VIDEO: Karte statt Scheine: Bargeld wird immer weniger genutzt (3 Min)

Mit Karte, Handy oder bar im Ausland zahlen: Was ist besser?

Stand: 01.08.2024 11:21 Uhr

Girocard, Kreditkarte, Handy oder bar: Wer im Urlaub ins Ausland fährt, sollte sich vorab informieren, welche Zahlungsart für das Reiseland die beste ist. Denn nicht alle Methoden sind gleich günstig.

Zur Vorbereitung auf den Urlaub gehört es auch, sich über die Zahlungsmöglichkeiten im Feriendomizil zu informieren. Barzahlung ist beispielsweise in den skandinavischen Ländern unüblich und wird manchmal weder im Restaurant noch am Parkautomaten akzeptiert. In anderen Ländern kann es dagegen sinnvoll sein, etwas Geld in der jeweiligen Landeswährung bei sich zu haben.

Um nicht plötzlich ohne Bezahlmöglichkeit dazustehen, sollten sich Urlauber am besten nicht auf ein einziges Zahlungsmittel verlassen, sondern auf einen Mix beispielsweise aus Girokarte, Kreditkarte, Bargeld und gegebenenfalls einer Bezahl-App auf dem Handy.

Mit Giro- oder Kreditkarte in der Eurozone zahlen

Zum Bezahlen in Hotels, Geschäften oder Restaurants innerhalb der Eurozone sind Karten meist eine gute Alternative zum Bargeld, denn mit ihnen zahlt man überall dort, wo der Euro gilt, ohne dass eine Extra-Gebühr fällig wird. Welche Karten angenommen werden, ist meist durch die entsprechenden Symbole am Eingang gekennzeichnet.

Bei Kartenzahlung in einem EU-Land, in dem der Euro nicht die Landeswährung ist, wie beispielsweise Polen oder Tschechien, können Gebühren anfallen.

Geld im Ausland am Automaten abheben

Im Euro-Raum kann man mit der Girokarte nicht nur in Geschäften bezahlen, sondern auch Geld am Automaten abheben, sofern die Karte mit einer Maestro- oder V-Pay-Funktion ausgestattet ist. Ob Verbraucher im Ausland preiswerter mit ihrer Girokarte oder der Kreditkarte Geld abheben, hängt von den Gebühren der eigenen Bank ab. Denn diese fallen meist sowohl beim Abheben mit der Kreditkarte als auch mit Girokarte an.

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Eine Girocard mit Maestro-Funktion in Nahaufnahme vor einem Geldautomaten. © picture alliance Foto: Eibner-Pressefoto

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Dabei kann es sich entweder um einen Pauschalbetrag pro Abhebung handeln oder um einen prozentualen Betrag bezogen auf die abgehobene Summe. Die Gebühren variieren je nach Hausbank und/oder Anbieter des Geldautomaten. Bei Automaten mit der Aufschrift "0% Commission" zahlen Kunden keine Gebühr an den Automaten-Anbieter. Einige Banken haben zudem Partnerbanken, bei denen ihre Kunden kostenlos abheben können - es lohnt sich also, vor Urlaubsantritt dort nachzufragen.

Beim Abheben von Bargeld können außerdem Wechselkursgebühren entstehen, wenn die Abhebung nicht in der jeweiligen Landeswährung, sondern in Euro angegeben wird. Beim Abheben sollte man daher unbedingt darauf achten, dass das eigene Konto nicht in Euro, sondern in der Landeswährung belastet wird.

Kreditkarten: Weltweit akzeptiert

Zwei Kreditkarten von Visa und Mastercard in einer Geldbörse. © dpa-Bildfunk
Kreditkarten werden - anders als die deutsche Girocard - weltweit akzeptiert.

Außerhalb Europas kann man mit Girocards mit V-Pay-Funktion nicht zahlen oder Geld abheben. Lediglich mit älteren Girokarten, die noch über die weltweit gültige Maestro-Funktion verfügen, ist das möglich. Für neuere Karten wurde diese abgeschafft.

Daher empfehlen sich für das außereuropäische Ausland vor allem Kreditkarten. Mit ihnen können Reisende weltweit bezahlen und an Automaten Bargeld abheben. Allerdings akzeptiert nicht jedes Geschäft jede Kreditkarte. Mastercard- oder Visa-Kreditkarten funktionieren aber in fast jedem Land der Welt.

Allerdings entstehen beim Abheben in der Regel ebenfalls Gebühren, sofern die eigene Bank keine Partnerschaft mit einer anderen Bank unterhält, die das kostenlose Abheben ermöglicht. Es lohnt sich daher, bei der Bank, die die Karte ausgegeben hat, nachzufragen. Einen Überblick darüber, was beim Bezahlen und Geld abheben im Ausland zu beachten ist, gibt die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin).

Bei größeren Ausgaben: Vorab Auslandslimit prüfen

Wer im Urlaub größere Ausgaben plant, sollte vor der Abreise prüfen, ob das eigene Auslandslimit dafür ausreicht. Manche Banken setzen es aus Sicherheitsgründen auf Null, um Betrugsfälle zu verhindern. Das Limit lässt sich beim Online-Banking festlegen.

Mit dem Handy im Ausland bezahlen

Statt mit einer Karte kann man in vielen Ländern auch mit dem Smartphone bezahlen. Voraussetzung ist, dass im Handy ein sogenannter NFC-Chip integriert ist. NFC steht für "Near Field Communication", einen internationalen Übertragungsstandard für den kontaktlosen Datenaustausch. Viele Kunden nutzen ihn bereits beim kontaktlosen Einkaufen mit der Girocard.

Um mit dem Handy zu bezahlen, müssen Kunden in ihrem Smartphone eine Wallet-App wie Apple Pay oder Google Pay installieren und die Kredit- oder Girokarte dort hinterlegen. Zudem muss bei Kreditkarten das Auslandslimit der hinterlegten Karte freigeschaltet sein. Die Freischaltung können Kunden selbst beim Online-Banking vornehmen.

Karte bei Verlust oder Diebstahl sperren lassen

Ärgerlich ist es, wenn die Zahlungskarte - oder beim mobilen Bezahlen das Handy - gestohlen wird oder verloren geht. Betroffene sollten die Karte sofort über den zentralen Sperr-Notruf (00 49) 116 116 sperren lassen. Um danach nicht ganz ohne Geld dazustehen, empfiehlt es sich, für diesen Fall eine weitere Karte mit auf die Reise zu nehmen, die getrennt von der anderen aufbewahrt wird.

Bargeld in geringen Mengen oft praktisch

Um erste Ausgaben am Urlaubsort zu begleichen oder für den Notfall gewappnet zu sein, kann es sich lohnen, bei der Reise in ein Land außerhalb der Eurozone etwas Geld in der Landeswährung dabeizuhaben - auch wenn der Umtausch im Land in der Regel günstiger ist. Meist kann man Geld bei seiner Hausbank oder einer assoziierten Bank umtauschen. Wer sehr viel Bargeld mitnehmen möchte, muss dies dem Zoll ab einer Summe von 10.000 Euro innerhalb der EU sowie in vielen Nicht-EU-Ländern auf Befragen mitteilen.

Dieses Thema im Programm:

Hamburg Journal | 22.06.2024 | 19:30 Uhr

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