaten für die Wahl zur "Mogelpackung des Jahres" 2021. © Verbraucherzentrale Hamburg

Paprika-Soße von Homann ist "Mogelpackung des Jahres 2021"

Stand: 25.01.2022 20:46 Uhr

Diesen Titel möchte niemand gern gewinnen: Die Verbraucherzentrale Hamburg hat wieder die "Mogelpackung des Jahres" gesucht. Zur Auswahl standen fünf Produkte.

Die "Paprika Sauce" von Homann ist die "Mogelpackung des Jahres 2021". Verbraucherinnen und Verbraucher haben die Fertigsoße in einer Online-Abstimmung mit mehr als der Hälfte der abgegebenen Stimmen gewählt (8.476 Stimmen, 50,6 Prozent). Die Homann Feinkost GmbH hatte eine Design- und Namensänderung genutzt, um die Füllmenge des Produkts zu reduzieren. Zudem hat der Handel zum Teil noch den Preis erhöht.

Homanns Fertigsoße: Weniger Ware zu höherem Preis

Der drastische Preisanstieg für Homanns "Paprika Sauce" betrug bis zu 88 Prozent und machte das Produkt damit zum Spitzenreiter unter den fünf nominierten Kandidaten. Statt 500 Milliliter füllt der Hersteller seit 2021 nur noch 400 Milliliter Soße pro Glas ab. Gleichzeitig wurde trotz geringerer Inhaltsmenge der Preis in manchen Märkten von 0,99 auf 1,49 Euro angehoben. Außerdem enthält das Produkt nun deutlich mehr Zucker.

Fünf Produkte als Mogelpackung 2021 nominiert: Das Ergebnis

Neben der "Paprika Sauce" standen vier weitere Produkte zur Wahl, bei denen laut Verbraucherzentrale Hamburg raffiniert getäuscht wurde.

  • 2. Platz: Schokoriegel "KitKat" von Nestlé (2.580 Stimmen, 15,4 Prozent): Statt bisher fünf bekommt der Verbraucher jetzt nur noch vier Riegel pro Packung, während der Preis bleibt. Das ist eine Erhöhung um 25 Prozent.
  • 3. Platz: Waffelblättchen "Perpetum" von Bahlsen (1.980 Stimmen, 11,8 Prozent): Neues Design, aber die Verpackung enthält statt 130 nur noch 97 Gramm. Das entspricht einer Preiserhöhung von 34 Prozent.
  • 4. Platz: "Rahm-Soße" von Knorr (1.917 Stimmen, 11,4 Prozent): Statt drei enthält eine Verpackungseinheit jetzt nur noch zwei Fertigsoßen. Die versteckte Preiserhöhung liegt damit bei etwa 50 Prozent.
  • 5. Platz: "Wurzener Waffelblättchen" von Griesson - de Beukelaer (1.806 Stimmen, 10,8 Prozent) : Eine fast doppelt so große Umverpackung mit dem Hinweis "zwei Frischepacks" suggeriert mehr Inhalt. Statt 100 Gramm sind es aber lediglich 103 Gramm, während der Preis für das Gebäck um bis zu 27 Prozent steigt.

Etwa 2.000 Beschwerden über versteckte Preiserhöhungen sind im vergangenen Jahr bei der Verbraucherzentrale eingegangen. Daraus ist die Shortlist mit den fünf Nominierungen entstanden.

Schlecht für Geldbeutel und Umwelt

Bei vielen Produkten wie Lebensmitteln, Kosmetik oder Drogeriebedarf sind versteckte Preiserhöhungen mittlerweile Usus. Oft schrumpft der Inhalt einer Verpackung, während der Preis und die Größe des Produkts unverändert bleiben. Sogenannte Luftverpackungen sind jedoch nicht nur schlecht für den Geldbeutel, sondern auch für die Umwelt, denn sie produzieren überflüssigen Müll. Um darauf aufmerksam zu machen, sucht die Verbraucherzentrale Hamburg die "Mogelpackung des Jahres".

Mogelpackungen per Mail melden

Auf ihrer Website informiert die Verbraucherzentrale im Detail über Tricks der Lebensmittelhersteller, um Preiserhöhungen zu verstecken und nennt aktuelle Beispiele für Mogelpackungen. Konsumenten können dort per E-Mail eigene Beobachtungen melden.

Weitere Informationen
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Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 25.01.2022 | 11:00 Uhr

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