Internet-Betrug: Gängige Maschen und wie Sie sich schützen
Phishingmails, Love-Scamming, falsche Angebote: Betrug findet mittlerweile hauptsächlich im Internet statt. Wann sollte man vorsichtig sein? Welche Methoden gibt es?
Das Internet ist ein Tummelplatz für Betrüger. "Fast alle Betrugsarten, die wir heute feststellen, haben Bezug zum Internet. Der Betrug in der analogen Welt ist da fast schon die Ausnahme", sagt Andreas Mackenthun vom Landeskriminalamt Hamburg.
Die Fallzahlen steigen weiter: Laut polizeilicher Kriminalstatistik gab es im Jahr 2021 bundesweit mehr als 146.360 Fälle computerbezogener Kriminalität. Gegenüber dem Vorjahr ist das eine Steigerung um mehr als 12 Prozent.
Die Formen des Internet-Betrugs sind vielfältig
So bunt die Welt des Internets ist, so vielfältig sind auch die Formen des virtuellen Betrugs. Gemeinsam ist allen Maschen, dass sie ihre potenziellen Opfer bei deren Bedürfnissen packen - die Hoffnung auf einen unerwarteten Geldsegen oder der Wunsch, aus einer Notlage herauszukommen.
Außerdem versuchen Kriminelle, persönliche, sensible Daten wie PIN- oder Konto-Nummern auszuspähen. Einige Betrüger begehen Identitätsdiebstahl - ebenfalls mit dem Ziel, an fremdes Geld zu kommen oder Waren auf Kosten anderer online einzukaufen.
Gängige Maschen beim Internet-Betrug:
Wie schützt man sich vor Internet-Betrug?
Plötzliche Gewinne, ohne an einer Verlosung teilgenommen zu haben, Erbschaften oder Geldgeschenke von unbekannten Personen - sind Angebote sonderbar und ungewöhnlich, sollte man Vorsicht walten lassen.
- Nicht in Vorleistung gehen - vor allem nicht bei unbekannten Personen oder Unternehmen. Das gilt für angebliche Gebühren für den Erhalt von Geschenken oder Gewinnen, angebliche Job-Angeboten sowie Mietwohnungen. Andreas Mackenthun vom LKA Hamburg mahnt: "Immer dann, wenn Sie in Vorleistung treten sollen, also Geld überweisen sollen, obwohl sie ja eigentlich etwas bekommen sollten: Finger weg! Dann ist das meistens Betrug."
- Geben Sie Ihre Bankdaten niemals per Telefon an fremde Personen weiter. Echte Bankmitarbeiter oder gar die Polizei fragen nicht nach Passwörtern oder PIN-Nummern von Giro- und Kreditkarten.
- Erlauben Sie Fremden keinen Zugriff auf Ihren Computer. Banken, Internetanbieter oder Behörden verlangen bei angeblichen Störungen keinen Zugriff darauf.
- Grundsätzlich sollten Sie unbekannten Absendern einer E-Mail misstrauen. Besonders aufmerksam sollten Sie sein, wenn die E-Mail einen Anhang enthält, auf den Sie klicken oder den Sie öffnen sollen. Löschen Sie diese einfach.
- Achten Sie auf formale Schwächen bei Web-Auftritten. Gibt es Rechtschreibfehler? Sieht die Web-Gestaltung unprofessionell aus?
- Webseiten inhaltlich prüfen: Angaben zum Unternehmen und den Geschäftsbedingungen müssen vorhanden sein. Verbraucher müssen über ihre Rechte beim Online-Kauf informiert werden, ebenso über Zahlungsbedingungen und Lieferfristen.
- In Partnerbörsen: Wenn Sie den Partnersuchenden nicht real kennengelernt haben, verzichten Sie auf finanzielle Hilfen.