So kommen Hunde und Katzen gut durch die Silvesternacht
Lautes Knallen oder Donnern, Lichtblitze und Brandgeruch versetzen die meisten Hunde und Katzen in der Silvesternacht in Angst und Schrecken. Tipps, wie Halter ihren Tieren helfen können.
Hunde und Katzen hassen Böller und Raketen. Der unvermittelte Explosionsdonner und der Qualm sind nicht nur eine Tortur für das gute Gehör und die fein entwickelte Nase, sie können auch Angst und Panik bei Tieren auslösen. Menschen können den Stress ihrer Tiere gut an körperlichen Symptomen wie Zittern, erhöhtem Puls, Schwitzen der Pfoten sowie unkontrolliertem Sabbern oder Urinieren erkennen. Die Vierbeiner versuchen dann, in Verstecken oder ruhigen, dunklen Räumen Schutz zu finden.
Haustieren Rückzugsraum schaffen
Damit Haustiere die Silvesternacht gut überstehen, sollte man sie am besten in ihrer gewohnten Umgebung lassen. Bei Kleintieren wie Kaninchen, Hamster und Vögel am besten den Käfig abdecken und die Fenster abdunkeln. "Außerdem kann man leise Musik anmachen", empfiehlt Tierärztin Urte Inkmann. Auch Hunden und Katzen hilft es, die Fenster geschlossen zu halten, die Gardinen zuzuziehen und gedämpfte Musik vorzuspielen. Die gewohnte häusliche Geräuschkulisse wirkt beruhigend.
Zudem wirkt sich die bloße Anwesenheit der Halter positiv auf Haustiere aus. Deshalb sollten sie ihre Tiere am Silvester-Abend möglichst nicht allein zu Hause lassen. Hundehalter sollten sich zudem mit dem Tier beschäftigen, rät Inkmann. Wichtig sei es, das Tier in seiner Angst nicht zu bestärken, sondern Ruhe auszustrahlen und in der Nähe zu bleiben.
Lange Spaziergänge beruhigen Hunde
Nach einem längeren Spaziergang am Silvestermorgen ist ein Hund am Abend entspannter. Allerdings sollte man das Tier an die Leine nehmen, da möglicherweise schon Böller gezündet werden. Katzen, die sich viel draußen aufhalten, sollten früh in die Wohnung geholt und bis nach Mitternacht nicht mehr ins Freie gelassen werden. Da sich Tiere auch am Verhalten von Menschen orientieren, sollten Halter gelassen auf Böller reagieren. Ein Kauknochen entspannt Hunde zusätzlich.
Sollte man seinem Tier ein Medikament verabreichen?
Helfen die geschilderten Maßnahmen nicht, kann man Tiere, denen die Knallerei großen Stress verursacht, auch mit Medikamenten beruhigen. "Wenn man schon weiß, dass ein Tier sehr große Angst vor Knallgeräuschen hat, sollte man vorab mit ihm zum Tierarzt gehen", so Inkmann. Mit Medikamenten können diese Tiere Silvester sehr viel ruhiger überstehen.
Die Dosierung von Beruhigungsmitteln, die der Tierarzt verschreiben muss, sollte genau auf Größe und Gewicht des Tieres abgestimmt sein. Bei falscher Dosierung kann statt einer beruhigenden Wirkung ein aufputschender Effekt eintreten. Bei Katzen sind Medikamente seltener erforderlich, sie reagieren meist etwas entspannter auf Knallkörper als Hunde. Die Gabe von Medikamenten ins Maul von Katzen kann außerdem schwierig sein. Deshalb am besten schon mit kleinen Kätzchen das Öffnen des Mauls trainieren, so sind sie im Erwachsenenalter daran gewöhnt.