Lederschuhe richtig putzen und pflegen
Viele Aerosolsprays zum Imprägnieren sind schädlich für die Umwelt und unsere Gesundheit. Wer Lederschuhe richtig putzt und pflegt, behält darin auch bei Nässe trockene Füße.
Mit ein paar einfachen Tipps lassen sich Lederschuhe richtig pflegen und reinigen, sodass sie länger halten. Bei der Behandlung gibt jedoch Unterschiede zwischen Schuhen aus Glatt- und Rauleder, die man beachten sollte.
Schuhe aus Glattleder richtig pflegen
Bei Schuhen aus Glattleder entfernt man zunächst den groben Schmutz. Dafür eignet sich ein fusselfreies Tuch oder eine Bürste mit weichen Borsten. Anschließend trägt man dünn eine Emulsionscreme auf und verteilt sie gleichmäßig - auch auf die oft vernachlässigten Stellen zwischen Leder und Rahmen. Das Auftragen gelingt besonders gut, wenn man das Schwämmchen der Cremetube abdreht und die Emulsion direkt mit einem Lappen auf dem Schuh verteilt. Die Creme sollte höchstens 15 Minuten lang einziehen.
Zum Polieren einen Nylon- oder Perlonstrumpf mit viel Druck über den Schuh reiben, das gibt einen schönen Glanz. Durch die Reibung entsteht Wärme, das Pflegemittel dringt ins Leder ein. Zusätzlich zur Emulsionscreme sollte man ein bis zwei Mal im Monat eine Schicht aus Hartwachspaste auftragen - ebenfalls gleichmäßig und dünn. Danach gründlich polieren.
Wasserpolitur für besonderen Glanz
Wer seinen Schuhen aus Glattleder einen besonderen Glanz verleihen möchte, befeuchtet das Tuch zwischendurch mit einigen Tropfen Wasser. Anschließend wird es um einen oder zwei Finger gelegt und in kreisenden Bewegungen über den Schuh gerieben. Mit dieser Wasser-Creme-Technik wird die Oberfläche des Leders immer glatter und reflektiert immer besser das auftreffende Licht. Die auf Hochglanz polierten Schuhe sehen nicht nur gut aus, an ihnen haftet auch Schmutz schlechter.
Keine Schuhcreme für Schuhe aus Rauleder
Raulederarten wie Nubuk, Velours und Wildleder vertragen keine Schuhcreme. Hier muss man bei der Pflege anders vorgehen: Man raut das empfindliche Leder zunächst mit einer Bürste mit Gummi- oder Messingdrahtborsten auf. Dabei verschwinden in der Regel auch Flecken und grober Schmutz. Um die Farbe aufzufrischen, trägt man Raulederflüssigkeit auf, die ins Leder einzieht. Danach muss der Schuh trocknen, am besten über Nacht. Wichtig: Schuhe niemals an der Heizung oder mit einem Fön trocknen, dadurch wird das Leder dauerhaft brüchig.
Imprägniersprays enthalten oft giftige Stoffe
Für den Schutz vor Nässe und Schmutz wird häufig zu Imprägniersprays geraten. Die Aerosole verkleben das Leder nicht, sie legen sich wie ein Schutzfilm auf den Schuh und lassen Nässe abperlen. Das große Problem bei diesen Sprays: Sie enthalten oft gesundheits- und umweltschädliche Substanzen (PFAS oder PFC genannt), die sich nur schwer abbauen lassen und sich auch in unseren Körpern anreichern. Besser verträglich sind Pumpsprays zum Imprägnieren, die im Kleingedruckten keine Hinweise wie "Gesundheitsschäden durch Einatmen möglich!" oder "Schädlich für Wasserorganismen" enthalten.
Stark verschmutzte Schuhe reinigen
Auch wenn man seine Schuhe perfekt pflegt: Bei Regen und Schnee können sie richtig dreckig werden. Wenn Bürste und Lappen versagen, hilft die Reinigung im Waschbecken mit Lederseife. Salzränder durch den Kontakt mit Schnee lassen sich häufig mit Essigwasser entfernen. Danach stopft man die Schuhe mit Zeitungspapier aus, lässt sie zwei bis drei Tage trocknen und beginnt wieder mit der Grundpflege.