Aufräumen und Ausmisten nach Marie Kondo und Co: So geht's
Ordnung in die eigenen vier Wände zu bringen, steigert das Wohlbefinden und hilft, unnötigen Ballast abzuwerfen. Methoden wie die von Marie Kondo helfen dabei, dass Ausmisten und Aufräumen gelingen.
Platz schaffen, den Überblick behalten und sich von Dingen trennen, die nicht mehr benötigt werden: Im eigenen Zuhause Ordnung zu schaffen und zu halten, ist im Alltag hilfreich und kann sogar befreiend wirken. Verschiedene Methoden können dabei helfen.
Aufräumen und Ausmisten nach Marie Kondo
Die japanische Bestsellerautorin Marie Kondo hat die sogenannte KonMari-Methode entwickelt, die dabei helfen soll, Ordnung zu schaffen. Dabei geht man beim Aufräumen nicht nach Räumen, sondern nach Kategorien vor. Zuerst ist die Kleidung dran: Alle Kleidung wird gesammelt und anschließend nach folgenden Gesichtspunkten sortiert: Gefällt mir dieses Kleidungsstück wirklich? Brauche ich es zum jetzigen Zeitpunkt? Alles, was keine Freude bereitet und was nicht passt, wird weggegeben.

Im nächsten Schritt bekommt jedes Teil einen festen Platz, an den es immer wieder zurückgelegt werden muss. Marie Kondo faltet Kleidungsstücke so, dass sie nebeneinander in die Schubladen passen. So sind sie leichter zu finden als bei aufeinander gestapelten Wäschetürmen.
Ist man mit dem Sortieren der Kleidung fertig, geht es weiter mit Büchern, Papieren, Kleinkram und zum Schluss mit Erinnerungsstücken. An diese Abfolge solle man sich halten, so Marie Kondo. Mit der Zeit lerne man so, leichter loszulassen.
Aussortieren nach der Methode "Döstädning"
Einen ähnlichen Ansatz, nur etwas radikaler, verfolgt die Schwedin Margareta Magnusson: "Döstädning" nennt sie ihre Methode, eine Wortschöpfung aus den schwedischen Worten für "sterben" und "Sauberkeit". Aussortiert wird alles Unnötige, um das sich Angehörige kümmern müssen, wenn man stirbt. Ihr Motto: "Sammle nichts, was du nicht magst. Jemand wird sich eines Tages um all das kümmern müssen". Auf diese Weise soll das Hab und Gut auf die Dinge reduziert werden, die Freude bereiten und das Leben verschönern.
Ausmisten mit der 12-12-12-Methode
Einen anderen Ansatz verfolgt die 12-12-12-Methode: Bei ihr werden ein Dutzend Sachen weggeworfen, ein anderes Dutzend gespendet und weitere zwölf Teile, die ausgeliehen waren, dem eigentlichen Besitzer zurückgegeben. So ist die Wohnung mit einem Schlag um 36 Dinge leichter.
Tabula rasa: Alles Unnötige kommt weg
Bei der Tabula-rasa-Methode wiederum nimmt man sich einen überschaubaren Bereich vor, zum Beispiel das Arbeitszimmer, den Kleiderschrank oder auch nur eine Schublade. Dieser Bereich wird komplett leer geräumt und geputzt. In den nächsten Tagen und Wochen holt man sich nur die Gegenstände zurück, die man wirklich benötigt und sortiert sie wieder ein. Anschließend schaut man die übrig gebliebenen Dinge noch einmal durch und gibt sie weg. Wer sich unsicher ist, packt sie erst einmal in einen Karton. Wichtig: Man sollte sich einen Termin setzen, an dem der Karton endgültig entsorgt wird.
Aussortieren als 30-Tage-Challenge
Eine weitere Methode geht das Ausmisten spielerisch an - mit einer 30-Tage-Challenge, die man auch mit Freunden oder der Familie gemeinsam angehen kann. Dabei wird am ersten Tag eine Sache aussortiert, am zweiten sind es bereits zwei Dinge, am dritten drei und so weiter. Wenn man durchhält, ist man am Ende 465 Habseligkeiten los. Wer mag, macht danach einfach weiter.
Keller richtig aufräumen und Übersicht schaffen
Häufig landet alles, was nicht oder nur selten gebraucht wird, im Keller - und bleibt dort meist jahrelang ungenutzt liegen. Um dort Ordnung zu schaffen, empfiehlt Aufräumexpertin Sabine Nietmann Folgendes: Alles, was man behalten will, in durchsichtigen Plastikkisten unterbringen. So weiß man sofort, was sich im Inneren befindet. Zusätzlich helfen detaillierte Beschriftungen. Beim Sortieren sollte man möglichst gleiche oder ähnliche Dinge zueinander sortieren - also beispielsweise Weihnachtsdekoration in eine Kiste, Spielzeug in eine andere.
Bücher im Regal sortieren

Um mehr Ordnung im Wohnzimmer zu schaffen, kann es hilfreich sein, das Bücherregal neu zu sortieren. Sabine Nietmann sortiert dabei nicht nach Themen, sondern nach Farben. Das sorgt optisch für Ruhe, erleichtert aber auch das Auffinden, da man sich häufig unbewusst die Farbe eines Buches merkt. Bücher, die nicht mehr gebraucht werden, kann man relativ unkompliziert bei speziellen Ankaufsportalen wie momox.de und rebuy.de verkaufen. Allerdings zahlen die Ankäufer oft nur kleine Beträge, vor allem ältere Bücher nehmen sie häufig gar nicht an. Man kann in solchen Fällen versuchen, sie im Antiquariat zu verkaufen oder sie Bücherhallen spenden.
Tipps für mehr Ordnung und Struktur
Beim Aufräumen geht es darum, Struktur in Wohnung und Haushalt zu bringen und ein System zu etablieren, das den Alltag erleichtert. Mit diesen Regeln lässt sich langfristig Ordnung schaffen:
- sich von allem trennen, was nicht benutzt oder gebraucht wird
- Gegenstände erst hervorholen und sortieren, dann aussortieren
- Dinge, die regelmäßig in Gebrauch sind, gut sichtbar und erreichbar platzieren
- allen Gegenständen einen festen Platz geben
- kleine Teile in Behältern aufbewahren und diese beschriften
- lieber zu viel als zu wenig beschriften - so weiß man immer, wo was hingehört
- nach Farben oder Kategorien sortieren
- für jedes neue (Kleidungs-)Stück ein altes weggeben
Wohin mit dem Aussortierten?
Vieles, was aussortiert wird, ist zu schade für den Müll. Gebrauchtes kann man auf dem Flohmarkt oder im Internet verkaufen oder an ein Sozialkaufhaus spenden, Kleiderkammern nehmen Altkleider entgegen. In den sozialen Medien gibt es zudem viele "Zu verschenken"-Gruppen.
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