Holzschutz im Außenbereich: Tipps zur Pflege
Holz ist ein natürlicher Rohstoff, der regelmäßig Pflege braucht. Für den Schutz kommen Öle, Lasuren und Lacke in Frage. Während Holzschutzöle tief eindringen, schützen Lacke nur die Oberfläche.
Holz ist ein begehrter Baustoff. Durch die allgemeine Rohstoffknappheit ist es zuletzt deutlich knapper und teurer geworden. Viel Holz ging durch den Bau- und Heimwerkerboom in der Corona-Pandemie aus Deutschland in den Export - in die USA und nach China. Die große Nachfrage und Lieferketten-Probleme sorgten bis zum Sommer 2021 für einen deutlichen Preisanstieg von 50 Prozent im Vergleich zum Frühherbst 2020. Mittlerweile hat sich die Lage auf dem Holzmarkt wieder leicht entspannt - und die Preise stabilisieren sich beziehungsweise steigen nur moderat.
Holz ist Witterung und natürlichen Schädlingen ausgesetzt
Alte Holzteile aufzuarbeiten ist oft deutlich günstiger als einfach neue Produkte zu kaufen. Aber auch unbehandeltes Holz sollte unbedingt "wetterfest" gemacht werden. Wichtig ist, Holz regelmäßig zu behandeln, um es zu schützen. Besonders im Außenbereich ist der Rohstoff permanent verschiedensten Einflüssen ausgesetzt. Witterung wie Nässe, Wind und Sonne sowie natürliche Schädlinge wie Pilze oder Insekten (Hausbockkäfer) nagen mit der Zeit am Holz. Das bedeutet:
- UV-Strahlen lassen Holz verblassen und spröde werden.
- Feuchtigkeit weicht Holz auf, es wird morsch und dadurch instabil.
- Pilze und Insekten zerstören Holz zwar langsam aber stetig.
Holz lässt sich mit Ölen, Lasuren oder Lacken schützen. Leinöl ist seit Jahrhunderten ein natürlicher und preiswerter Holzschutz, der sich für Möbel, Fenster und Türen bewährt hat. Allerdings ist Leinöl nicht immer ausreichend haltbar - besonders dann, wenn altes Holz bereits Risse hat, abblättert oder sich aufstellt.
Holz mit speziellen Ölen imprägnieren
Eine gute Alternative ist eine spezielle Holzimprägnierung, die sich sowohl für Gartenmöbel als auch Holz-Terrassen eignet. Transparente Holzsättiger imprägnieren gut, ziehen viel tiefer als Leinöl ein, weil sie die Poren füllen und die Holzfasern umschließen. Tipp bei der Verarbeitung: Den Pinselstrich immer entlang der Holzmaserung streichen.
Durch diese Form der Konservierung von innen wird das Holz sehr widerstandsfähig. Für einen Rundum-Schutz muss allerdings mehrfach gepinselt werden, das können bei verrottetem Holz bis zu 20 oder 30 Schichten sein - bis das Holz nichts mehr aufnimmt. Allerdings geht es mit dem Imprägnierer deutlich schneller als mit Lack, dessen Schichten länger trocknen müssen.
Holzöl muss mindestens sieben Tage gut durchtrocknen. Im Anschluss an diese Behandlung lässt sich das Holz auch gut weiterbehandeln, mit Lasur oder Lack. Das Spezialöl kostet zwar sieben Mal so viel wie Leinöl, aber der Schutz hält Jahre.
Tipp: Holzlasuren eignen sich nicht für Holzfußböden, weil die Beanspruchung durch Gebrauch und Abnutzung in diesem Bereich zu hoch ist.
Vorteile von imprägnierenden Holzschutzölen
- Das Holz ist vor Austrocknung und Rissbildung geschützt.
- Das Vergrauens des Holzes wird verhindert.
- Die Haltbarkeit des Holzes verlängert sich.
Wie oft die Schutzschicht erneuert werden muss, hängt davon ab, wie stark das Holz beansprucht wird. Das kann jährlich sinnvoll sein, bei imprägnierenden Lasuren können zwei Jahre ausreichend sein. Bei Dickschicht-Lasuren kann der Schutz sogar fünf Jahre halten, es sei denn, die Farbe blättert vorher ab.
Holzlasur: Unterscheidung in Dünn- und Dickschichtvarianten
Generell lassen sich Dünnschicht- und Dickschichtlasuren unterscheiden. Bei Dünnschichtvarianten dringt die Lasur tief in das Holz ein, schützt es also von innen. Sie eignen sich beispielsweise ideal für die Beschichtung von Zäunen oder Sichtblenden. Dickschichtlasuren dagegen bilden einen lackähnlichen Film auf der Holzoberfläche. Diese Lasuren bieten einen wirksamen Schutz vor eindringender Feuchtigkeit und eignen sich insbesondere für alle Bauteile, bei denen es wichtig ist, dass sie ihre Form behalten. Ein Beispiel hierfür sind etwa Fenster und Türen, sie sollten weder klemmen noch Luft durchlassen.
Holzlacke und Wetterschutzfarben als Alternativen
Holzlack schützt in erster Linie die Oberfläche, dringt aber nicht tief in die Fasern ein. Wer Lack verwendet, erhält einen deckenden Anstrich, die natürliche Maserung ist nach dem Lackieren nicht mehr zu erkennen. Im Handel sind Lacke in vielen Farben und verschiedenen Oberflächenoptiken erhältlich. Dabei wird zwischen Kunstharzlacken und Acryllacken unterschieden. Letztere sind wasserbasiert und schnell trocknend, sie eignen sich gut für Holzmöbel.
Kunstharzlacke enthalten Lösungsmittel und sind robuster. Sie kommen für Fenster in Frage. Wetterschutzfarben sind ebenfalls auf Wasserbasis und sind hochdeckend. Sie schützen nicht maßhaltiges Holz wie Holzzäune oder Palisaden sehr gut vor witterungsbedingten Einflüssen.
Vorbehandlung: Holz mehrmals abschleifen
Vor dem Streichen empfiehlt es sich, alle benötigten Materialien zurechtzulegen. Dazu gehören zum Beispiel eine Abdeckung gegen den Schleifstaub; Papierbögen schützen den Boden vor Öl- und Farbflecken. Das zu behandelnde Holz muss trocken und frei von Staub sein. Anschließend kann es losgehen: das spröde Holz zunächst mit grobem und danach mit feinem Schleifpapier abschleifen - und dabei, falls vorhanden, alte Lackschichten und dickschichtige Lasuren entfernen. Meist sind drei Schleifgänge nötig.
Bei planen Flächen bietet sich der Einsatz eines Schleifklotzes an. Wichtig dabei: immer in die Holzfaserrichtung schleifen und nicht dagegen. Der Vorteil der Vorbehandlung - das Spezialöl kann richtig tief einziehen. Das Holz ist besser gepflegt und geschützt.
Benötigte Materialien zum Lasieren und Lackieren
- Schleifpapier (Körnung: 80-180); optional: Schleifhobel oder Schleifmaschine
- Lasurpinsel, breite Pinsel, Farb- oder Lackierroller
- Tuch oder Schwamm zum Auftragen von Öl
- Holzlasur oder Holzlack
- Holzimprägnierung oder Grundierung
- Papierbögen und Abklebeband, wenn nötig